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Spencer: We Built This Mountain Just To See The Sunrise (Review)
Artist: | Spencer |
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Album: | We Built This Mountain Just To See The Sunrise |
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Medium: | CD | |
Stil: | Indie-Pop und Alternative-Rock |
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Label: | Ambulance Recordings / Alive | |
Spieldauer: | 47:11 | |
Erschienen: | 20.05.2016 | |
Website: | [Link] |
Aus Baden in der Schweiz kommen die Indie-Rocker SPENCER, welche eine eindeutige, ganz klare musikalische Absicht verfolgen - sie wollen uns nämlich gleich einen ganzen Berg errichten, damit wir ihre musikalische Sonne aufgehen sehen können. Diese scheint dann knapp 50 Minuten aus unseren Boxen und erhellt wirklich jeden Raum, denn „We Built This Mountain Just To See The Sunrise“ - das bereits vierte SPENCER-Album - leuchtet wie ein Sonnenstrahl am Horizont des oftmals viel zu austauschbaren Indie-Rocks, selbst wenn der eine oder andere Song es nur bis auf Hügel-Höhe bringt.
Rockige Shoegaze-Momente erheben sich dabei wie selbstverständlich neben hymnischen Melodien, die zwischen Pop-Appeal und tiefer Melancholie locker die komplette Gefühlspalette beim Hörer abdecken. Der größte Pluspunkt, welcher SPENCER nicht zu einer beliebig austauschbaren Indie-Band werden lässt, liegt in dem sehr variablen Gesang des Gitarristen Leo, der neben seiner angenehm warmen und tiefen Stimme, die sich ideal für die ruhig-melancholischen Album-Momente anbietet, auch die eine oder andere Höhe so ideal meistert, dass gar Erinnerungen an Mr. Gahan von DEPECHE MODE aufkommen.
Auch wenn nicht jeder Song das gewisse Etwas besitzt und sich der eine oder andere Rhythmus in behäbiger Austauschbarkeit suhlt, überraschen immer wieder sehr gefühlvolle Momente genauso wie sehr überraschende Klangfarben.
Das siebenminutige „Cruel“ ist in dieser Beziehung ein ganz besonderer „Ausreißer“ des Albums geworden - sogar der beste Ausreißer, den es geben kann, denn mit seinem progressive Aufbau und dem weiblichen Gesang sowie der hochmelodischen Atmosphäre kommen tatsächlich Erinnerungen an „Great Gig In The Sky“ von der floydschen „Dark Side Of The Moon“-Scheibe auf.
Ob das beabsichtigt war?
Wer weiß! Wer weiß?
Eindeutig beabsichtigt ist jedenfalls, dass bei einigen Gitarren-Ausflügen Mr. Edge von U2 Pate zu stehen scheint und dass bei den ruhigen Songs auch REAMONN durchklingen, für die SPENCER bereits als Live-Support aktiv waren. Auch dass Bassist PASHI bei der leider noch viel zu wenig beachteten Band REEDEM, die wirklich eine Entdeckung wert sein sollte, aktiv ist, klingt bei dem Schweizer Trio unverkennbar durch.
Und mit „Saturday Shoes“ befindet sich zugleich eine Ballade mit jeder Menge Hit-Potenzial auf dem Album, die mit voller Breitseite sicher auch in vielen Radiostationen so einige Freunde des besseren Musikgeschmacks finden müsste. Sogar Freunde der BLOODHOUND GANG werden an „Voyage“ sicher viel Freude haben.
Summa summarum eine ganze Menge sonniger Momente, die uns nach erfolgreicher Bergbesteigung mit SPENCER erwarten.
FAZIT: Mit ihrem zehnten Geburtstag, den SPENCER dieses Jahr begehen, sind sie endgültig den Kinderschuhen musikalischen Mainstream-Einerleis entwachsen und hinterlassen eine ordentliche, eigene Schuhgröße, in die nicht viele Indie-Bands hineinpassen, auch wenn noch dieser eine Tick fehlt, der einer Band den ewigen Sonnenaufgang beschert, ohne dass man zuvor einen riesigen Berg hochkraxeln muss.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hidden From The Sun
- Through Your Head
- Utopia
- On A Wire
- Saturday Shoes
- City Lights
- Cruel
- Voyage
- Dividing Lines
- Fireworks
- Harry‘s Still Sad
- Bass - Pashi
- Gesang - Leo
- Gitarre - Leo
- Schlagzeug - JP
- We Built This Mountain Just To See The Sunrise (2016) - 11/15 Punkten
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