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Fozzy: Do You Wanna Start A War (Review)
Artist: | Fozzy |
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Album: | Do You Wanna Start A War |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Heavy/Groove Metal mit Pop-Appeal |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 45:27 | |
Erschienen: | 18.07.2014 | |
Website: | [Link] |
FOZZY sind ein Phänomen. Trotz immer noch überschaubarer Bekanntheit, durchschnittlichen Alben und des erneuten Comebacks ihres Sängers Chris Jericho im Wrestling-Ring der WWE sind die Amis so aktiv wie noch nie. Seit "Sin & Bones" 2012 erschienen ist, war das Quintett u.a. im Vorgrogramm der längst ausgelutschten US-Metaller DROWNING POOL und SOIL in Europa und mit SAXON in den Staaten unterwegs. Böse Zungen behaupten zwar, ohne Jericho wären FOZZY schnell wieder in der Versenkung verschwunden, vergessen dabei aber gerne, dass die "Backing Band" aus erfahrenen Musikern wie STUCK MOJOs Frank Frontsere am Schlagzeug und Rich Ward an der Gitarre, sowie Paul Di Leo, der lange Jahre für NENA den Bass bediente, besteht. Doch an anderen Stellen kann man verstehen, warum Kritiker nach den Gründen ihres Plattenvertrags bei Century Media fragen.
Album Nr.6 ist zwar großspurig mit "Do You Wanna Start A War" überschrieben, entpuppt sich jedoch zum größten Teil als leere Drohung. Ganz im Gegenteil gehen FOZZY neuerdings auf Schmusekurs mit dem Radio, verzichten dabei aber entgegen ihrer Kollegen von FIVE FINGER DEATH PUNCH auf einen ausreichend harten Gegenpol. In Songs wie 'Tonite' (bei dem STEEL PANTHERs Michael Starr gastiert) oder 'Unstoppable' blitzen zwar noch zeitweise Hard Rock-Riffs auf, doch gerade bei letzterem macht der zuckersüße Refrain das rockige Duett Jerichos mit Christie Cook vollkommen kaputt. Ein Schicksal, das auch dem relativ guten, von einem DOWN-Riff getragenen Rocker 'No Good Way' zuteil wird, meist aber die Songs betrifft, die auch sonst wenig zu bieten haben. Und davon gibt es auf "Do You Wanna Start A War" einige.
'Bad Tattoo' reiht uninspiriert nichtssagende Riffs und eindimensionale palm muted-Passagen aneinander, 'Brides Of Fire' wiederholt die Strategie mit stumpfen Stakkatoriffing und bei der zweiten Singleauskopplung 'One Crazed Anarchist', sowie dem uneinheitlichen 'Scarecrow' passen jeweils der melodiöse Teil rund um den Refrain nicht zum stampfenden Rest und zu den Growls von Rich Ward.
Unter die Kategorie "nett" fallen das schon genannte 'No Good Way', der Titeltrack, bei dem die Atmosphäre und die Strophe die Stars sind, die Powerballade 'Died With You', bei der ich nur aufgrund des schwachen Niveaus der Platte über ihre cheesige Machart hinwegsehe und 'Witchery', das als einziger Song die kurzen Ausschläge Richtung Metal richtig in den Sound einzubinden weiß und zumindest zeitweise an den Sound diverser FOZZY-Hits erinnert. Zu denen gehört neben 'Sandpaper', 'Martyr No More', 'Enemy' & co. nun auch 'Lights Go Out'.
Auch wenn der Song erst mal gewöhnungbedürftig erscheint, entwickelt sich die Nummer zu einer netten Partyhymne, die mit Elektronik und tanzbarem Groove spielt und über einige Ohrwurmmomente verfügt. Was aber die Hitdichte des Albums angeht, ist 1 zu 11 alles andere als ein vertretbares Ergebnis. Außer Konkurrenz läuft das ABBA-Cover 'SOS', das aufgrund der wirklich guten Interpretation zu einem Highlight in der Setlist avancieren wird, dem FOZZY aber keine neue Facette hinzufügen konnten.
FAZIT: Auch auf ihrem sechsten Studioalbum enttäuschen FOZZY, da es ihnen nicht gelingt gute Songs zu schreiben. Im besten Fall kommt der obligatorische Singlekandidat ('Lights Go Out') raus, während sich der Rest zwischen nett, uninspiriert und belanglos bewegt. Umso verkrampfter und deplatzierter wirkt da der neuerliche Einsatz von elektronischen Spielereien und die hohe Zahl an am Radio orientierten Refrains, da sie fast ausschließlich ihren Zweck verfehlen oder schlichtweg so gewollt wirken, dass es besonders den FOZZY-Fan schmerzt. Zuvor besaßen ihre Lieblinge wenigstens so etwas wie Charme und einen Hauch von Signature Sound.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Do You Wanna Start A War
- Bad Tattoo
- Lights Go Out
- Died With You
- Tonite
- Brides Of Fire
- One Crazed Anarchist
- Unstoppable
- Scarecrow
- No Good Way
- SOS (ABBA Cover)
- Witchery
- Bass - Paul Di Leo
- Gesang - Chris Jericho, Rich Ward
- Gitarre - Rich Ward, Billy Grey
- Schlagzeug - Frank Fontsere
- Sonstige - Piano: Chris Jericho; guest Vocals - Michael Starr ('Tonite'), Christie Cook ('Unstoppable')
- Chasing The Grail (2010) - 10/15 Punkten
- Remains Alive & Chasing The Grail (2CD Special Edition) (2011)
- Sin And Bones (2012) - 8/15 Punkten
- Do You Wanna Start A War (2014) - 6/15 Punkten
- Boombox (2022) - 11/15 Punkten
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