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Steve Hackett: At The Edge Of Light (Review)

Artist:

Steve Hackett

Steve Hackett: At The Edge Of Light
Album:

At The Edge Of Light

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Inside Out / Sony
Spieldauer: 54:25
Erschienen: 25.01.2019
Website: [Link]

Es bleibt dabei: STEVE HACKETT ist nicht nur das kreativste, sondern auch künstlerisch relevanteste Mitglied von Genesis – zumindest wenn man sein neues, 26. (!) Studioalbum als Maßstab anführt. „At The Edge Of Light“ lässt sich dem ikonischen Briten vom ersten Gitarrenton an zuweisen, markiert aber auch bis zu einem gewissen Grad die Begehung neuer Musikregionen für ihn. So ließ er sich zu bislang ungehörten Klangexperimenten hinreißen und arbeitete verstärkt mit „exotischen“ Instrumenten, um dem weltumspannenden Anspruch gerecht zu werden, den er im Vorfeld an sein aktuelles Material gestellt hat.

Die Scheibe enthält einige der härtsten Momente, die der beschlagene Komponist und Arrangeur – meisterlich einmal mehr: die Orchesterparts und ‚O Fortuna‘-verdächtigen Chöre insbesondere während des klassizistischen ‚Beasts In Our Time‘ und im Longtrack ‚Those Golden Wings‘ – je erlebt hat, besticht jedoch andererseits in höherem Maß als ihr letztjähriger Vorgänger durch eine Fülle von Melodien. Was diese betrifft, lassen die Stücke die Frühzeit seiner alten Band mit Peter Gabriel unverhohlener denn je wiederaufleben.

World Music ist das Ganze trotz Ambitionen in diese Richtung trotzdem nicht. Der Songwriter bzw. Performer dahinter hat längst einen eigenen Stil kreiert und beherrscht die seltene Gabe, eine traditionelle Soundästhetik mit wirklich progressivem Denken zu vereinbaren.

Dadurch werden Gospel-Vocals ebenso denkbar wie indische Sitar-Esoterik (höre das düstere ‚Shadow And Flame‘), und der Pop-affine Liedermacher (‚Hungry Years) versöhnt sich mit einem genialischen Soundtrack-Komponisten, für dessen Werke erst noch Filme gedreht werden müssen (‚Conflict‘, das 'Bolero'-artige 'Descent'). Dass am Ende keine Patchwork-Decke vorliegt, ist dann die ganz große Leistung dieses auf seine alten Tage hin immer noch sehr tapferen Schneiderleins.

FAZIT: "At The Edge Of Light" gehört ohne weiteres zu den am leichtesten fassbaren Alben von STEVE HACKETT und bietet widersprüchlicherweise (abgesehen von einer Fülle mehr oder weniger prominenter Gäste) eine Vielzahl stilistischer Gratwanderungen, ohne abzustürzen. Das ist progressive (Rock-)Musik, die keine billigen Novelty-Effekte nötig hat.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4924x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Fallen Walls And Pedestals
  • Beasts In Our Time
  • Under The Eye Of The Sun
  • Underground Railroad
  • Those Golden Wings
  • Shadow And Flame
  • Hungry Years
  • Descent
  • Conflict
  • Peace

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Robert
gepostet am: 26.01.2019

Die Blues und Gospel Elemente in Stück vier vermischt mit Hacketts typischem Stil überzeugen genauso wie die Carmina Burana Elemente im folgenden Longtrack, das dritte Stück erinnert an meine Faves Moon Safari und gehört für mich zu den besten Stücken, die Hackett auf den letzten Werken veröffentlicht hat. Also bis zur Hälfte dem letzten Album mindestens ebenbürtig. Aber leider passiert das selbe wie auf dem vorletzten Album Wolflight: Die zweite Hälfte fällt qualitativ- für mich zumindest - ziemlich ab: Seichte, uninspirierte Stücke die nach Füllmaterial klingen um die Albumlänge voll zu bekommen, diese Mars-Adaption von Gustav Holst haben auch schon gefühlt 275 Künstler gebracht und davon 227 besser. Naja, vielleicht sollte er sich manchmal mehr Zeit nehmen, damit eher kompletter überzeugende Werke wie Night Siren oder To Watch The Storms herauskommen...die arabischen Elemente, die er seit einigen Alben zu integrieren versucht klingen für mich leider auch meist nicht überzeugend...seine Textliche Intention ist natürlich lobenswert. Fazit: Erste Hälfte 13 Punkte, zweite nur 9. Jetzt nochmal die neue Joe Jackson auflegen, die steigert sich sogar noch im Verlauf...
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