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Paul Sies: Why Nicht (Review)
Artist: | Paul Sies |
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Album: | Why Nicht |
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Medium: | CD | |
Stil: | Pop, Alternative, Jazz |
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Label: | unserallereins | |
Spieldauer: | 41:24 | |
Erschienen: | 30.09.2022 | |
Website: | [Link] |
Schauspiel und Musik haben ja doch die eine oder andere Gemeinsamkeit. Beides sollte einen künstlerischen Anspruch verfolgen. Beides zielt immer mal darauf ab den Finger in die Wunden der Gesellschaft zu legen und über beides lässt es sich hervorragend streiten (oder eben doch nicht).
PAUL SIES bedient beide Sparten auf eine Weise die auf „Why Nicht“ in ein anstrengendes Klanggewand gekleidet wird. Im Zentrum der Musik steht dabei immer die Stimme von PAUL SIES, der meist eher rhythmisch spricht als zu singen und einen thematischen Rundumschlag verteilt, der von Politik über gesellschaftliche Phänomene und persönlicher Intimität irgendwie alles streift.
Dabei geht’s auch mal sprachlich derber zu (z.B. „Maschinenbauergemetzel“) und die Stimmung wird gerne bis ins Sarkastisch-Überdrehte und darüber hinaus ausgereizt. Es klingt aber auch anstrengend und zynisch, wenn sich die Stimme in rhythmischer Sprache mit harten Worten zu einem klimpernden Klavier über diverse Phänomene der Gesellschaft auslässt („So romantisch, ein Penner zu sein“).
Apropos Intimität: Der „Trennungswalzer“ ist dann doch etwas ironiebefreiter und damit eines der besten Stücke des Albums. Denn hier wird das Gefühl der Musik sehr ehrlich an den Hörer gebracht, wohingegen Stücke wie „Narziss“, obwohl sie spannend gemacht sind, etwas aufgesetzt wirken. Das kann aber auch an dem schauspielerischen Hintergrund des Musikanten liegen. Und dass beinahe sämtliche Texte, obwohl stets penetrant formuliert, relevante Bezüge zum tagtäglichen Leben aufweisen, verleiht dem Material eine interessante Dringlichkeit.
FAZIT: PAUL SIES hat keine Lust sich musikalischen Konventionen zu unterwerfen und liefert einen künstlerischen Rundumschlag der von persönlicher Intimität bis hin zu überdrehter Inszenierung alles abdeckt. Damit ist „Why Nicht“ so interessant wie anstrengend. Das soll aber wohl so sein, denn nichts ist schlimmer als Beliebigkeit. Insofern hat der Musiker sein Ziel erreicht, denn „Why Nicht“ hat auf jeden Fall das Potenzial zu schmerzen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Die echte Welt
- Nullleben
- Die bösen Männer sind tot
- Deutscher Humor
- Das dümmste Lied, das ich je schrieb
- Maschinenbauergemetzel
- So romantisch, ein Penner zu sein
- Trennungswalzer
- Narziss
- Das schlagseitene Mädchen
- Hallo alter Freund
- Gesang - Paul Sies
- Gitarre - Julian Bitzmann
- Schlagzeug - Gidon Carmel
- Why Nicht (2022) - 9/15 Punkten
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