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Shrapnel: In Gravity (Review)

Artist:

Shrapnel

Shrapnel: In Gravity
Album:

In Gravity

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: Candlelight / Universal
Spieldauer: 48:06
Erschienen: 31.05.2024
Website: [Link]

Auf ihrem letzten Album "Palace For The Insane" (2020) stellten SHRAPNEL die Weichen für ein Leben über die reine Thrash-Formel hinaus, und "In Gravity" bestätigt nun die damalige Ahnung… Nach 15 Jahren und drei Alben sind die Engländer prinzipiell reif für die breite Masse, denn ihre vierte LP vereint eine Spitzenproduktion (knallhart, warm und dynamisch - Jens Bogren) mit breitbeinigen Hooks und einem musikalischen Einfallsreichtum, der dem Standard der ganz Großen des Metal-Genres zu ihrer jeweiligen Sturm-und-Drang-Zeit entspricht.

Vermutlich hat Bassist/Sänger Daniel Moran von den Liverpooler Metallern Reaper als neuer Frontmann einigen Anteil an diesem Eindruck. Der nicht einmal 30-Jährige scheint den älteren Gründungsmitgliedern/Gitarristen Chris Martin und Nathan Sadd das sprichwörtliche frische Blut eingespeist zu haben, denn was sich die beiden an - Achtung, Floskel - Killer-Riffs aus den Ärmeln schütteln, erregt vor allem bei denjenigen staunen, die schon lange keine britischen Metal-Bands mehr als wegweisend auf dem Schirm haben.

Mit "In Gravity" geben SHRAPNEL jedoch tatsächlich den Ton an, statt sich an den ewig gleichen Genre-Mustern abzuarbeiten. Kurze Blastbeats und Death-Metal-Sägegitarren sind ebenso drin wie Grunge-kompatibel gesäuselte Gesangspassagen in den schleppenden Sleeper-Tracks 'Amber Screams' und 'Breaker' oder ein von der Gruppe selbst angeführter Gojira-Einfluss, der insbesondere in dem komplex groovenden Ungetüm 'Judgement' zum Tragen kommt, das aber in erster Linie einen wahnsinnig guten Chorus hat - eine Eigenschaft, die sich die Nummer mit den meisten anderen teilt. Dass als Gast Metal-Comedy-YouTuber und Gitarrenvirtuose Brad Hall irgendwo rumfrickelt, ist eine unerhebliche Randnotiz.

Die erste Vorab-Single 'In Gravity' ist eine Hymne, die nur vom unnötigen Gebrüll des Bleed-From-Within-Sängers Scott Kennedy als weiterem Gast getrübt wird, wohingegen das walzende 'Guardian' und das pfeilschnelle 'Follow The Cold' nicht nur von den Vocals her an Death Angel erinnern. Hinzu kommen bis zum finalen Ohrwurm 'Kingmaker' geradezu kunstvolle Arrangements wie jenes von 'Dark Age', dessen Strophen nur auf Doublebass und unverzerrten Gitarren beruhen, oder das mit über sechs Minuten längste Stück 'Absolution', das der Disziplin "Power-Ballade" neue Seiten abgewinnt. Bei alledem wirkt die Platte weder schablonenhaft noch wie eine Collage aus leidlich zueinander passenden Ideen.

FAZIT: Mit einem größeren Label im Rücken - die Major-Tochter Candlelight macht keine Mords-Promo, sondern zehrt vornehmlich von Selbstläufern in ihrem Programm, etwa Emperor und Opeth - würden SHRAPNEL angesichts ihres vierten Albums wahrscheinlich international durch die Decke gehen. Unabhängig davon ist "In Gravity" ein zeitgemäßes Metal-Album mit einem Fundament aus Thrash und traditionellen Genre-Werten, das zugleich unverbraucht und vertraut, anspruchsvoll und ungezwungen unterhaltsam klingt. Sollte man in diesem Frühjahr (und darüber hinaus) nicht überhören!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 796x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 01 In Gravity (Featuring Scott Kennedy) 5:15
  • 02 Amber Screams 3:48
  • 03 Guardian 3:32
  • 04 Breaker 3:51
  • 05 Judgement 3:57
  • 06 Dark Age 4:40
  • 07 Follow The Cold 4:26
  • 08 As Above 0:46
  • 09 …So Below 4:08
  • 10 Absolution 6:14
  • 11 Rust 4:31
  • 12 Kingmaker 3:48

Besetzung:

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