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Running Wild: The Final Jolly Roger (Review)

Artist:

Running Wild

Running Wild: The Final Jolly Roger
Album:

The Final Jolly Roger

Medium: DVD
Stil:

Heavy Metal

Label: GoldenCore/ZYX Music
Spieldauer: 98:59 + 71:56
Erschienen: 24.06.2011
Website: [Link]

Es war mein erstes und gleichzeitig mein letztes RUNNING WILD-Konzert, diese Abschiedsshow in Wacken 2009. Ich hatte mich riesig darauf gefreut, denn die Piraten-Metaller trugen in den 90ern maßgeblich zu meiner Metal-Sozialisierung bei, doch hinterher war die Freude über das Erlebte nicht so groß wie erhofft. Warum dem so war, wird deutlich, wenn ich mir "The Final Jolly Roger", den Mitschnitt eben jenes Auftritts auf DVD angucke.

Vor allem hat man mehr fürs Auge erwartet, spektakuläre Bühnenaufbauten, eben etwas Besonderes. Doch abgesehen von ein paar Pyros gibt es nicht viel zu sehen. Die Band hat zwar Piratenkostüme an, bewegt sich aber eher hüftsteif über die große Bühne (wobei Basser Jan Eckert albernerweise fast die ganze Zeit eine Sonnenbrille trägt), statt eines riesigen Backdrops gibt es lediglich ein kleines Banner mit dem Logo und dem Maskottchen unter den Drums und die Boxen links und rechts davon sind - wie es sich für Steuerbord und Backbord gehört - teilweise rot und grün. Das war es aber auch schon. Da hat so manche Band bei einem regulären Wacken-Auftritt mehr zu bieten als RUNNING WILD bei ihrer Abschiedsshow.

Gut, man kann natürlich argumentieren, dass es auf die Musik ankommt, also sprechen wir darüber. Für dieses Ereignis hat sich Rock'n'Rolf ein paar Schmankerl in der Setlist ausgedacht, so durfte man nicht unbedingt mit "Black Hand Inn", "The Battle Of Waterloo", "Raging Fire" oder "Whirlwind" rechnen. Daneben gibt es elf weitere Klassiker aus der Bandgeschichte bis 1994 - die Alben ab "Masquerade" blieben an diesem Abend außen vor. Die musikalische Darbietung ist dabei aber alles andere als perfekt. Rolf trifft nicht alle Töne und leiert ab und an ganz schön schief herum, außerdem sind die Backing Vocals meist zu leise. Der Bühnensound geht ansonsten in Ordnung, ohne jedoch besonders gut zu sein, im Heimkino gibt es den allerdings auch nur in 2.0 Stereo zu hören.

Neben der anderthalbstündigen Show gibt es noch über 70 Minuten Bonusmaterial, wobei hier besonders der Tourreport aus den Jahren 1994 bis 1996 ganz interessant ist. Außerdem gibt es einen Studioreport zum "Masquerade"-Album und ausführliche Interviews mit Rolf, die im April 2009 geführt wurden.

FAZIT: "The Final Jolly Roger" ist die Aufnahme einer ganz ordentlichen Oldschool-Best-Of-Show von RUNNING WILD auf dem Wacken Open Air 2009. Ein magischer Abend sieht allerdings anders aus, das wird auf dieser DVD recht gut deutlich. Fans der deutschen Metal-Legende brauchen das Teil natürlich, wer die Band aber immer nur ganz gut fand, muss es sich nicht zwingend ins heimische Regal stellen.

Andreas Schulz (Info) (Review 6611x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Konzert:
  • Intro
  • Port Royal
  • Bad To The Bone
  • Riding The Storm
  • Soulless
  • Prisoner Of Our Time
  • Black Hand Inn
  • Purgatory
  • Battle Of Waterloo
  • Der Kaltverformer
  • Raging Fire
  • Whirlwind
  • Tortuga Bay
  • Branded & Exiled
  • Raise Your Fist
  • Conquistadores
  • Under Jolly Roger
  • Bonusmaterial:
  • Tourreport 1994-1996
  • Studioreport zum Album "Masquerade"
  • Keep Smiling
  • Interviews April 2009 Pt. I / Pt. II / Pt. III / Wacken 2009

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Lothar [musikreviews.de]
gepostet am: 21.08.2011

Die DVD passt zu den letzten Jahren der Band: Man zehrt vom einst großen Namen und führt eindrucksvoll vor, warum man mit dem Kutter in den letzten Jahren auf manche Sandbank geschippert ist. Wenn ich den Wacken-Auftritt mit denen aus den frühen 90ern vergleiche, dann wird man schon wehmütig...
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 22.08.2011

Komisch, welche Halbärschigkeit sich dieser Band - die auch zu meiner musikalischen Muttermilch gehört - irgendwann bemächtigt hat. Auf einmal kamen schlechte Songs in lächerlich schlechten Produktionen und jetzt das.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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