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Dream Theater: Train Of Thought (Review)
Artist: | Dream Theater |
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Album: | Train Of Thought |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Elektra | |
Spieldauer: | 69:22 | |
Erschienen: | 2003 | |
Website: | [Link] |
Ein neues Album der New Yorker Ausnahmemusiker ist wie immer ein musikalisches Ereignis, das leider nicht allzu oft eintritt. Mit Meisterwerken wie "Images And Words" und "Scenes From A Memory" haben sich DREAM THEATER schon zu Lebzeiten unsterblich gemacht, was selbt Gegner des progressiven Metals kleinlaut eingestehen müssen.
"Train Of Thought" verfolgt den auf dem letzten Album eingeschlagenen Weg in Richtung härteren Metal konsequent weiter und ist mit Abstand das härteste Album in DREAM THEATERs Diskographie. Wem The Glass Prison auf dem Six Degrees Album schon zu sehr Metal war, der wird mit dem neuen Album bestimmt nicht glücklich werden, aber - Entwarnung - alle anderen dürfen sich auf ein grandioses Album freuen, das sich hinter Klassikern des Traumtheaters nicht zu verstecken braucht!
"As I Am", zuvor in gekürzter Version als Radio Single ausgekoppelt, wandelt in Metallicas Fußstapfen und rockt gut nach vorne los. James LaBrie versucht sich an einem aggressiverem Gesangsstil, was auch recht gut gelingt. Ein netter düsterer Einstieg, aber das unspektakulärste Stück des Albums. "This Dying Soul" geht gleich in die vollen und das geniale Gitarrensolo gleich am Anfang windet sich hypnotisch in die Gehörgänge. Der Gesang ist wieder sehr aggressiv ausgefallen und ist streckenweise künstlich verzerrt, was auch in den folgenden Tracks noch häufiger aufgegriffen wird. Viele haben sich über den kurzen "Rap" Part aufgeregt, was meiner Meinung nach völlig übertrieben ist. Es handelt sich zwar um Sprechgesang, hat aber mit Hip Hop und Ähnlichem absolut nichts zu tun.
"Endless Sacrifice" beginnt verhaltener, steigert sich nach und nach und wird immer härter! Jordan Rudess zeigt sich hier mal wieder in Höchstform und brilliert mit überraschenden Keyboards.
Auf "Honor Thy Father" geht es dann so richtig zur Sache: Die Riffs braten hart, trocken und stakkatoartig aus den Boxen und dürften live die Fans zum Ausrasten bringen! In der Mitte wurden wieder Filmsamples verwendet, was die eh schon sehr düstere Atmosphäre noch weiter zur Geltung bringt.
Das knapp dreiminütige "Vacant" läßt einen dann zur balladesken Tönen und klagenden Cellotönen kurz durchschnaufen, bis DREAM THEATER bei dem über 11 Minuten langen Instrumental Stream Of Consciousness alle Register ihres musikalischen Könnens ziehen, Petrucci seine Gitarre bearbeitet, wie es eigentlich kein Sterblicher tun könnte und sich geniale Duelle mit dem Keyboard liefert - in einer Qualität, wie sie auch auf "Images And Words" nicht besser sein könnte! Mike Portnoy zerlegt sein Drumkit mit unfaßbarer Präzision und Polyrhytmik und John Myungs komplexe Bassläufe liefern das rechte Fundament für diese musikalische tour de force! Die besten Momente des Liquid Tension Experiments lassen grüßen!
Den krönenden Abschluß erfährt der geschaffte Hörer mit In The Name Of God, das bei den ersten Hördurchläufen wegen seines eher langsamen und schleppenden Tempos vielleicht noch etwas unauffällig bleibt, aber vor Dramatik nur so stotzt!
Nach einigen kleineren Durchhängern auf "Six Degrees Of Inner Turbulence" liefert DREAM THEATER wieder ein durch und druch überzeugendes Werk ab! Fans der melodiösen, episch-progressiven Breitwandgemälde in der Tradition von "Scenes From A Memory" werden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Wie gesagt: So hart war DREAM THEATER noch nie, die Gitarren überrollen einen mit granitenen, aber stets komplexen Soundgebirgen, Myungs Bass pulsiert so deutlich wie nie, was nicht unmaßgeblich zur düsteren Ausrichtung des Materials beiträgt. Jordan Rudess hält sich streckenweise mehr zurück, hat aber genug Gelegenheit, sein Können zur Schau zu stellen. John Petrucci macht einmal mehr deutlich, was für ein Ausnahme Gitarrist er ist und liefert hier einige seiner technischsten Soli überhaupt ab.
