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Marten Kantus: North (Review)

Artist:

Marten Kantus

Marten Kantus: North
Album:

North

Medium: CD/Download
Stil:

Instrumentale Vielfalt

Label: Eigenpressung
Spieldauer: 45:28
Erschienen: 01.02.2021
Website: [Link]

Viereinhalb Jahre hat sich MARTEN KANTUS Zeit gelassen mit seinem aktuellen Output. Eine verdammt lange Zeit für jemand, der ansonsten seine Alben eher im Jahrestakt unters Volk brachte. Was wörtlich zu nehmen ist und woran sich bis heute nichts geändert hat: Die kompletten Alben können kostenlos heruntergeladen werden und auf Wunsch gibt es eine CD. Gegen die Entrichtung eines freundlichen Obolus spricht natürlich nichts.

Um gleich Entwarnung zu geben, geschadet hat die Kreativpause nicht. Eher ist das Gegenteil der Fall. „North“ ist wieder eine rundum geglückte, und gerade für eine Eigenproduktion licht klingende (Ausnahmen sind ein wenig Keyboardquietschen und das seltsam knitterige Klöppelintermezzo inmitten von “Chain of lakes“) Veröffentlichung. Gegenüber den beiden Vorgängern wurde der Klassikanteil zurückgeschraubt und die Einflüsse Mike Oldfields – zu „Incantations“- Zeiten – wurden wieder vergrößert.

Wobei Kantus‘ Musik einen starken Eigencharakter behält (während der gerne verglichene und vergleichbare Kollege Robert Reed spätestens mit seiner „Tubular Bells“-Neueinspielung vom Nachlassverwalter zum Wiedergänger mutiert ist). Das liegt an der allgemeinen musikalischen Ausrichtung, die gerne gegen Jazz und immer noch ein wenig Neo-Klassik tendiert und auch experimentalen, weltmusikalischen Momenten gegenüber nicht abgeneigt ist. Zudem sorgt die eigenwillige Instrumentierung für eine spezielle Atmosphäre. Wenn Akkordeon, Klarinette und/oder Saxophon übernehmen ist Klezmer nicht weit weg. „Iduna“ hingegen bringt ohne mit der Wimper zu zucken, Alan Parsons und Mister Oldfield mit einer Blasmusik-Parodie unter einen tanzenden Hut.

Ein stimmungsvolles Werk, das kammermusikalisch agieren kann ("Misanthropy"), aber auch gegen opulente Passagen nichts einzuwenden hat. Dabei nicht in Hektik und/oder Dissonanz entgleitet. So stehen hingetupfte Klavierläufe gleichberechtigt neben mächtig sattem Glockengeläut und anschwellenden Orgelklängen ("Chain of lakes").

FAZIT: Kantus scheut keine Grenzgänge zwischen New Age, Klassik, Jazz und Progressive Rock und hält dabei seine Musik stetig im Fluss. Ohne auf kleine Schlenker zu verzichten. Eine Wohlfühloase, in der Regen (Melancholie und Sehnsucht) und Sonnenschein (Happy ever after) eine nahezu perfekte Symbiose eingehen. Auch Misanthropen dürften glücklich werden. Eine erfreuliche Rückkehr.

Jochen König (Info) (Review 3303x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Magnet (2:26)
  • The northern south (7:37)
  • Misanthropy (3:38)
  • Chain of lakes (16:35)
  • Shoreline (10:53)
  • Iduna (4:17)

Besetzung:

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