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Thornwill: Implosion (Review)

Artist:

Thornwill

Thornwill: Implosion
Album:

Implosion

Medium: CD/Download
Stil:

Power Metal

Label: ohne
Spieldauer: 65:28
Erschienen: 01.04.2010
Website: [Link]

Ach, die Welt ist ungerecht für die, die zu spät kommen. Mitte der 80er Jahre reichte es, die Kellertüre zum Proberaum aufzureißen, Gitarre und Drumkit die Treppe runterzuschmeißen, die Rec-Taste am Walkman zu drücken und ein paar eilig in der großen Pause zusammengeschusterte Englisch-Fragmente (wichtige Schlüsselwörter: hell, satan, blood, heavy metal) auf das Gerumpel zu quäken – fertig war der neueste Kult, dem Nietenarmbanddeutschland zu Füßen lag.

Das ausgehende erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends geht da weitaus unbarmherziger mit neuen Metalhoffnungen um. Selbst eine bis ins letzte Detail liebevoll gestaltete CD (oder GRATIS-DOWNLOAD!) reicht dem Rezensenten nicht, um vollends aus dem Häuschen zu sein. Aber, um das Fazit vorweg zu nehmen: Bei THORNWILL, einer ungarischen Power-Metal-Hoffnung, überwiegt zu ganz weiten Teilen das Positive, sind allenfalls Kleinigkeiten noch zu verbessern.

Deswegen sollen an dieser Stelle auch zunächst die Stärken der Band auf der ersten vollständigen CD namens „Implosion“ beleuchtet werden. Das Songwriting ist enorm abwechslungsreich, bietet vom getragenen Akustikpart bis zur Double-Bass-Attacke und Growls die gesamte stilistische Bandbreite des (echten) Power Metals. Die Band nennt als Einflüsse SAVATAGE, DREAM THEATER, RAGE, NEVERMORE, PANTERA und alte METALLICA – man kann noch einige hinzufügen wie ICED EARTH oder POVERTY’S NO CRIME, und selbst dann hat man noch keine exakte Stilbeschreibung.

Krachender Power Metal mit modernen Einflüssen und unprätentiösen Melodien – so in etwa kommt diese Beschreibung hin. „Midnight Hunger“ – Beispiel für die vielschichten Einflüsse - kommt mit 80er-US-Metal-Riffing daher, „Imaginary Fiction“ bietet Iron-Maiden-Gedächtnis-Twin-Guitar-Leads. Auch „Noah’s Ark“, zu dem die Band zudem einen Videoclip abgedreht hat, ist ein klasse Song, fasst in etwa das gesamte Spektrum der Ungarn zusammen: Knackiges Riffing, melodiöse Bridge, anspruchsvolle Rhythmen. Toll.

Nun aber noch kurz zu den angedeuteten Kritikpunkten: Die Texte sind teilweise in arg simplen Schulenglisch verfasst, was selbst BLIND GUARDIAN in den späten 80er Jahren etwas zu platt gewesen wäre. Nun gut, daran kann man arbeiten. Sänger Almos Gabor hält nicht ganz Schritt mit den Fähigkeiten der Gitarrenfraktion, wirkt manchmal stimmlich limitiert und hin und wieder auch eine Spur zu lakonisch – obwohl die Songs durchaus emotionalen Tiefgang beinhalten. Auch an den Refrains sollte noch geschraubt werden, da fehlt doch noch das gewisse Extra, diese Widerhaken, die man wochenlang nicht aus den Gehörgängen bekommt. Manches Mal schimmert bei THORNWILL auch noch der leicht miefige Geruch des Proberaums durch, sind manche Arrangements noch nicht ganz ausgereift. Doch auch daran lässt sich arbeiten.

FAZIT: Man darf nicht vergessen: „Implosion“ ist die erste Full-Length-CD der Hungaro-Heavies. Angesichts dieser Tatsache macht das Quintett verdammt viel richtig, liefert musikalisch ein starkes Stück stärksten Stahls ab. Angesichts eines Gratis-Downloads auf der Bandseite kann man eh kaum meckern, doch angesichts des tollen Booklets mit allen Lyrics und einer fantastischen Illustration sollte man versuchen, an den Rundling zu kommen und der Band eine entsprechende Spende zukommen zu lassen. Für so viel Herzblut und Engagement hat man das einfach verdient.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 4871x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Civilized Ways
  • Sacred Lies
  • Implosion
  • Midnight Hunger
  • The Prophecy Fulfilled
  • Don't Let Me Go
  • Imaginary Fiction
  • Behind The Behavior
  • Far Away From Home
  • Subconscious Battle (Broken Hearted)
  • Road Movie
  • Noah's Ark
  • Before I Die

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Viktoria
gepostet am: 04.01.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Tolles Album!
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