Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Michael Monroe: I Live Too Fast To Die Young! (Review)

Artist:

Michael Monroe

Michael Monroe: I Live Too Fast To Die Young!
Album:

I Live Too Fast To Die Young!

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Rock

Label: Silver Lining Music
Spieldauer: 38:04
Erschienen: 10.06.2022
Website: [Link]

Es sind immer wieder seltsame Weisheiten über Leben und Tod, die einem Bands und Musiker auf ihren Plattentiteln zu vermitteln versuchen. Während beispielsweise JETHRO TULL mit ihrem neunten Album zum Ausdruck brachten, dass sie zu alt zum Rock'n'Roll, aber zu jung zum Sterben sind, lässt uns MICHAEL MONROE, ehemaliger Frontmann der in den 80-ern erfolgreichen finnischen Band HANOI ROCKS, mit seinem aktuellen Album wissen, dass er zu schnell lebt, um jung zu sterben.
Aha?! Schaut man sich das Bild des Rockers, der in Finnland eine ähnliche Popularität und Ausstrahlung wie ein Dieter Bohlen in Deutschland genießt, auf dem Cover dazu an, dann muss man ihm natürlich Recht geben, denn Mr. Monroe ist offensichtlich von schon vielen Lebensjahrfalten und dem unerbittlichen Rockerdasein gezeichnet. Und natürlich hat er für sich und seine Musik auch ein ganz klares (Über-)Lebensmotto parat: „Kämpfe einfach gegen die Langeweile, gegen das Normale, gegen das, was dir gesagt wurde, was du tun sollst oder musst. Sei einfach du selbst, du musst dich nicht entschuldigen und etwas zu bedauern ist falsch.“

Der typische Rocker, der da spricht und natürlich mit ordentlicher Härte auch auf dem blutroten Vinyl von „I Live To Fast Too Die Young!“ musiziert und gleich mit einem mörderischen, leicht angpunkten Song, der tief ins Jahr 1969 zurückgeht, beginnt: „Murder The Summer Of Love“.

In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt hart und extrem Punk-geladen auf der LP-B-Seite „Pagan Prayer“, ein boshaftes Stoßgebet nicht auf, sondern gegen die Kirche.

Monroe zieht jedenfalls die komplette Rock-Karte aus dem Musiker-Ärmel, die in erster Linie mit härteren Rhythmen und eingängigen Melodien sowie provokanten Texten spielt, wobei sein absoluter Trumpf dann auf dem, dem Album seinen Namen verleihenden Song sticht. Denn hier greift für ein fettes Gitarren-Solo der GUNS'N'ROSES-Gitarrist SLASH zur Gitarre. Womit auch klar die Richtung vorgegeben ist, in der sich im Grunde das Gros des Album bewegt.

Allerdings spielt als weiterer Gast auf zwei Songs LENNI-KALLE TAIPALO Piano und veredelt so „Antisocialite“ zu einer richtig guten Ballade, während er den Lobgesang auf die Frauen „Can't Stop Falling Apart“ mit seinem Honky-Tonk-Style am Klavier zu einem deutlich von den Glam-Rockern SLADE geprägten flotten Hit werden lässt.

Pro LP-Seite gibt’s jeweils ein Ballade im Angebot – ganz typisch im 80er-Jahre-Stil von HANOI ROCKS, die ihre Alben ganz ähnlich anlegten. Darum geht das Album mit „Dearly Departed“ auch ruhig, fast etwas melancholisch, zu Ende.

„Derelict Palace“ wiederum hat ein wenig was von MIDNIGHT OIL, obwohl textlich erst in „No Guilt“ ein Bett in Flammen steht. Anderes wiederum lässt uns beim Hören – auch der bissigen Texte wegen – an das Spätwerk von ALICE COOPER denken.

Insgesamt greift MICHAEL MONROE bei seinem Solo-Album genau auf das Erfolgsrezept zurück, welches er bereits vor gut 40 Jahren mit seiner Band HANOI ROCKS, die sich nach dem bei einem Autounfall tödlich verunglückten Schlagzeuger auflöste, anwandte: Eine bunt gemischte Hardrock-Platte, gemixt aus den Zutaten Rock'n'Roll, Glam-Rock, Punk und ein paar ruhigeren Klängen plus eingängigen Melodien.

FAZIT: Der ehemalige finnische Frontmann von HANOI ROCKS legt mit „I Live Too Fast To Die Young!“ ein, wie bereits der Album-Titel verspricht, sehr flottes und hartes Rock-Album vor, das gerne auch aus den Tiefen des Punks und Glam-Rocks schöpft. Wenn MICHAEL MONROE hierzu seine oft angriffslustigen Texte anstimmt und sogar SLASH auf dem Titeltrack zur Gitarre greift, dann darf man sich auf unverfälschten, keineswegs aufgeblasenen oder im Poser-Outfit daherkommenden Rock freuen, der noch immer richtig gut rollen kann, selbst wenn der 'schnelllebige' Sänger mit der rauen Stimme schon mehr als 40 Jahre diesem Geschäft, in dem schon viel zu viele viel zu jung sterben mussten, die Treue hält.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2179x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (21:06):
  • Murder The Summer Of Love (3:31)
  • Young Drunks & Old Alcoholics (3:10)
  • Derelict Palace (4:46)
  • All Fighter (2:37)
  • Everybody's Nobody (3:33)
  • Antisocialite (3:29)
  • Seite B (16:58):
  • Can't Stop Falling Apart (3:05)
  • Pagan Prayer (2:33)
  • No Guilt (3:26)
  • I Live Too Fast To Die Young (3:11)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!