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The Pineapple Thief: Dissolution (Review)
Artist: | The Pineapple Thief |
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Album: | Dissolution |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock und Art Pop |
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Label: | Kscope/Edel | |
Spieldauer: | 43:34 | |
Erschienen: | 31.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Tiefe Melancholie eröffnet das aktuelle, nunmehr bereits (Wenn ich mich nicht irre...) 13. Studio-Album mit Piano-Moll-Tönen und dem unverkennbaren, fast etwas weinerlichen Gesang von BRUCE SOORD: „There is no one to hold our fire // Don‘t try to retaliate / You don‘t know how many that we are“.
Dann ertönt eine akustische Gitarre und das Schlagzeug von GAVIN HARRISON, der Drummer von PORCUPINE TREE, der wie die Faust auf‘s progressive Auge der PINEAPPLE THIEFS passt, die nicht nur vom Namen her deutliche Ähnlichkeiten zu PORCUPINE TREE aufweisen.
Diese atmosphärische, im doppelten Sinne PT-Stimmung von dem das Album eröffnenden „Not Naming Any Names“ wird uns nun die gesamte „Dissolution“-Dreiviertelstunde lang begleiten. Auch zeigt sie uns, dass die Verschmelzung von Alternative- und Progressive-Rock nicht nur reizvoll, sondern in gewisser Weise auch recht hypnotisch sein kann, spätestens wenn darin zusätzlich noch eine spannend-traurige Geschichte wie in „Threatening War“ erzählt wird: „You couldn‘t know / You were falling long before you received the blow“. Fast tragisch erscheint vieles auf „Dissolution“ und die tragischen Klangwelten, die ruhig progressiven wie die melodisch rockigen, untermalen dabei die bewegenden Texte.
Vielleicht erscheint eine ganze Menge der, trotz bedrückender Stimmungen, abwechslungsreichen Sounds für den Prog-Rock-Nonkonformisten einfach zu eingängig, sich den modernen, eingängigeren Hörgewohnheiten anpassend, aber damit macht man es sich in seiner Proggie-Nische viel zu bequem. Auch „Dissolution“ ist am Ende so ein typisches PINEAPPLE THIEF-Kunstwerk, welches sich nicht nach einem oder zwei Hördurchgängen erschließt, sondern von der Tiefe und den versteckten Klängen lebt, die minutiös die anspruchsvollen Texte verwirklichen und den Worten musikalische Tiefe verleihen.
Auch wenn sich die Band nach einem Filmausschnitt benannte, in dem ein kleines Mädchen eine Ananas stiehlt, so sind die Musik-Diebe viel eher auf den neo-progressiv-art-poppigen Gral als auf die Klauerei bei anderen Szene-Größen aus, selbst wenn man neben dem Stachelschweinbaum auch einige Körnchen ANATHEMA und RIVERSIDE, ja, sogar RADIOHEAD entdeckt.
Außerdem wird garantiert jeder Prog-Freund mit dem 11 Minuten langen Longtrack „White Mist“ glücklich werden, da jede Minute in allerbester Art-Rock-Attitüde zwischen Komplexem, Schrägem und melodiöser Finsternis ausgelebt wird und Schlagzeuger Harrison sich gerade hier wie bei seiner ehemaligen Stamm-Band PORCUPINE TREE vollends zu Hause fühlen kann. Textlich wie musikalisch kommt einem bei dem epischen Song das Sprichwort: „Stille Wasser sind tief!“, in den Sinn, nur dass man bei THE PINEAPPLE THIEF darin ertrinkt.
FAZIT: „Dissolution“ hat etwas von einem Kompromiss-Album, mit dem die Freunde der progressiven Seite von PINEAPPLE THIEF genauso gut leben können wie die von der Art-Pop-Seite. Fein strukturiert, mit richtig guten Texten und viel Melancholie spielt es sich mit jedem Hördurchgang in die Ohren und Herzen von neugierigen Hörern, die abseits der Radiokultur nach Anspruch suchen, der niemals Mainstream ist, dafür aber zwischen Akustik und Bombast jede Menge Eindringlich- und Eingängigkeit besitzt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Not Naming Any Names
- Try As I Might
- Threatening War
- Uncovering Your Tracks
- All That You‘ve Got
- Far Below
- Pillar Of Salt
- White Mist
- Shed A Light
- Bass - Jon Sykes
- Gesang - Bruce Soord
- Gitarre - Bruce Soord
- Keys - Steve Kitch
- Schlagzeug - Gavin Harrison
- Little Man (2006) - 11/15 Punkten
- What We Have Sown (2007) - 14/15 Punkten
- Tightly Unwound (2008) - 11/15 Punkten
- 3000 Days (2009)
- Someone Here Is Missing (2010) - 7/15 Punkten
- All The Wars (2012) - 11/15 Punkten
- Build A World (EP) (2013)
- Magnolia (2014) - 11/15 Punkten
- Dissolution (2018) - 12/15 Punkten
- Hold Our Fire (2019)
- Versions of the Truth (2020) - 11/15 Punkten
- The Soord Sessions Vol. 4 (2020)
- Nothing But The Truth (2021)
- Give It Back (2022)
- It Leads To This (2024) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 26.01.2019 User-Wertung: 11 Punkte |
Mit der Rezi gehe ich weitgehend konform, aber 12 Punkte sind m.E. zu hoch gegriffen |
Thoralf Koß [Musikreviews.de]
gepostet am: 27.01.2019 |
Du hast es nur noch nicht oft genug gehört, Thomas ;-)
Das Album wird wirklich mit jedem Hördurchgang besser - so wie ich es schreibe. Mein erster Eindruck war auch nicht so großartig, doch dann, nachdem ich mir auch die Texte und die Verbindung zur Musik vorgenommen hatte, waren aus meiner Sicht die 12 Punkte fast zwingend. |