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Klaus Schulze: Moondawn (1976) (Review)

Artist:

Klaus Schulze

Klaus Schulze: Moondawn (1976)
Album:

Moondawn (1976)

Medium: CD
Stil:

Elektronik und etwas Rock

Label: MIG Music
Spieldauer: 73:59
Erschienen: 24.06.2016
Website: [Link]

„Dieses Album öffnet eine weitere Tür, durch die ich seit Jahren zu gehen beabsichtige … die Tür zur Rockmusik. Jetzt ist es vollbracht und ich kann hindurchgehen … Aber nur, um die nächste Tür öffnen zu können...“ So steht es (allerdings nur in englischer Sprache), wenn man das Digipak-Cover zum 1976er „Moondawn“-Album von KLAUS SCHULZE öffnet, auf der Innenseite. Und beim Hören von Minute 11:53 des „Mindphaser“-Titels weiß man auch sofort, was der Elektroniker Schulze damit meint, wenn er den Rocker raushängen lässt. Aber dass mit HARALD GROSSKOPF auch ein Schlagzeuger aus Fleisch und Blut zum Einsatz kommt, öffnet eine weiteres Rock-Türchen im vielfältigen Schulze-Electronic-Kalender.

Wer also auf elektronische Musik steht, aber guten Rock noch mehr liebt, der sollte, wenn er mit KLAUS SCHULZE noch Berührungsängste hat, genau bei „Moondawn“ zugreifen, die es mal wieder als 2016er Neuausgabe von MIG-Music zu erstehen gibt. Eine Ausgabe allerdings, die sich inklusive des 21minutigen Bonustitels sowie den ausgiebigen Infos im 16seitigen Booklet genau auf die 2005er Revisited-Records-Veröffentlichung von InsideOut bezieht. Wer diese also besitzt, wird mit der 2016er MIG-Music-Ausgabe keinerlei Zugewinn haben.

Da „Moondawn“ wohl gerade wegen seiner zarten Rock-Affinität und dem erstmals von Schulze eingesetzten „Big Moog“ - der einen unglaublich voluminösen Klang zur Folge hatte – als ein echtes Kult-Album von ihm gilt, ist auch die Geschichte dahinter sehr interessant. Denn durch einen Bekannten hatte Schulze Grosskopf, der damals noch bei der Krautrock-Band WALLENSTEIN spielte, kennengelernt. Mit Schulzes Worten ging die flüchtige Bekanntschaft dann folgendermaßen weiter:
„Harald schrieb mir eine Karte, er hätte gerade „Picture Music“ gehört und wäre auf seinen 10 Quadratmetern senkrecht abgehoben! Er hätte große Lust, auf einer meiner Platten zu trommeln. Ich habe darauf zuerst nicht reagiert. Aber dann kam eine Situation, wo ich dachte, ich könnte eigentlich mal wieder mit Schlagzeug arbeiten. Also rief ich Harald an, er kam sofort ins Studio, und es lief fantastisch. Harald war der erste Schlagzeuger, der zu einem Sequenzer trommeln konnte, als wäre er selbst einer.“
So entstand also „Moondawn“, das sage und schreibe in einer einzigen Nacht eingespielt wurde, dafür aber für alle Ewigkeit nachwirken wird.

Der recht getragene, wirklich nicht rockige Bonustitel "Floating Sequence" ist die „zweite Bonus-Wahl“ auf dem „Moondawn“-Album, denn auf der Manikin-CD-Ausgabe befindet sich mit „Supplement“ ein anderer Bonus, der mir (bisher) nicht bekannt ist. Die Begründung, warum auf der Revisited- und MIG-Ausgabe „Floating Sequence“ gewählt wurde, gibt in diesem Falle wiederum Schulze selbst: „Das ist ein anderer Bonustrack als der, den wir auf die Mankin-CD genommen hatten. Ich wollte nicht, dass die Fans zweimal dieselbe CD bekommen. Der neue Bonustrack stammt auch wieder aus der ‚Moondawn‘-Session. Es ist ein reines Sequenzer-Take, das hier zum ersten Mal veröffentlicht wird.“ - Na ja, man könnte auch behaupten, dass der gute Herr Schulze einfach ein clever denkender Markt- und Verkaufsstratege ist. Wenn‘s hilft! Bitte sehr! Denn egal, wie man sich auch über Bonustitel streiten mag, „Moondawn“ ist unbestritten eins der besten Schulze-Alben in dem unendlich erscheinenden Katalog des deutschen Elektronik-Gurus!

FAZIT: „Moondawn“ ist Kult. Das sagt nicht nur KLAUS SCHULZE selber, das bestätigen wahrscheinlich auch alle Freunde seiner Musik! Und außerdem ist es eins seiner „rockigsten“ Alben, auch dank eines HARALD GROSSKOPF … eben Kult!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5462x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Floating
  • Mindphaser
  • Floating Sequence (Bonus Track)

Besetzung:

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