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Sandmann: Sandmann (Review)
Artist: | Sandmann |
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Album: | Sandmann |
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Medium: | CD | |
Stil: | Keine Gute-Nacht-Musik, sondern dumpf herbeigeredeter Hardrock mit peinlichen Texten |
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Label: | Aristopunks Rec. | |
Spieldauer: | 46:13 | |
Erschienen: | 16.03.2012 | |
Website: | [Link] |
„Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit …“
Ja, genau das waren die ersten Zeilen eines liebevollen Schlafliedchens, das mir aus dem DDR-Fernsehen Abend für Abend entgegenschmetterte und mir verhieß, dass ich ein paar Minuten später mit dem kleinen Bärtchentypen, der irgendwie dem ollen Walter Ulbricht ziemlich ähnlich sah und mir dann auch noch aus seinem Sack medialen Sand in die Augen streute, ins Bett zu verschwinden hatte. Allerdings durfte ich zuvor noch Schnatterinchen, Herr Fuchs und Frau Elster oder Pittiplatsch per Kurzfilmchen bewundern.
„Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit!“, möchte ich auch gerne dem selbsternannten Hardrocker und Pessimismus-Texter SAMUEL SANDMANN zurufen, für den „Die (musikalische) Zeit (noch nicht wirklich) reif ist“. Denn ziemlich gepresster Gesang und eine BÖHSE ONKELZ-Attitüde sowie ein paar ziemlich gestelzte Depri-Texte reichen einfach nicht aus, um einen „Gute-Musik-Button“ aus dem Säckchen zu zaubern. Da können auch die noch relativ akzeptablen ruhigeren Titel wie „Abstellgleis“ und „Immer nur frei“ nichts mehr retten!
„Wut, Aggression und Melancholie“ verspricht der Beipackzettel und dass „Hardrock nie ehrlicher“ war.
Ehrlicher?
Frustrierender und deprimierender, unvollkommener und unprofessioneller, wäre wohl besser gewesen.
Das ganze Album baut auf textlichen Plattitüden auf (Selbst wenn es wie in „Immer nur frei“ um den Tod eines guten Freundes geht, den man in „Seelenkellern“ sucht und beinahe seine Freude darüber zum Ausdruck bringt, dass er ab jetzt „immer nur frei“ ist!), die einem zeigen, wie beschissen es einem doch in diesem Land geht. Nehmen wir einfach nur mal „Die Zeit ist reif“ - gänzlich bis ins Unerträgliche schütteln sich die Reimchen mit Abkotzbotschaften folgender Güte aus:
„Es herrscht die Eitelkeit / Egoismus macht sich breit / Sie sind oben / Helden gibt’s nicht mehr / Was zählt ist nur das Geld / Wir sind unten! … Refrain: Wann kommt die Zeit / Dass alles zerfällt? / Wann ist es so weit / Für 'ne bessere Welt? / Wann werden wir / Nicht von euch dumm geführt? / Wann leben wir / Nicht ohne die Gier? / Die Zeit ist reif!“ (Strophe 1 in ihrer kompletten „Schönheit“ + Refrain) Passend zu diesem Text gibt’s gleich den Gesang mit dazu, der stimmlich eine ähnliche Qualität wie der Text aufweist. Gepresste Töne mit ständigem „Anatmen“ jeder Zeile – sowas kennt man doch noch sehr gut von NENA! Nur damals konnte man das der verkackten „Deutschen Welle“ in die Schuhe schieben, auf die kann sich unser singendes Sandmännchen nicht mehr berufen – schon gar nicht, wenn er die gefährlichen Felder des Hardrocks mit leichter Punk-Attitüde zu beackern versucht.
Und in diesem Sinne brettert Titel für Titel das Schlagzeug vor sich hin, während SAMUEL SANDMANN, der wohl voller Entsetzen irgendwann mal festgestellt hat, dass die Initialen seines Namens SS sind, verzweifelt und erfolglos versucht, seine Stimme in der Drittklassigkeit zwischen WESTERNHAGEN & WEIDNER (BÖHSE ONKELZ) klingen zu lassen, um damit viertklassige Botschaften von dieser bösen, ungerechten Welt unters ihm so verhasste „deutsche Volk“ zu bringen.
FAZIT: Ein Album, von dem man sich wünscht, dass die Texte in einer Sprache gesungen werden, die man nicht versteht und auf dem Musik gespielt wird, die wirklich guter Hardrock ist, anstatt diesen auf dem Promo-Zettel herbeizureden. Der gute Samuel versaut mir meine schönen Erinnerungen an meine längst vergangenen DDR-Sandmännchen-Zeiten!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ins Herz gerammt
- Die Zeit ist reif
- Schon lange verloren
- Tot ist die Liebe
- Wir waren jung
- Deutschland
- Du bist Feind
- Abstellgleis
- Verräter flieh'n
- Regier ihr Leben
- Seelengott
- Immer nur frei
- Bass - Samuel Sandmann
- Gesang - Samuel Sandmann
- Gitarre - Till Seeberg & Alex Abedi
- Schlagzeug - Ulf Stricker
- Sandmann (2012) - 3/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Lisbeth
gepostet am: 23.09.2012 User-Wertung: 15 Punkte |
Ich finde dieses Album hervorragend. Ich bin sehr stolz darauf es bei uns im Radio spielen zu dürfen. |
Wilmut
gepostet am: 20.12.2016 |
Steht unten nicht "Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!"? Wieso steht dann diese Rezension noch hier??? |
Sabine
gepostet am: 27.07.2017 User-Wertung: 1 Punkte |
Wilmut , wo steht etwas grob persönlich beleidigendes - Die Rezension steht hier weil es eine Seite dafür ist - ist doch logisch |