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Marten Kantus: Larynx (Review)

Artist:

Marten Kantus

Marten Kantus: Larynx
Album:

Larynx

Medium: CD/Download
Stil:

Instrumentale Vielfalt/Vokalexperiment

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 43:00
Erschienen: 01.10.2021
Website: [Link]

Diesmal war die Pause wesentlich kürzer als zwischen den beiden vorangegangenen Alben. Ganze acht Monate liegen zwischen „North“ und „Larynx“. MARTEN KANTUS bleibt experimentierfreudig. Er erfindet sich zwar nicht neu, doch er nutzt die erzwungene Corona-Rast für eine Ausrichtung, die seine Vergangenheit zwar einbindet, aber auf ungewohnte Art weiterverarbeitet.

Larynx“ (Kehlkopf) ist eine Hommage an menschliche Stimmfähigkeiten. Ohne dass das Album einen leibhaftigen Vokalisten besäße. Kantus benutzt Samples (nicht nur der eigenen Stimme) und simulierte Gesangsbeiträge, um eine Art „futuristisches Oratorium“ zu erschaffen, in dem wortlose Sangesskulpturen erbaut werden, Chöre nicht nur das Halleluja zelebrieren („Miraculum“) und ganz selten ein Verslein anklingt („Time Of The Signs“).

Ansonsten wird gezirpt, gekiekst, gegurrt und gregorianisch geschwelgt. Mal orchestral, mal auf den Spuren der Minimal-Music, ganz selten in den Gefilden, in denen Mike Oldfield und mehr noch Vangelis unterwegs sind. Größere Affinitäten gibt es ein eine ganz andere Richtung, nämlich ART OF NOISE (oder auch Laurie Anderson), die in späteren Jahren ebenfalls Populärmusik zerfledderten, um eigenwillige Miniaturen und kontemplative längere Tracks zu formen.

Das zerfasert an den Rändern etwas, denn Kantus baut Stimmungen auf, um sie umgehend wieder zu zerstören. Doch wenn er seine Zuhörer fallen lässt, fängt er sie auch wieder auf. Nervenzerrend und kakophonisch wird es an keiner Stelle. „Larynx“ ist ein Album, das erarbeitet werden will. Schwere Plackerei wird aber nicht daraus.

FAZIT: MARTEN KANTUS‘ zweites Werk im Jahr 2021 ist eine abwechslungsreiche Angelegenheit, eine leicht experimentelle Exkursion in die Wandlungsfähigkeit der menschlichen Stimme. Das Spektrum des Soloprojekts ist nicht nur technisch beeindruckend. „Larynx“ ist ein Paradoxon: Ein instrumentales Vokalwerk, das kurze, zerhackte Soundsplitter mit längeren, relaxten Passagen verbindet und so für eine Art aufgekratzte Entspannung sorgt. Es bleibt spannend im Hause Kantus.

Jochen König (Info) (Review 2749x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Ventilla (8:10)
  • Nightingale (7:37)
  • Time of the signs (3:38)
  • Miraculum (8:33)
  • Care-charmer sleep (4:27)

Besetzung:

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