Partner
Services
Statistiken
Wir
Lost Society: Terror Hungry (Review)
Artist: | Lost Society |
|
Album: | Terror Hungry |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Thrash Metal |
|
Label: | Nuclear Blast | |
Spieldauer: | 53:32 | |
Erschienen: | 04.04.2014 | |
Website: | [Link] |
Wer ist eigentlich für den beständigen Erfolg des Thrash Metals verantwortlich? Sind es METALLICA, die sowohl im Mainstream als auch im Underground diverse Referenzwerke platzieren konnten? Vielleicht SLAYER, die immer noch massig Bands verschiedenster Extreme Metal-Färbung mal mehr mal weniger offensichtlich beeinflussen? Haben etwa MEGADETH den größten Anteil, weil sie nicht nur Highspeed-Knaller, sondern auch Midtempo-Hymnen können? Sollten es ANTHRAX sein, die ihren ganz eigenen Crossover-Sound gefunden haben? Oder ist es (um die wackelige Big-4-These weiter ins Wanken zu bringen) etwa die gesamte Szene in all ihren Facetten, die so anziehend wirkt?
Ich möcht mich da lieber nicht festlegen, aber schaut man sich die Newcomer der vitalen Szene an, könnte die letztgenannte Diversitätstheorie durchaus zutreffen. Da gibt es die SUICIDAL ANGELS, die bekanntermaßen als exotische SLAYER (oder griechische SEPULTURA?) in Erscheinung treten, die METALLICA-haltigen EVILE und mit WARBRINGER, BONDED BY BLOOD, MORTAL SIN und vielen anderen zum Teil starken Nachwuchs, der nicht nur einer bestimmten Band hinterherspielt. Das seit dem Niedergang von Roadrunner größte Metallabel Nuclear Blast setzt seit 2013 auf LOST SOCIETY, die folglich in den Genuss kamen, ihr Debüt gleich über ein Majorlabel vertreiben zu dürfen. Das roch dann doch stark nach Aktionismus und dem Plan eine junge und vor allem günstige Band in zu großen Tourpackages durch die Weltgeschichte zu schicken, um aus dem Thrash-Revival Geld zu ziehen. Gegen diese arg polemische Ansicht spricht, dass Finnland als Heimat der Band nicht gerade für Thrash Metal-Acts bekannt ist, das etwas andere Bandlogo und die unbestreitbaren Fähigkeiten der Vier an ihren Instrumenten. Und auch einen gewissen Arbeitsethos kann man ihnen nicht absprechen, denn gerade mal 12 1/2 Monate nach dem Debüt steht mit "Terror Hungry" Langrille Nr.2 im Regal.
Es darf sich also niemand wundern, dass die Finnen rein gar nichts an ihrem Rezept verändert haben. Das führt mich auch zur ausführlichen Einleitung, denn viel gibt es zur neuen Scheibe wahrlich nicht zu berichten. LOST SOCIETY nehmen sich noch am ehesten ein Beispiel an ANTHRAX und haben sich bei EXODUS und DESTRUCTION die Schnelligkeit und bei MEGADETH die technische Finesse abgeschaut. Richtig gut kann das Quartett immer noch im Uptempo technisch hochwertig um die Wette solieren, mit Punkattitüde inklusive Gangshouts energiegeladen thrashen und starke Riffs aneinander reihen. Der Eifer reicht sogar soweit, dass in 'Overdosed Brain' ein hochkomplexes Rhythmusriff verbraten wird, über das die meisten Genrekollegen medienwirksam stolpern würden.
Demgegenüber steht die fehlende Abwechslung (nur selten wird Highspeed mit Midtempo kontrastiert), dem nicht immer gelingenden Aneinanderleimen von Songabschnitten und das Ausbleiben richtiger Hits. Größter Minuspunkt ist (und da kommen wir wieder zur Polemik) die krampfhafte Vermarktung der Band, die sich deutlich im Sound niederschlägt. Die Produktion ist vorhersehbar und selbst für Thrash-Verhältnisse ziemlich kühl ausgefallen und öffnet so den Fragen nach der Seele Tür und Tor. Schade, denn die Gefahr, dass die Karriere der Finnen genauso schnell zu Ende geht, wie sie angefangen hat, ist dadurch nicht zu unterschätzen. Natürlich male ich da mit vielen Schwarztönen, aber es wäre wirklich ein Jammer, wenn diese hochtalentierte Truppe dank überambitioniertem Marketing und nicht aufgrund ihrer Qualität in der Versenkung verschwinden würde.
FAZIT: "Terror Hungry" knüpft nahtlos an das Debüt von LOST SOCIETY an, sowohl im Guten, als auch im Schlechten. Starke Riffs und technisches Knowhow werden durch fehlende Abwechslung und eine berechenbar kühle Produktion geschmälert. Man hört der Band an, dass sie bei einem großen Label unter Vertrag steht und könnte fälschlicherweise mit dem Label "von der Stange" zugrunde gehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Spurgatory
- Game Over
- Attaxic
- Lethal Pleasure
- Terror Hungry
- Snowroad Blowout
- Tyrant Takeover
- Overdosed Brain
- Thrashed Reality
- F.F.E.
- Brewtal Awakening
- Mosh It Up
- Wasted After Midnight
- Bass - Mirko Lehtinen
- Gesang - Samy Elbanna
- Gitarre - Samy Elbanna, Arttu Lesonen
- Schlagzeug - Ossi Paananen
- Fast Loud Death (2013) - 12/15 Punkten
- Terror Hungry (2014) - 9/15 Punkten
- If the Sky Came Down (2022) - 9/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Soundmann
gepostet am: 08.04.2014 |
Was zur Hölle hat der Sound einer Platte mit deren Marketing am Hut?! |
Jakob
gepostet am: 27.08.2015 User-Wertung: 15 Punkte |
Terror Hungry ist großartig!!! |