Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Eschenbach: Eschenbach (Review)

Artist:

Eschenbach

Eschenbach: Eschenbach
Album:

Eschenbach

Medium: CD
Stil:

Neuer Deutscher Hardrock

Label: 3R Entertainment/ Cargo
Spieldauer: 47:05
Erschienen: 18.12.2009
Website: [Link]

Da beschäftigt man sich im Zuge einer Rezension mit einer Band, und erfährt so viel Mist, den man gar nicht wissen will. Im Falle ESCHENBACHs ist das ein massives Namedropping, mit dem Hausieren gegangen wird, und das rein gar nichts mit der musikalischen Qualität des selbst betitelten Albums zu tun hat. Oder etwa doch? Kleine Kostproben gefällig – geteiltes Leid ist ja angeblich halbes Leid: Federführend hinter ESCHENBACH waren die beiden Freunde Philip Eschenbach und Ben Tewaag (genau, der von den Medien – nicht ganz zu Unrecht - zum arschigen Unsympathen erkorene Spross eines ehemaligen Schätzchens und Indianerfräuleins). Hinzugekommen sind der Weltrekordler(!) im Dauertrommeln(!!) Nils Berger, die Aufnahmen im ehemaligen Studio der BÖHSEN ONKELZ, der omnipräsente Bass- und Produzenten-Onkel Stephan Weidner; sowie das Geplänkel um ONKELZ-Sänger Kevin Russels Beteiligung an einem(!) Song („Halt Aus“) auf ESCHENBACH, der schließlich in der finalen Version von Weidner selbst intoniert wurde.

Tewaag, im Augenblick leider lokal gebunden, leiht immerhin zwei Stücken seine Stimme („Russisches Roulette“, „Warum Nur?“), Nina C. Alice von SKEW SISKIN beschallt das wenig originelle, aber immerhin rotzige „Bist Du Deutschland?“, Stephan Weidner darf auch mal („Mach’s Gut“, „Halt Aus“), ebenso das unbeschriebene Blatt Yen; der Rest gehört dem aktuellen Sänger Riitchy Schwartz, der seinen Job rechtschaffen erledigt.
Musikalisch ist das solider Hardrock, nicht besonders wild und heftig, gerne ein wenig melancholisch und abwechslungsreich genug, um bei Laune zu halten. Gilt besonders für das von Yen gesungene „Frag’ Dich Selbst“, das auch von einem ganz anderen Album stammen könnte (böse Zungen munkeln was von Mieze und MIA).
Leider wird das alles so bierernst und mit einer Vehemenz präsentiert, als hätten ESCHENBACH tatsächlich etwas zu sagen. Doch wenig mehr als Binsenweisheiten, plattes Spiel mit Werbebotschaften („Bist du Deutschland?“) und wohltönende, aber hohle Schlagworte fallen der Band nicht ein. Schlimm wird es, wenn Gesellschaftskritik geübt werden soll; „Warum Nur?“, der Hit zum Amoklauf, ist eine sensationsheischende Aufzählung, die ohne Belege Zusammenhänge behauptet („Columbine, Red Lake, Gutenberg, wie heißt das nächste Werk?“), und tiefergehende Strukturen gar nicht erfassen kann. Tumbes Taktieren mit tagesaktuellen Schlagzeilen. Wenig begriffen, das aber laut rausgeschrieen.

FAZIT: ESCHENBACH spielen auf ihrem Debüt-Album soliden Deutschrock des gehobenen Härtegrads. Manchmal können sie auch gefühlig. Das ist konsequenter als PUR, abwechslungsreicher als RAMMSTEIN und sensibler als unser altes Lieblingsspiel „Ziegelsteine an den Kopf hauen bis es schmerzt“. Anhörbares Stückwerk mit viel Luft nach oben (nach unten allerdings auch). Ob man BÖHSE ONKELZ-Fan oder -Verächter ist, ist dabei ziemlich egal. Ebenso, ob man Filme mit Uschi Glas mag.

Jochen König (Info) (Review 7209x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Eschenbach
  • Zwischen Schuld & Sühne
  • Schwarze Löcher im System
  • Allein
  • Bist Du Deutschland?
  • Russisch Roulette
  • Reise zur Sonne
  • Machs gut
  • Selbstmedikation
  • Frag Dich selbst
  • Nachtlicht
  • Halt aus
  • Warum nur?
  • Blick in den Spiegel

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
PanzerMensch
gepostet am: 04.01.2010

1. Zum Glück kann sich jeder selbst ein Bild von den Dingen machen...

2. jeder Mensch hat es verdient, seine richtigen Wege zu finden...

3. Ich finde, es ist ein gelungenes Debut Album gworden...es muss ja nicht immer gleich ein Ultra Debut sein oder?

4. Besinnliche Grüße

PanzerMensch
Jim
gepostet am: 16.02.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Finde die Kritik ziemlich unpassend nachdem ich das Album gehört habe!! Nach meinem Geschmack ist das Album absolut gelungen und ich kann endlich seit langem sagen eine richtig geile deutsche Rockband gefunden zu haben. Die Songs haben Power und ich finde in den Lyrics wesentlich mehr Tiefsinn als hier beschrieben wird. Den Mix mit den Gastsängern finde ich gelungen, jedoch scheint das ja eine einmalige Sache gewesen sein und ich finde die Band braucht diese dank Sänger Richty auch garnicht!

Mein Fazit: Diese Platte ist absolut empfehlenswert!
John
gepostet am: 26.05.2010

User-Wertung:
8 Punkte

Ich kann mich der Rezession voll und ganz anschliessen, hatte wesentlich mehr vom Songwriting erwartet, und wurde dabei doch etwas enttäuscht.
Ein gutes Debut, aber nichts überragendes, vielleicht kann das nächste Album ja besser überzeugen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!