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Dying Fetus: Reign Supreme (Review)
Artist: | Dying Fetus |
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Album: | Reign Supreme |
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Medium: | CD | |
Stil: | Brutal Death Metal |
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Label: | Relapse Records | |
Spieldauer: | 37:32 | |
Erschienen: | 22.06.2012 | |
Website: | [Link] |
Seit mehr als 15 Jahren wüten DYING FETUS schon durch's unterholz und haben sich in der Brutal Death-Liga einen großen Namen erarbeitet. Doch obwohl die Platten der Jungs aus Annapolis regelmäßig Empfehlungsschreiben von Rock Hard und Co. Erhalten und die Band eine ausgezeichnete Tour- und Festivalpräsenz hat, konnte die Band nie besondere Aufmerksamkeit bei mir erregen.
Nach einem Hörtrip durch die Bandgeschichte stelle ich nun erstmal ganz neutral fest: Bandkopf John Gallagher hat hat seinen Weg der Erleuchtung offenbar gefunden. Das seit 2007 aktive Line-up mit Sean Beasley und Trey Williams geht auf dem dritten gemeinsamen Album den eingeschlagenen Weg ohne Zweifel und ohne Experimente weiter. Das Ergebnis klingt also wieder nach lupenreinem, harten Death Metal. Technisch werden alle Register gezogen und von Ultrablast bis zu schleppenden Parts die ganze Bandbreite geboten. Einziger Kritikpunkt an der Produktion ist der Keksdosensound der Snare, der diese monströse Musik zeitweise wie einen Riesen auf einem Bobby Car wirken lässt. Das passt einfach nicht. Eingefleischte DYING FETUS-Fans werden hier also keine Enttäuschung erleben und sich vermutlich ob der bekannten musikalischen Trademarks und der bissigen Texte ein zweites Loch in den Hintern freuen.
Mich als gemeinen Tech Death-Freund haut die Chose aber nach wie vor nicht vom Hocker. Da gibt es erstens zahlreiche Bands, die sich auf einem ähnlichen instrumentalen Niveau befinden. Gerade im Gitarrenbereich sind Truppen wie ARSIS, ORIGIN oder BENEATH THE MASSACRE aber noch einen Tick einfallsreicher. Kabinettstückchen, die aufhorchen lassen, finden sich bei DYING FETUS zwar auch, z.B. in „From Womb To Waste“ oder „Devout Atrocity“, aber die Knaller sind spärlich gesät. Außerdem schlafen einem bei den Riffs in den langsamen Partien die Füße ein. Einfallsreich geht anders.
Das gilt auch für's Songwriting. Sorry, aber komplex (eine gerade im Rock Hard immer wieder gern verwendete Beschreibung für solcherlei Musik) ist nicht gleich gut konstruiert. Aber was heißt hier schon komplex. Songs wie „Dissidence“ rauschen einfach durch, stur zwischen zwei arpeggierten Akkorden wechselnd. Teilweise werden die Teile einfach aneinandergeklatscht, Breaks sind eher die Ausnahme als die Regel. Die z.B. in „Second Skin“ unisono von Bass und Gitarre dargebotenen Melodien erinnern stark an japanische Wertarbeit – von Nintendo und Konami. Das ist ja super frickelig, aber Dynamik und Spannung entwickeln die Songs selten. Wer an Handarbeit interessiert ist, könnte auch seiner Nähmaschine lauschen. Und so sei beim Hören die Frage erlaubt, wo DYING FETUS abgesehen von ihren sozialkritischen Texten eigentlich mit ihrer Musik hinwollen.
FAZIT: Auf „Reign Supreme“ regiert der Durchschnitt. Bei allem Respekt für die handwerkliche Leistung und technische Umsetzung fühle ich mich mäßig unterhalten. Hier täten Feeling und frischer Wind Not, weil sich seit den letzten Alben auch nichts verändert hat, sonst rasen DYING FETUS bald komplett auf der Stelle.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Invert the Idols
- Subjected to a Beating
- Second Skin
- From Womb to Waste
- Dissidence
- In the Trenches
- Devout Atrocity
- Revisionist Past
- The Blood of Power
- Bass - Sean Beasley
- Gesang - John Gallagher, Sean Beasley
- Gitarre - John Gallagher
- Schlagzeug - Trey Williams
- War Of Attrition (2007) - 8/15 Punkten
- Descend Into Depravity (2009) - 13/15 Punkten
- History Repeats (2011)
- Reign Supreme (2012) - 9/15 Punkten
- Wrong One To Fuck With (2017) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Enrico
gepostet am: 16.07.2012 User-Wertung: 11 Punkte |
Seh ich komplett anders. Nachdem die Letzte eher seelenlos war, ist "Reign Supreme" wieder richtig super. Toller Groove, geiler Sound, eingängige Songs. Alles richtig gemacht- |