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Forgotten Tomb: We Owe You Nothing (Review)
Artist: | Forgotten Tomb |
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Album: | We Owe You Nothing |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black / Sludge Metal |
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Label: | Agonia / Soulfood | |
Spieldauer: | 42:18 | |
Erschienen: | 27.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Auf Album Nummer neun in ihrer facettenreichen Laufbahn variieren FORGOTTEN TOMB ihren Stil einmal mehr geringfügig und halten dabei alteingesessene Fans bei der Stange, ohne sich mit ihnen zu begnügen. Nicht dass man den Italienern zutrauen würde, ein ausgeprägtes Karrieredenken an den Tag zu legen, doch zumindest zeugen ihre Wandelbarkeit und die Tatsache, dass jede ihrer Platten einen recht eigenen Charakter trägt, von höheren künstlerischen Ansprüchen.
Herr Morbids sludgy Riffs sind trotz ihrer offensichtlichen Herkunft aus dem US-amerikanischen Süden - dorther kommen auch ein paar zerstörerische Hardcore-Einschläge - zu einem Markenzeichen der Band geworden und äußern sich momentan in jeder Death'n'Roll-Scheibe zur Ehre gereichenden Plattmachern wie gleich der titelgebenden Eröffnung 'We Owe You Nothing' oder dem unheilvollen 'Saboteur', dessen zurückgehaltene Wut im teils fast punkig flotten 'Abandon Everything' endgültig ausbricht.
Allerdings verzeichnet das letztgenannte Stück genauso wie der eine oder andere weitere Track auf "We Owe You Nothing" je leisen Zwischentöne, die FORGOTTEN TOMB von jeher eben nicht in absehbarer Weise einfügen, sondern unvermittelt und dennoch genau dort, wo sie hinzugehören scheinen. Die einschneidend ins Ohr schwirrenden Black-Metal-Riffs, die schon der eher schrille Vor-Vorgänger "...And Don't Deliver Us From Evil" (2012) seltener zu hören gab, sind mittlerweile oder vorläufig gänzlich verschwunden, und das tut der Band sehr gut.
Im leicht orientalisch klingenden 'Longing For Decay' kotzt der Bandkopf beinahe so angepisst wie OBITUARYs John Tardy, aber der Groove der Italiener kommt eindeutig vom Blues, womit dieser Longplayer "Negative Megalomania" (2007) am nächsten steht, dem vielleicht heaviesten und rockigsten Album im FORGOTTEN-TOMB-Katalog. Depressive oder Suicidal Black Metal ist das ja ohnehin schon seit Jahren nicht mehr, sondern positiv ekelhafte Zähigkeit, wie sie die meisten herkömmlichen Doom-Kapellen erst noch hinbekommen müssen.
Ach ja, und die alten KATATONIA-Grillen, die können sich diese Typen offensichtlich nicht abgewöhnen - höre 'Black Overture', aber so leiden die Schweden selbst seit Ewigkeiten nicht mehr, also ist das hier eine hervorragende Ersatzdroge.
FAZIT: Womöglich hat diese Ausnahmeband letztlich eine stilistische Mischung für sich entdeckt, in der sie sich wohlfühlt, denn "We Owe You Nothing" bietet eher eine Verfeinerung ihrer bekannten Trademarks als konkret neue Impulse, enthält aber dafür die besseren Songs gegenüber FORGOTTEN TOMBs letztem Longplayer "Hurt Yourself and The Ones You Love" (2015).
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- We Owe You Nothing
- Second Chances
- Saboteur
- Abandon Everything
- Longing For Decay
- Black Overture
- Under Saturn Retrograde (2011) - 11/15 Punkten
- Obscura Arcana Mortis: The Demo Years (Re-Release) (2011)
- Songs To Leave (Re-Release) (2012)
- Springtime Depression (Re-Release) (2012)
- ...and Don’t Deliver Us From Evil (2012) - 12/15 Punkten
- Darkness In Stereo: Eine Symphonie Des Todes (2014)
- We Owe You Nothing (2017) - 12/15 Punkten
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