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Steve Earle & The Dukes: JT (Review)

Artist:

Steve Earle & The Dukes

Steve Earle & The Dukes: JT
Album:

JT

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Rock, Folk

Label: New West
Spieldauer: 43:00
Erschienen: 04.01.2021
Website: [Link]

Gerade erst im Mai 2020 veröffentlichte der texanische Autor, politische Aktivist und Songwriter STEVE EARLE mit „Ghosts Of West Virginia“ sein 20. Studioalbum. Im August 2020 verstarb dann allerdings überraschend sein Sohn, der nach seinem ebenfalls verstorbenen Mentor TOWNES VAN ZANDT benannte Songwriter JUSTIN TOWNES EARLE – dessen Spitzname seit jeher „J.T.“ gewesen war. Der einzige Weg, mit diesem Schicksalsschlag umzugehen, war für STEVE dann der, möglichst schnell ein neues Album aufzunehmen.

Wer STEVE EARLE kennt, der weiß nur zu genau, dass sein musikalisches Oeuvre im Grunde genommen ein einziger laufender Kommentar zu seinem eigenen Leben ist. Am 4. Januar 2021 wäre J.T. 39 Jahre alt geworden und deswegen beschloss EARLE, genau an diesem Tag seine musikalische Hommage an J.T. digital zu veröffentlichen (die physische Veröffentlichung erfolgt dann im März 2021).

EARLE und seine Band THE DUKES (zu der in einer ihrer vielen Inkarnationen auch J.T. einmal kurzzeitig zählte) covern hier zehn Songs aus dem Katalog von JUSTIN TOWNS EARLE.
Wie schon im Fall der Tribute Alben „Townes“ (2009), „Terraplane“ (2015) und „Guy“ (2019), mit denen er TOWNES VAN ZANDT, ROBERT JOHNSON und GUY CLARKE die Ehre erwies, geschieht dies keineswegs auf eine deprimierende oder wehmütige Weise. Vielmehr machen EARLE und THE DUKES das einzig Richtige und zelebrieren die Musik des jeweils Bedachten mit einer guten Portion Spiel- und Lebensfreude. Mitunter kann das zuweilen etwas über das Ziel hinausschießen, wird aber dafür niemals übertrieben sentimental. Besonders beeindruckend wird das in diesem Fall, wenn JUSTIN'S Signature-Songs eine düstere Selbstanklage „The Saint Of Lost Causes“ als schmirgelnd desolater Rock-Blues oder „Harlem River Blues“ als mitreißender Gospel-Hoedown auf kreative Weise ihrem ursprünglichen Country-Kontext entrissen werden.

Einfühlsamer Höhepunkt dieser Scheibe ist aber der Song „Last Words“, den EARLE als unsentimentalen, düsteren sowie schonungslos stoischen – und deswegen besonders ergreifenden - Abschiedsgruß an seinen Sohn verfasste.

FAZIT: Seit sich das zuvor als Support-Act verpflichtete Songwriter-Ehepaar THE MASTERSONS den DUKES anschlossen – und STEVE EARLES Begleitband somit der Schweinerock-Phase entrissen -, hat STEVE EARLE genau jenes musikalische Format gefunden, nach dem er zuvor lange gesucht zu haben schien. Das folkige Flair, das sich insbesondere durch ELEANOR WHITMOREs Geigenspiel ergibt, harmoniert dabei ganz hervorragend mit EARLEs rockigen Gitarrenparts sowie denen ihres Gatten CHRIS MASTERSON und ebenso mit der Country-Note, die durch RICKY RAY JACKSONs Pedal-Steel-Gitarre entsteht. Befreit von der Notwendigkeit, das Material etwa mit Wehmut und Sentimentalität interpretieren zu müssen, spielen EARLE und THE DUKES auf dieser Hommage vergleichsweise unbeschwert und kreativ auf – mehr sogar noch, als sie das bei EARLEs letztem Album „Ghosts Of West Virginia“ taten.

Ullrich Maurer (Info) (Review 4172x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • I Don't Care
  • Ain't Glad I'm Leaving
  • Maria
  • Far Away In Another Town
  • They Killed John Henry
  • Turn Out My Lights
  • Lone Pine Hill
  • Champagne Corolla
  • The Saint Of Lost Causes
  • Harlem River Blues
  • Last Words

Besetzung:

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