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Septicflesh: Modern Primitive (Review)
Artist: | Septicflesh |
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Album: | Modern Primitive |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Symphonic Death Metal |
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Label: | Nuclear Blast / Believe | |
Spieldauer: | 38:38 | |
Erschienen: | 20.05.2022 | |
Website: | [Link] |
Dass SEPTICFLESH immer wieder mit aufwändigen Orchesterpartituren arbeiten und dementsprechend viele außenstehende Hilfskräfte bei Plattenproduktionen hinzuziehen müssen, am Ende aber trotzdem etwas herausbringen, das wie aus einem Guss klingt, ist erstaunlich und trifft auch auf ihr elftes Studioalbum zu.
Stilistisch hat sich bei den griechischen Extrem-Metal-Veteranen zum Glück wenig bis nichts getan, doch "Modern Primitive" ist auf der kompositorischen Ebene so kompakt ausgefallen wie selten. Die komplexen Arrangements wirken nicht so, weil die Songstrukturen vergleichgsweise konventionell und trotzdem nicht vorhersehbar sind - im Gegenteil.
Schon ´The Collector´ überrascht zu Beginn als majestätisch doomiger Stampfer mit bedrohlich tiefen Bläsern - irgendwie im Jahrmarkt-Style, was nicht zu dem finsteren Textkonzept des Albums passt, in dessen Rahmen der zeitgenössische Mensch alles andere als gut wegkommt. ´Hierophant´ lässt wie später auch ´Psychohistory´ wiederum an sinfonische Morbid Angel denken, und ´Self-Eater´ gehört nicht nur wegen des zum Einsatz kommenden Kinderchors (Gänsehaut) zu den opulentsten Tracks der Gruppe überhaupt, wohingegen ´Neuromancer´ SEPTICFLESH vom Klassischsten ist.
Will heißen: Prinzipiell spielen die Hellenen hier thrashigen Death Metal mit melodischen Parts, die ein gewisses Zweistromland-Flair verbreiten, komplett mit akustischen Saiteninstrumenten im Intro. ´Coming Storm´ hat ebenfalls eine bemerkenswerte Einleitung - kammermusikalisch mit zarten Streichern, ehe alles ins Dramatische umkippt, einschließlich Blastbeats und Engelesgesang in einem aberwitzigen Break. Das verschachtelte ´A Desert Throne´ geht als Selbstbeweis von Hauptkomponist Christos Antoniou durch, das Titelstück wiederum als Paradebeispiel für ein effektiv ausgereiztes dynamisches Spektrum von harter Musik generell.
Bleibt noch der heimliche (hämmernde) Hit ´A Dreadful Muse´ mit seinen hervorstechenden Leads und einem epischen Kolorit, das man auch ohne die Herkunft der Band zu kennen unweigerlich auf Griechenland zurückführen muss.
FAZIT: SEPTICFLESH befinden sich nach wie vor auf der Höhe ihres Schaffens - "Modern Primitive" befriedigt Fans der Ausnahme-Symphonic-Death-Metaller und bietet neben atemberaubenden Spannungsbögen auch einige gelungene neue Geschmacksnoten, die den Status der Band weiter untermauern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. The Collector 04:03
- 2. Hierophant 04:05
- 3. Self-Eater 04:27
- 4. Neuromancer 05:01
- 5. Coming Storm 04:50
- 6. A Desert Throne 04:18
- 7. Modern Primitives 04:11
- 8. Psychohistory 03:34
- 9. A Dreadful Muse 04:09
- Bass - Spiros Antoniou
- Gesang - Spiros Antoniou
- Gitarre - Christos Antoniou, Sotiris Vayenas
- Keys - Christos Antoniou, Sotiris Vayenas
- Schlagzeug - Kerim "Krimh" Lechner
- Modern Primitive (2022) - 12/15 Punkten
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