FAZIT: Ohren auf und staunen! Härter, schneller und düsterer als gewohnt. Die großen Seelenstreichler fehlen, auch die größere Abwechslung. Dennoch lassen die New Yorker gewohnheitsmäßig 99% der anderen Bands weit hinter sich ...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- As I Am
- This Dying Soul
- Endless Sacrifice
- Honor Thy Father
- Vacant
- Stream Of Consciousness
- In The Name Of God
- Bass - John Myung
- Gesang - James LaBrie
- Gitarre - John Petrucci
- Keys - Jordan Ruddess
- Schlagzeug - Mike Portnoy
- When Dream And Day Unite (1989)
- Awake (1994)
- A Change Of Seasons (1995)
- Once In A Lifetime (1998)
- Scenes From A Memory (1999)
- Six Degrees Of Inner Turbulence (2002) - 10/15 Punkten
- Train Of Thought (2003) - 11/15 Punkten
- Octavarium (2005) - 11/15 Punkten
- Score (DVD) (2006)
- Systematic Chaos (2007) - 12/15 Punkten
- Greatest Hit - And 21 Other Pretty Cool Songs (2008)
- Black Clouds And Silver Linings (2009) - 13/15 Punkten
- A Dramatic Turn Of Events (2011) - 12/15 Punkten
- Dream Theater (2013) - 12/15 Punkten
- Distance Over Time (2019) - 11/15 Punkten
- Distant Memories: Live in London (2020)
- A View from the Top of the World (2021) - 13/15 Punkten
Kommentare | |
joschi
gepostet am: 29.05.2010 User-Wertung: 11 Punkte |
"...Dream Theater mußt du mal hören..." war der aufgeschnappte Rat eines Bekannten auf einer Party. Beim nächsten Besuch im Saturn/Media/sonstwas-Markt an den Rat erinnert, die vor Ort preislich billigste DT-CD Train of Tough geschnappt und vor Ort reingehört... und sofort begeistert gewesen.
Zuhause hatte die CD bis auf weiteres Daueraufenthaltsrecht im Schacht meines Players. Das Album hat alles weggeblasen, was seinerzeit in meinem heimischen Gefilde angesagt war. Nach nunmehr einigen Jahren und mit der Bekanntschaft aller Releases vom Dream Theater höre ich Train of Though immer mal wieder, teile aber die allgemeine Meinung hinsichtlich der für DT-Verhältnisse uninspirierten Knüppelei. Ein gutes und interessantes Album aber nicht die stärkste Veröffentlichung der Band. Favorit auf dem Album bleibt Stream of Consciouness. |
Thomas Wilhelm
gepostet am: 21.07.2010 |
Zunächst muss ich dem Rezensent (schreibt man das so?) recht geben, DT haben mit "Train of thought" das härteste Album ihrer Karriere abgeliefert. Persönlich bin ich auch eher ein Fan der "melodiösen episch-progressiven Breitwandgemälde" der Band, die mir immer noch regelmäßig Tränen der Verzückung in die Augen treiben. Trotzdem haben DT auch hier ein rundum gelungenes Werk abgeliefert. |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 02.09.2010 |
Bin eigentlich einer, der bei DT schreiend wegrennt. Aber diese Scheibe hat mich damals doch sehr überrascht, denn sie klingt am wenigsten aufgesetzt von allen Scheiben. Selbst die meiner Meinung nach starke "Awake" ist mir teilweise noch zu geschwollen und verkrampft. Aber DoT ist mir auf jeden Fall viel lieber als das Geweine und das Gewichse, was man sonst so von der Band zu hören bekommt. |
darkwater
gepostet am: 13.07.2011 User-Wertung: 15 Punkte |
Das war der endgültige Durchbruch für Dream Theater in die Metal Gemeinde! Dream Theater sind umso stärker , umso mehr sie in diese Richtung gehen! |
Andreas Schiffmann
gepostet am: 13.07.2011 |
Käse. Dream Theater waren von Anfang an ein metallisches Steckenpferd. Sie fielen nur vorübergehend während der Sherinian-Zeit in Ungnade. Allerdings kommt man nicht umhin, sie nur mit ihrem Debüt als klassische Metal-Band zu betrachten, denn Genre-fremde Einflüsse brachen sich damals noch nicht Bahn (sehr Queensryche, sehr Fates Warning), wie auch die ganze Attitüde typisch Eighties-Metal war (Bandfotos, haha!). Seit diesem Album beziehungsweise dem Doppeldecker davor gibt es hingegen auch Meinungen, DT seien übers Ziel hinausgeschossen. Heute möchte ich ihnen gar Einfallslosigkeit unterstellen - und berühren können sie mich zumindest schon seit "Octavarium" nicht mehr. Und ja: LaBrie ist einerseits ein Schwachpunkt, aber auch nicht so mies, wie er überall gemacht wird. Stellt mal einen anderen Metalschreier dahin, der über all diese Changes brillieren soll, falls er überhaupt Platz findet. "Images and Words" adelt ihn so oder so für die Ewigkeit. |
darkwater
gepostet am: 19.07.2011 User-Wertung: 15 Punkte |
Im Gegenteil! La Brie ist DER Pluspunkt bei DT! Er hat eine einzigartige Stimme , die man unter Tausenden raushören kann! außerdem hat er die KOMPLETTE Bandbreite drauf. Von ganz zart bis ganz hart! Seine Soloalben sind der Hammer - zumindest die beiden Letzten stehen keinem DT Album etwas nach!
Der große weltweite Durchbruch mit ständig steigenden Umsätzen wurde definitiv mit Train of Thought eingeleitet! |
Highmudleader
gepostet am: 17.01.2013 User-Wertung: 12 Punkte |
Mir ist grundsätzlich egal, ob DT Album soft oder härter daher kommen. Ich finde die Discography von DT beeindruckend und auch Train of Thought ist ein Klassealbum, wenn auch nicht so gut wie SfaM oder Awake aber das liegt nicht am Härtegrad ... weniger Seelenstreicherei? Ja stimmt schon, dafür mehr Verlangen seinen Nacken durch Headbangen nachhaltig zu schädigen. Und ich find die Meinung der Prog sei bei DT zu kurz gekommen, als sie sich in härtere Gefilde begeben haben, totalen Käse ... zu wenig progressiv trifft eher auf das softe Octavarium zu (also auf das Album insgesamt, der Song ist ein progressives Highlight) |