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Running Wild: Resilient (Review)
Artist: | Running Wild |
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Album: | Resilient |
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Medium: | LP/CD | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Steamhammer/SPV | |
Spieldauer: | 51:11 | |
Erschienen: | 04.10.2013 | |
Website: | [Link] |
Bitte beachtet auch unser RUNNING WILD-Massen-Review unter den Kolumnen!
Wer hätte das gedacht? RUNNING-WILD-Boss Rolf Kasparek hat nach dem für die meisten Anhänger doch eher, nun ja, zwiespältigen Comeback-Album "Shadowmaker" an einigen Schrauben im Band-Sound gedreht – und herausgekommen ist mit "Resilient" das beste Album der deutschen Metal-Institution seit immerhin mehr als zehn Jahren. Gut, mag der eine oder andere jetzt sagen, das ist angesichts der Alben, die in diesem Zeitraum veröffentlicht wurden, nicht unbedingt aussagefähig, doch muss man sich nach etlichen musikalischen Kanonentiefschlägen aus dem Schiffsrumpf der einst stolzen Metalfregatte auch über kleine Dinge freuen können. Und "Shadowmaker", "Rogues En Vogue" und "The Brotherhood" steckt "Resilient" mehr oder weniger locker in die Tasche.
Ein Dauerthema der letzten Scheiben war stets der klinische Sound, der insbesondere mit einem furchtbaren Drumcomputer und dünnen Gitarrenquietschen nervte. Davon ist auf "Resilient" glücklicherweise das meiste verschwunden. Zwar ist die Drumarbeit auch im Jahre 2013 bei weitem nicht so filigran, wie sie beispielsweise Anfang der 90er-Jahre war, und es ist auch nicht auszuschließen, dass hier mal wieder ein digitaler Drummer seine Parts einprogrammiert bekam, doch klingt das Songfundament deutlich dynamischer und lebendiger als auf den letzten Studioproduktionen. Auch die Gitarren haben einen besseren Klang verpasst bekommen, zeigen an mehreren Stellen sogar wieder den melodischen Biss wie auf den Klassiker-Alben der Band – als RUNNING WILD noch eine Band waren und nicht nur Rock’n’Rolf.
Im Vergleich zum sehr rockig angelegten "Shadowmaker" wurde bei Tempo und Härte deutlich zugelegt. Hardrock-Elemente sind eigentlich nur in der THIN-LIZZY-Huldigung "Desert Rose" zu hören, und da so überzeugend, dass der Song mit dem größten Melodiepotenzial auch einer der besten des ganzen Albums ist. Darüber hinaus lässt es Rolf Kasparek aber bei urtypischen RUNNING-WILD-Songs wie den Uptempo-Klopfern "Soldiers Of Fortune", "Adventure Highway" und "Fireheart" mächtig scheppern, zeigt "The Drift" mit seiner an "Blazon Stone"- und "Black Hand Inn"-Zeit erinnernden Gitarrenmelodien, welch kreatives Potenzial immer noch im Bandkopf steckt. Das unterstreicht der abschließende Longtrack "Bloody Island", der nicht nur im Titel Erinnerungen an den vielleicht besten Song der gesamten Bandhistorie, "Treasure Island" vom "Pile Of Skull"-Album aufkommen lässt. Gitarren! Drums mit Punch! Gitarren! Catchy Refrain! Gitarren!
Das liest sich jetzt alles sehr euphorisch, doch muss man auf der anderen Seite auch konstatieren: Es gibt durchaus Hänger auf "Resilient". Der Titeltrack bleibt blass, zeigt sich im Refrain als ausgesprochen einfallslos. Im hinteren Drittel wiederholt man sich zudem auffallend oft, variiert kaum bei Tempo oder Refrainmelodien – da hat der Bandleader offensichtlich aus einer aufgewärmten Melodiemahlzeit versucht, ein ganzes Büffet zu bestücken.
FAZIT: Trotz der angesprochenen Defizite ist "Resilient" eine der größten musikalischen Überraschungen des Jahres 2013. Rolf Kasparek beweist, dass er auch im 38. Jahr des Bestehens seiner Band in der Lage ist, ganz traditionelle Metalsongs mit Biss, Drive und Melodie zu schreiben – fast wie in den guten, alten Zeiten. Und so, wie nach vielen kalten Tagen der ersten Sonnenstrahl die gefühlte Temperatur deutlich über die reale Temperatur treibt, so stehen unter diesem Review zwar zehn Punkte – doch die gefühlte Punktzahl ist deutlich höher.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Soldiers Of Fortune
- Resilient
- Adventure Highway
- The Drift
- Desert Rose
- Fireheart
- Run Riot
- Down To The Wire
- Crystal Gold
- Bloody Island
- Gesang - Rolf Kasparek
- Gitarre - Rolf Kasparek
- Best Of Adrian (2006)
- The Final Jolly Roger (2011)
- Shadowmaker (2012) - 8/15 Punkten
- Resilient (2013) - 10/15 Punkten
- Riding The Storm - The Very Best Of The Noise Years 1983-1995 (2016)
- Rapid Foray (2016) - 10/15 Punkten
- Death Or Glory (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Port Royal (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Under Jolly Roger (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Branded And Exiled (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Gates To Purgatory (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Masquerade (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Black Hand Inn (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Pile Of Skulls (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Blazon Stone (Deluxe Expanded Edition) (2017)
- Pieces Of Eight (2018)
- Blood on Blood (2021) - 11/15 Punkten
- The First Years Of Piracy – Limited Edition Red Vinyl (2022)
- Ready For Boarding – Limited Edition Orange Vinyl (2022)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Henning
gepostet am: 04.10.2013 User-Wertung: 13 Punkte |
Das Metalflaggschiff ist wieder voll auf Kurs ! |