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Running Wild: Shadowmaker (Review)

Artist:

Running Wild

Running Wild: Shadowmaker
Album:

Shadowmaker

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal / Hardrock

Label: Steamhammer / SPV
Spieldauer: 50:12
Erschienen: 20.04.2012
Website: [Link]

Bitte beachtet auch unser RUNNING WILD Massen-Review unter den Kolumnen!

Es gibt zwei Varianten, sich auf die "Comeback"-Scheibe von RUNNING WILD vorzubereiten. Möglichkeit 1: Man hört alte CDs aus den 80er und 90er Jahren, erfreut sich an den zahlreichen Perlen, die Rolf Kasparek (und die damals noch vorhandene Band) produziert hat. Möglichkeit 2: Man hört Vollkatastrophen der jüngeren Historie, so wie "Rogues En Vogue" etwa, und hat im Grunde genommen mit dem Kapitel RUNNING WILD innerlich schon abgeschlossen.

Nun, ich habe mich für Variante 1 entschieden, mich durch "Port Royal", "Death Or Glory", "Black Hand Inn" bis hin zu "Masquerade" gehört und dabei mal wieder festgestellt, wie hoch die Zahl der unsterblichen Klassiker der Piratenmetaller ist. Und dann das erste Mal "Shadowmaker" aufgelegt. Und war 52 Minuten später erst einmal (fast schon erwartungsgemäß) tief enttäuscht. Ein furchtbar steriles und monotones Schlagzeug, ein merkwürdig dünner Gitarrensound, Songs ohne Dynamik – das soll also eines der besten Alben der Bandgeschichte sein, wie angeblich aus dem Umfeld von Bandleader Rolf Kasparek verlautete?

Nun soll man mit solchen im Vorfeld einer Albumveröffentlichung getätigten Aussagen ja vorsichtig sein. Und auch nach mittlerweile gut 30 Umdrehungen ist "Shadowmaker" von der Band-Top-5 ungefähr so weit weg wie Griechenland vom Haushaltsüberschuss, doch ehrlicherweise muss man sagen: Die Scheibe wächst. Sie wächst, wenn man die Klassiker ausblendet, jene raumfüllenden Riffwände mit Kraft, Dynamik und Schwere. Dann findet man auf "Shadowmaker" einige Songs, die gut sind, einige sogar besser sind als vieles, was RUNNING WILD in den letzten zehn Jahren veröffentlicht haben.

Zu den Highlights zählen der Opener "Piece Of The Action", ein simpler Rocker, "Riding On The Tide", das die Piratenthematik wieder aufgreift und ein paar typische RUNNING-WILD-Riffs enthält, das flotte "I Am Who I Am", das extrem ungewöhnliche, extrem eingängige und eher an TWISTED SISTER erinnernde "Me And The Boys" (freilich mit "Let’s rock"-Lyrics der gehobenen FREEDOM-CALL-Kategorie zum Fremdschämen), der Titeltrack mit etwas höherer Geschwindigkeit und das abschließende "Dracula", das die interessanteste Gitarrenarbeit der Scheibe aufweist.

Das ist natürlich ein bisschen dünn, so insgesamt betrachtet. Gut, man muss Rolf Kasparek mehrere Sachen zugutehalten: "Shadowmaker" ist ein durchaus mutiges Album, weil der Bandleader sich nicht um die Erwartungshaltung der Fans kümmert. Es klingt ungewöhnlich unverkrampft, locker, spontan. Geändert hat sich auch der Gesangsstil des Frontmanns, der nun deutlich höher als auf früheren Alben singt. Allerdings verzichtet der Chef nicht nur auf den früher reichlich vorhandenen Hall, sondern auch auf ein gutes Stückchen Power und Dynamik. So lakonisch, wie er beispielsweise den Text zu "Locomotive" runterleiert, könnte man meinen, er wäre eher gelangweilt. Und dass einiges von dem Songmaterial spontan entstanden ist, bedeutet auf der anderen Seite, dass manche Songidee doch noch einer etwas intensiveren Überarbeitung bedurft hätte. Hatten wir schon das furchtbar monotone und abwechslungsarme Schlagzeug? Man darf es durchaus noch ein zweites Mal erwähnen, denn – egal, ob Mensch oder Maschine dafür zuständig ist – das klingt so einfallslos und variantenarm, dass es manches Mal schmerzt.

