Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Doghouse Roses: Lost Is Not Losing (Review)

Artist:

Doghouse Roses

Doghouse Roses: Lost Is Not Losing
Album:

Lost Is Not Losing

Medium: CD/Download
Stil:

Folk und Singer/Songwriter

Label: Yellowroom Music / H'Art
Spieldauer: 41:06
Erschienen: 25.11.2016
Website: [Link]

Schon als Hundeliebhaber muss man diese Band mögen, die sich (übersetzt) den Namen HUNDEHÜTTE-ROSEN gibt. Und so viel kann ich zu 100% bestätigen, dass meine beiden Hunde – noch kleine Bolonka-Zwetna-Welpen „Lost Is Not Losing“ von DOGHOUSE ROSES lieben. Entspannt liegen sie auf ihren Kissen und genießen mit mir, dem Album-Kritiker, das, was da (natürlich im Beisein der Hunde) in gedrosselter Lautstärke aus den Boxen kommt. Aber auch mit laut aufgedrehter Anlage – ohne die Anwesenheit von Hunden – funktioniert diese Kombination aus ruhigem Singer/Songwriter-Folk und Americana ausgezeichnet. Selbst wenn das Album leider zum Ende hin doch kompositorisch recht deutlich die Luft ausgeht, obwohl die Texte ihre sehr gute Qualität halten. Zu viel Lagerfeuer- und leider auch Country-Mentalität, zu wenig Abwechslung – so schön diese Singer/Songwriter-Mentalität auch seien mag.

Dafür wird man jedoch durch die ansprechende Produktion des Albums entschädigt. Ausgezeichneter Klang mit hervorragenden Kanaltrennungen und sehr gelungener Stereo-Aussteuerung, bei der deutlich erkennbar die akustischen Gitarren auf jeweils eine Box gelegt werden, während der Gesang sich im Zentrum beider Boxen bewegt. So wird bereits der zweite Song „To Decide“ zu einem ruhig-akustischen Hochgenuss. Und dass Sängerin IONA MACDOLNALD auch noch mit ihrer Stimme die Aura einer JOAN BAEZ verbreitet, trägt dazu bei, dass man sich weit in die 70er zurückversetzt fühlt, in denen man der Musik und den Texten noch andächtig zuhörte und diese genoss, statt nur nach dem schnellen, nächsten Download-Kick zu gieren. Kein Wunder auch, dass man im Netz immer wieder Vergleiche zu SANDY DENNY und BERT JANSCH von FAIRPORT CONVENTION bei DOGHOUSE ROSES bemüht, denn deren Folk-Aura atmet in ihren besten Momenten auch „Lost Is Not Losing“.

Bereits der erste Song „Pour“ steuert mit seinem Text natürlich nicht nur in Richtung Ohr, sondern ganz besonders auch Hirn des Hörers, der genau zuhören und nicht nur rhythmisch mitwippen sollte. Erzählt wird dabei eine zerstörerische Liebesgeschichte, in welcher der Alkohol über das Liebesgefühl zu siegen scheint. Leider – ein großes Manko für alle haptischen und des gehörten Englischen nicht ganz sicheren Typen – fehlen in dem „dunklen“ dreifaltigen Digipak die Texte, was bei deren Qualität wirklich schade ist.

Mit „Weather The Storm“ nimmt dann die Musik Tempo auf, wird etwas bluesiger und bekommt zugleich eine schöne Pop-Melodie verpasst, während der man sich an die ganz frühen FLEETWOOD MAC erinnert, als diese noch gemeinsam mit PETER GREEN musizierten und der ganz große Erfolg, der sie dann mit „Rumours“ weltberühmt machte, noch auf sich warten ließ. Bei „Fairground“ wird endlich auch die Mundharmonika ausgepackt, die sich in dem Falle einem BOB DYLAN annähert und ideal in das musikalische Gefüge von DOGHOUSE ROSES einpasst. Die Lagerfeuer-Romantik macht sich immer mehr breit – sie ist „Blowin‘ In The Doghouse-Roses-Wind“.

FAZIT: Das Glasgower Duo DOGHOUSE ROSES erzählen auf ihrem Album spannende Geschichten in größtenteils entspannter, moderner Folk- und Singer/Songwriter-Manier. Ihr drittes Studio-Album ist textlich ihr bisher bissigstes, worauf auch speziell die Sängerin und Gitarristin IONA MACDONALD verweist: „Das Leben ist politisch. Es geht darum, wie wir unser Leben jeden Tag leben und wie wir die Menschen und die Welt um uns behandeln.“ Man sollte also sehr gut zuhören können, wenn man „Lost Is Not Losing“ hört oder sich einfach nur entspannt der ruhigen Musik hingeben, wie ein Hund, der den Duft und die Schönheit der Rosen vor seiner Hundehütte genießt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2762x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Pour
  • To Decide
  • Feed The Monster
  • The Whistle Song
  • Weather The Storm
  • Fairground
  • Crooked Life
  • After Sun
  • Diesel Engine
  • New Year Rag
  • Days Of Grass And Sun

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!