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Hedvig Mollestad Trio: Enfant Terrible (Review)
Artist: | Hedvig Mollestad Trio |
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Album: | Enfant Terrible |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Jazzrock |
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Label: | Rune Grammofon | |
Spieldauer: | 35:37 | |
Erschienen: | 23.05.2014 | |
Website: | [Link] |
Jazzrock, total "konservativ", wenn man es so ausdrücken möchte, hat das HEDVIG MOLLESTAD TRIO schon auf seinen ersten beiden Alben gespielt. Will heißen: Klanglich knapp nach Miles Davis' Phase mit John McLaughlin stehengeblieben, virtuos und fiebrig. Scheibe Nummer drei bietet all das immer noch, aber einen Zuwachs von Härte und gewissermaßen auch Eingängigkeit. Das gilt sowohl für zwei- als auch achtminütige Stücke.
Das hypnotische "Laughing John" und das schwebende "Liquid Bridges", welches der Rhythmusgruppe weiten Spielraum zur Entfaltung gibt, beschreiben die Stimmung des Albums vielleicht am besten: in Sachen Stimmung mysteriös unfassbar, aber rein musikalisch mit klaren Strukturen ausgestaltet. In "Rastapopoulos" brilliert Kontrabassistin vor lyrischem Gitarrenspiel, das gefühlt tausend Melodien antäuscht, die schon einmal irgendwo in der Rockgeschichte herumwuselten - und das in zwei Minuten, so wie es Shawn Lane bis zu seinem Tod exemplarisch beherrschte.
"La Boule Noire" schützt zunächst einen Slow Blues vor, nimmt dann aber Fahrt auf und artet zum freakigen Jam mit Widerhaken-Gitarrenmotiv aus, nachdem bereits "Arigato, Bitch" am Ende auf gleiche Weise, bloß atonal übers Ziel gebracht wurde. "Pity the Children" schließlich ist ein wahrhaft großes Finale: Es startet unverzerrt und braust zwischendurch immer wieder auf, allerdings nicht unvermittelt, sondern langsam, und die gespielten Licks gehören zum Ausdrucksvollsten beziehungsweise "Mitsingbarsten", was Mollestad bislang auf Platte zu Gehör gebracht hat. Muss man auch in Deutschland mal live gesehen haben.
FAZIT: Trio-Jazzrock wird einfach nicht alt, vor allem nicht in so guter Form wie hier zu hören. Wann hört man meisterhafte Instrumentalisten sonst so hautnah interagieren? Eben, höchstens im Konzert, aber nicht auf anderer Leute Copy-and-Paste-Veranstaltungen
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Laughing John
- Arigato, Bitch
- Liquid Bridges
- Rastapopoulos
- La Boule Noire
- Pity the Children
- Bass - Ellen Brekken
- Gitarre - Hedvig Mollestad Thomassen
- Schlagzeug - Ivar Loe Bjørnstad
- All Of Them Witches (2013) - 11/15 Punkten
- Enfant Terrible (2014) - 11/15 Punkten
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