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Mother Tongue: Streetlight (2002) / Ghost Note (2003) – Fan Edition (Review)
Artist: | Mother Tongue |
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Album: | Streetlight (2002) / Ghost Note (2003) – Fan Edition |
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Medium: | CD-Box | |
Stil: | Indie, Alternative, Rock, Blues, Soul, Funk, Metal, Psychedelic, Seventies |
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Label: | NoisOlution / Soulfood | |
Spieldauer: | 98:53 | |
Erschienen: | 11.07.2016 | |
Website: | [Link] |
Als ich die recht mittelmäßige britische Prog-Band Mothertongue unter unserer Seite besprach, fühlte ich mich unbedingt dazu angehalten, darauf hinzuweisen, dass die progressiven Briten rein gar nichts mit der kanadischen Band gleichen Namens – einziger Unterschied ist die getrennte Schreibweise – MOTHER TONGUE zu tun hat. Auch war mir sehr wichtig, auf folgendes hinzuweisen:
„MOTHERTOUNGE sind nämlich nicht etwa die kalifornische Indie-Entdeckung MOTHER TONGUE, die mit den RED HOT CHILI PEPPERS befreundet sind und musikalisch ähnlich klingen, sondern eine britische Sechs-Man-Band, welche neben dem ‚klassischen Rockinstrumentarium‘ auch jede Menge Gebläse und Streicher in ihre Songs einbaut.“
Endlich ist nun dank einer sehr liebevoll aufgemachten, großartig klingenden „Fan-Edition“ der beiden Kult-Alben von MOTHER TONGUE, den kalifornischen Originalen, die sich als Alternative Rock Band deutlich an dem Blues und Rock der 70er Jahre von LED ZEPPELIN bis JIMI HENDRIX genauso orientierten wie an den RED HOT CHILI PEPPERS und neben viel Härte auch jede Menge Funk, Soul und grandiose Psychedelic, die einen spätestens nach „Future“ oder „In The Night Time“ nie wieder loslässt, in ihrer Musik integriert. Wen wundert‘s da noch, dass zu ihren glühenden Fans ein IAN ASTBURY von THE CULT genauso zählt wie ein TRENT REZNOR von den NINE INCH NAILS?!
MOTHER TONGUE, deren Karriere mit einem Major-Label in den 90ern sehr hoffnungsvoll begann, hielt trotz der engen Verbindung zu den RED HOT CHILI PEPPERS nicht das, was sie versprach. Der Label-Deal scheiterte und die Band löste sich auf, um dann stärker als je zuvor im neuen Jahrtausend durchzustarten. Als Live-Band eroberten sich die Kalifornier durch ihre schwer beeindruckenden Konzertqualitäten schnell auch Europa und das herausragende Ergebnis dieser Aktivitäten waren dann die beiden Studio-Alben „Streetlight“ (2002) und „Ghost Note“ (2003), welche in dieser dicken, schön gestalteten Box aus dem Hause NoisOlution vorliegen.
Bereits bei „Streetlight“ kommen viele Erinnerungen an die frühen RED HOT CHILI PEPPERS und ihre Alben „Mother‘s Milk“ (1989) oder „Blood Sugar Sex Magik“ (1991) auf, wobei als ein Höhepunkt das düster-verspielte „Casper“ sogar beängstigende Gothic-Elemente auslebt, die dann durch metallische Gitarrenklänge weggefegt werden.
Allerdings ist dieses Album, genauso wie der Nachfolger „Ghost Note“, welcher sich stärker am 70er-Jahre-Blues-&-Hardrock LED ZEPPELINs orientiert, aber mit „The Void“ zugleich das RED HOT CHILI PEPPERS-Gefühl wieder heraufbeschwört, dermaßen abwechslungsreich, dass man beim Hören immer wieder verblüfft all die Einflüsse bewundert, die von indie-alternative plus psychedelisch oder soul-funkig über blues-rockig bis ruhig und manchmal sogar fast melodiös poppig reichen.
So verwundert es auch nicht, als beim Erscheinen der Alben viele Kritiker ihr Bewunderung zu MOTHER TONGUE zum Ausdruck brachten. „Powermetal“ schrieb so beispielsweise: „Mehr Soul als ein Straßenprediger, mehr Funk als ein Crackhaus, mehr Blues als East St. Louis“, während „Plattentests“ betonte: „Diese Platte muss es einfach geben, weil so viel Magie im Spiel ist, dass nichts von dieser Welt ihr Entstehen hätte verhindern können.“
Sehr einfallsreich zeigt sich die Band auch bei der Wahl ihres Artworks, welches sie von A. v. Wieding als eine Mischung aus beiden LP-Covern zu einem neuen Kunstwerk gestalten ließ. Allein das genaue Betrachten all der klitzekleinen Details darauf beansprucht nicht nur viel Zeit, sondern gleicht einer bildhaften Entdeckungsreise durch die MOTHER TONGUE-Vergangenheit. Die akustische Entdeckungsreise wird daraufhin natürlich mit dem Einlegen der ersten CD eröffnet und das helle „Street Light“ des ersten Albums trifft kurz darauf auf die dunkle „Ghost Note“ des zweiten.
Besonders bemerkenswert sind auch die vier Bonus-Songs, die im Falle von „I‘m Leaving“ und „Lines Drawn“ (beide auf CD 1) von der 2004er „Now Or Never“-EP sowie „May Day“ und „Silhouette“ (beide auf CD 2) von ihrer 2006er Tour-EP, die zwar keinen Namen, dafür aber einen tollen großäugigen Raben auf dem Cover hat, stammen.
Und da dieses dicke, fette, so liebevolle Super-Teil samt all seiner Beigaben (Doppel-CD im 8seitigen Digi-Pack samt 20seitigem Booklet plus 4 Bonus-Tracks) eine „Fan Edition“ ist, gibt‘s die nur bei den Konzerten zu erwerben oder für fast einen Spott-Preis genau hier!
FAZIT: Wie schreibt es das Label so schön: „MOTHER TONGUE lives!“ Genau! Und dabei lassen sie neben ihrem Indie- und Alternative-Rock jede Menge Blues, Funk, Soul sowie pure Leidenschaft und Können raus!
Zwei hoch gelobte Alben aus der Vergangenheit, die endlich wieder in der Gegenwart angekommen sind!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 - „Streetlight“ (45:34):
- Streetlight
- Crmbl
- He‘s The Man
- Future
- Nightbirds
- Trouble Came
- Tides
- Modern Man
- Casper
- Greed
- F.T.W.
- Nightmare
- Stars
- I‘m Leaving
- Lines Drawn
- CD 2 - „Ghost Note“ (53:19):
- Dark Side Baby
- Coming Home
- Alien
- The Void
- That Man
- The Storm
- Missing
- Helicopter Moon
- Sad Song
- In The Night Time
- May Day
- Silhouette
Interviews:
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