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Alvin Lee & Ten Years Later: Ride On – 1979 (Remastered 180g Vinyl) (Review)

Artist:

Alvin Lee & Ten Years Later

Alvin Lee & Ten Years Later: Ride On – 1979 (Remastered 180g Vinyl)
Album:

Ride On – 1979 (Remastered 180g Vinyl)

Medium: LP
Stil:

Blues- und Hardrock

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 38:46
Erschienen: 13.11.2015
Website: [Link]

So etwas wie auf „Ride On“ von ALVIN LEE & TEN YEARS LATER macht wirklich nur auf Vinyl Sinn! Schon PINK FLOYD setzten die Idee auf ihrem Ummagumma-Album um, indem sie eine LP mit Live-, die andere mit Solo-Studio-Aufnahmen zusammenstellten, während sich der Gitarren-Zauberer Lee auf eine Live-Seite und eine Studio-Seite beschränkt und der Welt offeriert, dass seine „neuen“ TEN YEARS LATER offensichtlich mehr dem Hard- als Blues-Rock zuwenden. Schon das die Studio-B-Seite eröffnende „Too Much“ weist geringe Parallelen zu DEEP PURPLE auf, ohne sich dabei vom Blues zu verabschieden, wofür die feurige Mundharmonika sorgt. Das folgende „It‘s A Gaz“ erinnert durch den introvertierten Gesang sogar an JOHN LENNON und mit „Ride On Cowboy“ erwartet den Hörer ein Blues, bei dem Lee zur akustischen Gitarre greift und mit einem poppigen Refrain aufwartet. „Sittin‘ Here“ kommt erneut purple-alike daher und „Can‘t Sleep At Nite“ schließt die Studio-Seite rockenrollend, fast lustig und beschwingt zum Mitwippen ab. Na ja, nicht der beste Abschluss, den man für die Studio-Seite wählen konnte.

Live und Studio auf einer LP – auf zwei Seiten verteilt. Das hat was. Bei einer CD allerdings wirkt es eher störend und zusammengezimmert. Die nostalgische LP aber erhält gerade dadurch einen besonderen Reiz. Darum nun zu der spannenderen Seite von „Ride On“ - der Live-A-Seite!

ALVIN LEE & TEN YEARS LATER entschieden sich jedenfalls – genauso wie auch PINK FLOYD – ihre LP mit der Live-Seite zu beginnen. Eine kluge Entscheidung, der sie noch unüberlesbar auf der LP-Rückseite voranstellen: „This is a true and faithful recording of Ten Years Later on stage with no overdubs or effects added.“

Und so legt „Ain‘t Nothin‘ Shakin‘“ nach bluesigem Start erst einmal mit einem wilden Gitarren-Solo und bombastischem Schlagzeugspiel sehr druckvoll los. Sofort springt der Funke über. Live ist eben live und wenn man weiß, dass hier nichts nachträglich bearbeitet wurde, da kann man nur hochachtungsvoll den Hut vor TEN YEARS LATER ziehen. Auch das HENDRIX-Cover „Hey Joe“ und unvermeidlich „Going Home“ lassen keine Wünsche offen. Ein geschickter Griff eben in die legendäre Musik-Mottenkiste der Vor-Woodstock-Ära! Und dass Mr. Lee nicht nur auf der Gitarre ein berauschendes Tempo vorlegen kann, sondern das auch mit seinen Stimmbändern hinbekommt, beweist er bei der Scat-Sanges-Nummer „Scat Encounter“.

Besonders beeindruckend ist auch wieder das digitale Remastering, das live wie studiomäßig keinerlei Sound-Wünsche offenlässt. Was hier von Repertoire Records geleistet wurde, lässt einen ebenso den Hut ziehen wie zuvor bei den TEN YEARS LATER-Livequalitäten!

FAZIT: „Ride On“ war erst die zweite, aber leider bereits die letzte LP von TEN YEARS LATER. Wer weiß, was ALVIN LEE immer wieder ritt, sich ständig, wenn gerade etwas richtig gut anlief, von dem hoffnungsvollen Konstrukt gleich wieder zu verabschieden. Vielleicht war die geniale Art mit seiner Gitarre umzugehen seinem wenig genialen Umgang mit seinen Bandmitgliedern geschuldet. Hört man jedenfalls dieses Album mit seinen Live- und Studio-Qualitäten, dann bleibt nur Unverständnis dafür übrig, dass dieses dynamische Power-Trio nach „Ride On“ von ALVIN LEE bereits wieder ad acta gelegt wurde.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4548x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A = Stage = (21:15):
  • Ain‘t Nothin‘ Shakin‘ (5:32)
  • Scat Encounter (0:58)
  • Hey Joe (5:59)
  • Going Home (8:46)
  • Seite B = Studio = (17:31):
  • Too Much (3:51)
  • It‘s A Gaz (4:01)
  • Ride On Cowboy (3:12)
  • Sittin‘ Here (3:58)
  • Can‘t Sleep At Nite (2:31)

Besetzung:

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