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Heinz Sauer & Jasper van’t Hof: Hamburg Episode – Live At Fabrik (Review)
Artist: | Heinz Sauer & Jasper van’t Hof |
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Album: | Hamburg Episode – Live At Fabrik |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz Duett |
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Label: | MIG/Indigo | |
Spieldauer: | 47:03 | |
Erschienen: | 27.11.2015 | |
Website: | [Link] |
Es ist interessant zu hören, welche Kleinode mitunter aus der Tiefe der Zeit an die Öffentlichkeit gespült werden. Neben Sireena, vornehmlich im Bereich Kraut-/Psychedelic-/Progressive-Rock tätig, zeichnet sich auch M.I.G.-Music durch Entdecker- und Erwecker-Qualitäten aus, diesmal dem Jazz verbunden, und zwar solchem der intimen, kleinen Besetzungs-Art.
„Hamburg Episode – Live At Fabrik“ ist die klar klingende Aufzeichnung eines Auftritts aus dem Jahr 1983, bei dem sich Saxophonist Heinz Sauer und Keyboarder Jasper Van’t Hof gleichberechtigt ergänzten, umspielten, die musikalischen Bälle zuwarfen und in stiller Eintracht, zwischen fast schwebender Harmonie und knarzigen Freiflügen Richtung Atonalität changierten.
Dabei verlieren sich die sinnliche Schönheit nicht in Banalität und die Klangeruptionen nicht in blinder Zerstörung. Selbst Hörer, die Free Jazz eher ablehnend gegenüberstehen, können gut und gerne beide Ohren riskieren.
Das Duo präsentiert sich unprätentiös, nicht auf grelle Effekte bedacht. „Fly mon Coeur“ tastet sich langsam heran, unterfüttert von flirrenden Synthesizern – deren Klang der auffälligste Hinweis auf die Entstehungszeit ist – beginnt Heinz Sauer mit sanften, dunklen Tonfolgen, bevor sich sein Saxophonspiel in höhere Regionen vorwagt und aus den sachten Klagelauten scharfkantige, sich berstende Seufzer werden. Doch bevor die Stimmung kippt, wird haltgemacht; Jasper van’t Hof wechselt ans Klavier und sorgt für eine stete, rhythmische Komponente, vor der Sauer bedächtig und beinahe jazzrockig melodiös auf das „Merel“-Thema von zärtlich-spröder Eleganz hinarbeitet. Den Auslauf ins Freie zum Übergang unternimmt diesmal Jasper Van’t Hof.
Auf dem gesamten Album herrscht eine charmante Unaufgeregtheit, die allzu Kontemplatives erdet und ein Umkippen ins Stressige und Kapriziöse gar nicht erst zulässt.
FAZIT: „Hamburg Episode – Live At Fabrik“ ist ein abwechslungsreiches Duett, dass unverhohlen mit Freejazz flirtet, dabei jederzeit entspannt, friedvoll und grazil bleibt. Zu Recht nach einer Dreiviertelstunde mit reichlich Beifall bedacht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fly mon Coeur
- Merel
- A classical
- Vorwurf
- Es kühlt der Tau der Rosen
- Capitol
- Keys - Jasper van't Hof
- Sonstige - Heinz Sauer (Saxophon)
- Hamburg Episode – Live At Fabrik (2015) - 11/15 Punkten
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