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The Pineapple Thief: Versions of the Truth (Review)
Artist: | The Pineapple Thief |
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Album: | Versions of the Truth |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Kscope / Edel | |
Spieldauer: | 49:56 | |
Erschienen: | 04.09.2020 | |
Website: | [Link] |
Mit dem Titel ihres neuen Albums scheinen auch THE PINEAPPLE THIEF zu den Kritikern des vorherrschenden gesellschaftlichen und politischen Klimas aufgestiegen zu sein. "Versions of the Truth" suggeriert eine Breitseite gegen "alternative" Fakten in der Ära unliebsamer Erscheinungen wie Donald Trump, QAnon und anderen Verschwörungstheoretikern, gestaltet sich als solche aber recht leise und dafür umso raffinierter lanciert.
Andererseits könnte man auch argwöhnen, die Briten kämen wie schon manchmal in der Vergangenheit nicht konkret zur Sache, würde dabei aber verhehlen, dass Mastermind Bruce Soord die Musik vielleicht so konsequent wie nie den Texten angeglichen hat. Sie folgt ihnen, nicht umgekehrt, und das macht einige Tracks auf "Versions of the Truth" im Vergleich mit seiner vorangegangenen Studioscheibe sperriger.
Das Titelstück wirkt trotz seiner gewöhnlichen Länge aus diesem Grund eher wie ein zu weit ausgedehntes Intro, doch 'Break It All' und der Single-Track 'Demons' kreisen um durchaus eingängige Kehrverse, was auch für das zuäußerst reduzierte Duo aus 'Driving Like Maniacs' und 'Too Many Voices' gilt; wohingegen diese Nummern mit Wandergitarre an einem Lagerfeuer zum Besten gegeben werden könnten, ist 'Our Mire' nicht nur das mit siebeneinhalb Minuten längste, sondern auch energetischste Stück des Albums.
Hier kommen alle Säulen des Sounds von THE PINEAPPLE THIEF zum Tragen, derweil sich die Gruppe ansonsten in für ihre Herkunft vielleicht typischem Understatement ergeht. Gut möglich, dass sie damit insofern auf die Folter spannen möchte, als sie den Fans bis heute ihr Magnum Opus schuldig bleiben. Beim nächsten Mal eventuell?
Ach, und noch was: Es ist mal wieder nachgerade albern, wie die Stimme des Bandkopfs jener von Landsmann Steven Wilson phasenweise ähnelt, doch dies hat genauso wenig mit Kalkül zu tun, wie sich die Band längst nicht mehr im Fahrwasser von Porcupine Tree bewegt … auch wenn sie für Fans der auf Eis liegenden (oder endgültig in die Geschichte eingegangenen?) Genre-Erneuerer prinzipiell zur Ersatzdroge taugen.
FAZIT: THE PINEAPPLE THIEFs Neue weist einen ausgeprägten Soundscape-Charakter auf, was den Zugang zu den einzelnen Tracks abgesehen von wenigen Ausnahmen erschwert. Dennoch beschleicht einen mit "Versions of the Truth" im Ohr das Gefühl, dass Bruce Soord in näherer Zukunft das Meisterwerk der Band schreiben und aufnehmen wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Versions Of The Truth
- Break It All
- Demons
- Driving Like Maniacs
- Leave Me Be
- Too Many Voices
- Our Mire
- Out Of Line
- Stop Making Sense
- The Game
- Little Man (2006) - 11/15 Punkten
- What We Have Sown (2007) - 14/15 Punkten
- Tightly Unwound (2008) - 11/15 Punkten
- 3000 Days (2009)
- Someone Here Is Missing (2010) - 7/15 Punkten
- All The Wars (2012) - 11/15 Punkten
- Build A World (EP) (2013)
- Magnolia (2014) - 11/15 Punkten
- Dissolution (2018) - 12/15 Punkten
- Hold Our Fire (2019)
- Versions of the Truth (2020) - 11/15 Punkten
- The Soord Sessions Vol. 4 (2020)
- Nothing But The Truth (2021)
- Give It Back (2022)
- It Leads To This (2024) - 12/15 Punkten
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