FAZIT: Auch bei der Beurteilung gibt es zwei Möglichkeiten. Legt man die Alben bis "Masquerade" zugrunde, ist "Shadowmaker" kaum mehr als ein laues Lüftchen, ein halbgarer Aufguss ohne Durchschlagskraft und Energie. Im Vergleich zu "Rogues En Vogue" – Möglichkeit Nummer zwei der Maßstabslegung – klingt der Schattenmacher teilweise frischer, spontaner, unverkrampfter, ehrlicher. Um zum Ende zu kommen: Manches auf "Shadowmaker" ist gut, manches ist Durchschnitt, manches ist richtig belanglos. Und das ist, immerhin waren RUNNING WILD mal eine echte Institution, unterm Strich einfach viel zu wenig.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 7783x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Piece Of The Action
  • Riding On The Tide
  • I Am Who I Am
  • Black Shadow
  • Locomotive
  • Me & The Boys
  • Shadowmaker
  • Sailing Fire
  • Into The Black
  • Dracula

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
amk
gepostet am: 07.04.2012

Ich finde es ziemlich bedenklich, wenn jemand eine Platte reviewed von einer Band die seiner Meinung nach zuletzt vor 16 Jahren eine gute Scheibe veröffentlicht hat.
Vielleicht solltet ihr das nächste mal das Review jemanden schreiben lassen, der etwas weniger voreingenommen an die Platte rangeht.
Lothar [musikreviews.de]
gepostet am: 07.04.2012

Ich frag mal unseren freien Mitarbeiter R. Kasparek, ob der das nächste RW-Meisterwerk unvoreingenommen besprechen möchte.
amk
gepostet am: 08.04.2012

Herr Hausfeld
Was möchten Sie denn mit diesem Review bezwecken? Sie können doch so wie Sie das Review geschreiben haben niemanden eine Kaufempfehlung aussprechen oder allenfalls auch absprechen. Wenn Sie jetzt nur die letzte Running Wild Scheibe schlecht gefunden hätten, könnte ich das Review durchaus nachvollziehen, aber wenn Sie tatsächlich die letzten 4 CDs nicht mehr gut fanden, wie wollen Sie dann journalistisch unvoreingenommen die CD beurteilen.
Dann können Sie doch auch gleich eine Hip-Hop CD reviewen.
Ich respektiere Ihre Meinung, ohne Frage, aber ich bezweifle ob Sie mit der Einstellung der Richtige für dieses Review sind.
Lothar [musikreviews.de]
gepostet am: 08.04.2012

Ein Review ist eine subjektive Kritik. Warum man dazu nicht befähigt sein soll, wenn man seit fast 25 Jahren Fan einer Band ist - und das bin ich trotz der schwachen letzten Alben - erschließt sich mir nicht so ganz. Ich hatte mich jedenfalls durchaus auf Shadowmaker gefreut. Und anders als bei manch anderer Kritik finde ich, dass wir alle bei musikreviews.de fair und unvoreingenommen an die Scheibe rangegangen sind. Auf jeden Fall unvoreingenommener als bei einem Hip Hop-Album ;-) Andere Kritiker hatten sich ihre Meinung offensichtlich schon vor dem ersten Hören gebildet.
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 08.04.2012

Ich finde darüber hinaus, dass wir gerade im Massenreview zu dieser Scheibe betont um Fairness bemüht waren - gerade um nicht in den Verriss-Kanon einzustimmen, der sich mittlerweile bei neuen RW-Alben fast automatisch bildet. Ich hab das sogar ausdrücklich so geschrieben, man liest es aber aber meiner Meinung nach bei allen hier raus.
amk
gepostet am: 08.04.2012

