Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Project Creation: Dawn On Pyther (Review)

Artist:

Project Creation

Project Creation: Dawn On Pyther
Album:

Dawn On Pyther

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal / -Rock

Label: ProgRock/SPV
Spieldauer: 76:13
Erschienen: 2008
Website: [Link]

Stargate zum Zweiten von Hugo Flores - sein PROJECT CREATION kündet weiter von der Kolonialisierung des Weltalls und den dazugehörigen Problemen nebst altägyptischen Verbindungen. Pyther, der kolonisierte Planet, muss ein schöner sein, wenn man den Sonnenaufgangs-Opener als Indiz nimmt: die langgezogenen Gitarrenmelodien sowie bereits vom Vorgänger bekannte Duettgesänge entschädigen für den etwas seltsamen Drumsound, der wiederum zum insgesamt sphärischen Ambiente passt, das Paulo Chagas mit seinen Holzblasinstrumenten erschafft. Zu Drumloops und Pink-Floyd Gitarre darf er sich kurz solistisch austoben, ehe Flores das Zepter wieder übernimmt. Die Klampfen fiedeln häufig ohne Unterlass im Hintergrund, was nicht störend und nur ein Beispiel der Vielschichtigkeit der klasse Produktion ist. Gegen Ende des Stückes ist ein Stimmungswechsel vom Schwelgerischen ins verhalten Aufbegehrende zu verzeichnen, was wohl drohende Gefahr indiziert und passenderweise mit verstärkt rhythmischen und Powerchord-lastigen letzten Sekunden einhergeht.

“Flying Thoughts” beginnt dann kontrastierend als Folk-Weise, verbleibt dann getragen mit weiblichem Leadgesang, den männliche Chor-Einwürfe unterstützen (höre auch Ayreons “Dawn Of A Million Souls”). Schließlich nimmt das Stück eine beträchtliche Härte an (Doublebass), gegen die Alda Reis´ Stimme definitiv ansingen kann; Linx als Widerpart bleibt wie so häufig hingegen blass, was sich im nachfolgenden Stück fortsetzt, das von synthetischen Sounds und Percussion-Dominanz leben soll, aber ein wenig beliebig verebbt. Die heavy Riffs klingen hier wohl gewollt wie aus mit Kissen bedämpften Boxen schallend. Dadurch verpufft der Stimmungswechsel ins energisch und groovy Rockende während des Mittelteils; überhaupt ist PROJECT CREATION eher nicht so sexy, aber das ist auch nicht der Anspruch des Machers - also schnell wieder diese heimeligen Gitarrenlinien nachgelegt und gut ist. Im “Dragonfly Garden” zirpt es zunächst; erscheint diese Sektion zunächst wie ein Zwischenspiel, so werden der vordergründigen Keyboardmelodie im weiteren Verlauf fette Breitbandriffs zur Seite gestellt. Trotzdem: auch wegen des nur sporadischen Gesangs eher ein Intermezzo. Für “The Voice Of Cheops” gilt aus Gründen akuten Hook-Mangels dasselbe, da kann das Frontduo noch so engagiert singen - gähnende Synthie-Längen torpedieren die guten Ansätze, wobei die generelle Länge der Songs sowie des Albums wie bereits beim vorherigen Album ein grundlegendes Problem von PROJECT CREATION ist. Die Musik ist so cineastisch gehalten, daß wie bei einem Soundtrack bisweilen nichts als Hintergrundbeschallung dabei herauskommt - wenn auch auf hohem Niveau. Die nachfolgenden Songs verlaufen auch eher linear statt schlüssig im Kreis, wie eingängige Lieder das für gewöhnlich tun. Kompaktheit ist also nicht auf “Dawn On Pyther

Wer durchhält, der finden im letzten Drittel noch einige anmutige Momente, etwa das einmal mehr die Dame in den Vordergrund stellende “Growing Feeling”, dem die charakteristische wie ungewöhnliche Abmischung von lauten Tastenklängen (sehr eingängige Melodik diesmal) und verwaschenen Zerrgitarren sehr gut steht (man muss sich eben daran gewöhnen - es ist aber atmosphärisch gesehen äußerst stimmig und sowieso recht originell). Zu guter Vorletzt kann der Chronist noch einige feine Instrumentalabfahrten erwähnen, derer es ruhig hätten noch mehr sein können, um dem Prog-Anspruch zu genügen - wenn schon nicht eingängig, dann wenigstens richtig …

FAZIT: “Dawn On Pyther” nimmt seinem Vorgänger nichts hinsichtlich der ambitionierten Arrangements und opulenten Produktion; auch ist das Soundtrack-artige Metal-Rock-Prog-Ethno-Gemisch nach wie vor nicht für Songfetischisten gemacht. Wer am Stück und unterm Kopfhörer Alben hört, der sollte das auch einmal mit diesem versuchen und bekommt stimmiges Artwork und abgedrehtes Textfutter dazu.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4528x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Dawn On Pyther
  • Flying Thoughts
  • I Am (The Restless One)
  • Dragonfly Garden
  • The Voice Of Cheops
  • Intermission
  • Sons Of The Stars
  • Growing Feeling
  • Voyage Of Dragonfly
  • The Dusk On Pyther

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!