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Marten Kantus: Echology (Review)

Artist:

Marten Kantus

Marten Kantus: Echology
Album:

Echology

Medium: CD
Stil:

Instrumentalmusik oldfieldscher Prägung

Label: Eigenvertrieb als Gratis-Download
Spieldauer: 50:57
Erschienen: 08.08.2003
Website: [Link]

Mit „Echology“ also beginnt die musikalische Traumreise von MARTEN KANTUS, welcher der eines EROC oder MIKE OLDFIELD in keiner Weise nachsteht. Der Berliner Multiinstrumentalist sagt selber von diesem Album, dass er eine Art von Musik zu kreieren versucht, die zum Hörer spricht – oder besser ihn anspricht. Ihre Aufgabe sollte es sein, die in uns immer stärker werdende Kälte zu vertreiben. Religiös ein wenig übertrieben, spricht er sogar von einer musikalischen Erlösung. Verdammt hohe Maßstäbe, die ein junger Komponist, Musiker und Produzent zugleich an sich selber stellt.

Dass MIKE OLDFIELD zu einem der musikalischen Vorbilder von MARTEN KANTUS zählt, ist auf „Echology“ unverkennbar. Kein Wunder, denn hier hat ein hoch begabter deutscher Multiinstrumentalist wohl den multiinstrumentalen Wegbereiter für hoch anspruchsvolle, wegweisende Instrumentalmusik für sich entdeckt. Wobei Kantus’ erstes Album im Vergleich zu den nachfolgenden Scheiben fast spärlich instrumentiert ist: Gitarren, Bass, Schlagzeug & Percussion sowie Piano, (Kirchen-)Orgel & Synthesizer – alles in Eigeninitiative eingespielt.

Die mühevolle Kleinarbeit, die hier geleistet wird ist unüberhörbar, auch wenn produktionstechnisch noch nicht alles so perfekt klingt (etwas dumpf und nicht immer passend aufeinander abgestimmt), wie auf den späteren Alben. Doch trotz dieser Schwäche übt „Echology“ einen besonderen Reiz auf den Hörer aus. Wir bekommen hier kein Easy-Listening geboten, wie wir es von vielen anderen Ambient-Alben kennen, mit der sogar ein RICK WAKEMAN seine Fan-Gemeinde zu langweilen verstand, sondern eine gefühlvolle Kombination aus zarten Jazz-Elementen, typisch oldfieldschen Songstrukturen und einigen bombastischen Ausflügen.

„Social Beauty“ eröffnet das Album mit einem kurzen Oldfield-Part, um dann mit einem Hauch Klezmer und recht fetten Keyboards eingängige, vorwärts treibend Melodien zu entfalten, die in akustische Gitarren übergehen, welche zumindest mich sofort an MICHAEL ROTHER erinnern. Überhaupt erkenne ich in dessen „Katzenmusik“ immer wieder viele Parallelen zu MARTEN KANTUS.

„Awakening“ – nein, der Titel hat nichts mit YES zu tun – beginnt mit einer fetten Kirchen-Orgel, deren Bombast mal wieder durch die akustische Gitarre ersetzt wird. Selbst ein FRIEDEMANN hätte seine Freude an solchen Klängen. Nur ein Kantus? Der ist doch ein „No Name“ in der Szene – der allerdings mit seiner Spielfreude sich bereits auf seinem ersten Album einen Namen hätte machen müssen. Leider scheint das nicht der Fall zu sein. An „Echology“ liegt das definitiv nicht, dafür aber wohl an den einschlägigen Hörgewohnheiten, die sich immer wieder auf die alten Kalauer festlegen, die einen Pardigmenwechsel einfach nicht zulassen.

Eigentlich schade – denn diejenigen unter uns, die ihre Ohren auch mal den unbefahrenen Gleisen instrumentalen Schönklangs und leicht jazziger Verspieltheit öffnen, die sollten unbedingt ihre Weichenstellung auch mal in Richtung MARTEN KANTUS betreiben! Der Mann hat Spaß an dem, was er musikalisch zustande bringt, und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn dieser Spaß sich nicht auch auf den Hörer von „Echology“ überträgt!

FAZIT: „Am Ende ist es die reine Freude am Leben!“ – so resümiert KANTUS die Absicht, die sich hinter der Musik von „Echology“ verbergen soll. „Am Ende“ hat er damit absolut recht! Ein Album für die kalten Seelen, die sich insgeheim nach innerer Wärme sehnen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5220x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Social Beauty
  • Awakening
  • Sleepwalk
  • Believe
  • Serotonin
  • Escape (Into The Air)
  • Testosterone
  • Believe (Again)
  • Adrenaline
  • Gentle Landing

Besetzung:

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