Ich hab das Massenreview ehrlich gesagt noch nicht gelesen, werde ich aber auf jeden Fall noch nachholen. :-)
Ich hatte nur einfach beim Lesen dieses Reviews das Gefühl, dass Herr Hausfeld von Anfang an eigentlich keine Lust auf die CD hatte.
Aber wenn Sie wirklich fair und unvoreingenommen die CD beurteilt haben, möchte ich mich natürlich für die harschen Worte entschuldigen. Ich fand viele Ihrer anderen Reviews sonst auch wirklich gelungen und lese gerne Reviews auf dieser Seite,
aber wenn eine CD wie Rogues En Vogue als Vollkatastrophe betitelt wird, hatte ich eifach direkt das Gefühl, dass die Meinung eigentlich schon vor dem hören klar war.
So ich wünsche euch noch weiterhin schöne Ostern.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 08.04.2012

Wie, wer soll keine Lust auf die CD gehabt haben? Es stand jedem frei, etwas zu schreiben, wenn er WOLLTE. Und die Teilnahme war wohl nur ein- oder zwei Mal so hoch wie bei "Shadowmaker". Also hatten demzufolge wohl sehr viele unserer Schreiber Lust darauf. Und natürlich hat jeder unterschiedliche Meinungen zu RuWi-CDs. Viele lieben "Black Hand Inn" und "Death Or Glory", ich hasse die Dinger. Andere fanden "Blazon Stone" und "Under Jolly Roger" blöd, ich nicht. So hat jeder eine unterschiedliche Meinung, und ja, es gibt tatsächlich Leute, die "Rogues En Vogue" für einen musikalischen Küblböck-Gurkenlaster halten. Und auch wenn man nicht voreingenommen an eine Scheibe herangeht, so hat man insgeheim doch eine gewisse Erwartung an sie. Und so passiert es, dass auch "Shadowmaker" verrissen wird - oder eher positiv wahrgenommen wird.

Aber mal ernsthaft gefragt: Bedeutet "fair und unvoreingenommen" rezensieren, dass die Platte mindestens 11 Punkte haben müsste?

Im Wort Plattenkritik befindet sich das Wort "Kritik". Und das Wort "Rezension" hat einen lateinischen Ursprung und bedeutet so viel wie "mustern", und die Ergebnisse sind nun mal, ei der daus, unterschiedlich.
amk
gepostet am: 10.04.2012

@Chris
Es ging mir nicht um die Benotung, die ist natürlich subjektiv und da hat jeder seine eigene Meinung, das geht ja in Ordnung. ;-)
Ich hatte einfach beim Lesen des Reviews von Lothar Hausfeld das Gefühl, dass er mehr oder weniger zum Review gezwungen wurde und eigentlich gar keine Lust hatte.
Aber das hat sich ja mittlerweile durch seine Kommentare revidiert.
Danke für die vielen Antworten auf meine Kommentare! :-)
Privateer
gepostet am: 21.04.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Ich finde die Scheibe bombengeil. Mir ist es egal was andere schreiben. Ich finde einige Vergleiche sowieso ziemlich unnötig. Ich will kein Pile of Skulls Part 2, beispielsweise.
Shadowmaker ist meiner Ansicht nach aber auch deutlich besser als die Stalingrad. Würde ich den neuen Accept Output mit einigen Vorgängern vergleichen wäre es nicht einmal ein laues Lüftchen.

Über Geschmack lässt sich ja glücklicherweise streiten.
Raiden
gepostet am: 04.09.2012

User-Wertung:
15 Punkte

\m/ .....geht ab!
Raiden
gepostet am: 04.09.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Seit froh das es noch Bands wie diese aus Deutschland gibt......da kommt ja nix mehr nach! Rolf hält die Fahne weiterhin hoch...und das ist auch gut so!!!
Tim T.
gepostet am: 16.08.2015

User-Wertung:
12 Punkte

ich muss sagen obwohl die Band völlig an mir vorbeigegangen ist, und "Shadowmaker" meine erste CD ist, gefällt sie mir sogar richtig gut. Klar, ist jetzt kein Speed Metal und den Sound hätten sie auch besser machen können. Aber gerade nach so Tracks wie "Piece Of The Action" und dem langen "Dracula" kann ich über die Mängel hinwegsehen. Also dicke 12 Points für die CD
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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