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Red Mess: Breathtaker (Review)
Artist: | Red Mess |
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Album: | Breathtaker |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Stoner-, Heavy- und Psychedelic-Rock |
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Label: | All Good Clean Records | |
Spieldauer: | 38:18 | |
Erschienen: | 14.10.2022 | |
Website: | [Link] |
Nachdem sie in ihrer Heimat Brasilien bereits fester Bestandteil der (Underground-)Stoner-Szene sind, wollen RED MESS jetzt in Europa Fuß fassen. Ob einem beim Hören von „Breathtaker“ tatsächlich die Luft weg bleibt, ist sicher Ansichtssache. Dass der progressiv aufgezogene Stoner-Rock der Herren aber durchaus zu gefallen weiß, wird schnell klar. Stoner-Rock, der in erster Linie Energie und Bewegung suggeriert. Diese Musik gehört auf die Bühnen der einschlägigen Clubs und Hallen! Umso besser, dass diese Erkenntnis auch beim Genuss aus der Konserve deutlich wird, denn es bedeutet, die Band kann ihr Live-Feeling einigermaßen auf Platte pressen.
Der eröffnende Titeltrack drückt wuchtig aus den Boxen und erzeugt bereits einen gewissen Reiz, der sich in „Deep Blue Fever“ zu einem dreckigen Stück zwischen Rock'n'Roll-Attitüde und leicht angestrengt wirkender Hysterie ergeht.
Da kommt „Icicles“ gerade recht, um durchzuschnaufen. In weiten Teilen klingt der Song sehr zurückhaltend. Die Gitarren klimpern sphärisch umher, bevor der Refrain wieder druckvoll aus den Boxen knarzt. Hinten raus werden die Fingerübungen aber schon sehr schräg, was nichtsdestotrotz gut passt.
Diese Mischung aus massigem Knarzen und teilweise arg verpeilt wirkenden Melodiespielereien findet sich immer wieder in den Songs und sorgt für einen speziellen Reiz, der hier und da zwingender ausfällt („Dead End Stairs“), während er an anderer Stelle eher gewöhnungsbedürftig klingt.
Dass sie es aber auch luftiger angehen lassen können, zeigen RED MESS in „Outta Sight“, das energisch ins Gebälk kracht. Zwar finden sich auch hier Momente, die arg verspuhlt wirken, aber das ist schließlich auch ein Stilmittel im Stoner-Rock. Und mit dem trockenen Groove am Ende befinden sich RED MESS definitiv auf der Gewinnerstraße.
Nachdem „Crushing Gravity“ zunächst im Schneckenmodus unterwegs ist, wird doch ordentlich Alarm gemacht und auch die Gitarre darf ihren ganz eigenen Schrägheitsmoment zelebrieren. Das Hauptaugenmerk verschiebt sich aber mehr zum warm mäandernden Bass, der auf dem ganzen Album eine Wucht ist. Knorrig und wummernd steuert der Groove auf das letzte Songdrittel zu. Jetzt wird’s ziemlich Jam-artig, aber das hat durchaus seinen Charme und leitet das Album passend dem Ende entgegen. Auch wenn der Hörer dabei doch ein wenig in der Luft hängen bleibt.
FAZIT: Entgegen ihres Bandnamens sind RED MESS kein völliges musikalisches Chaos, aber die totale Erleuchtung in Sachen Stoner Rock bietet „Breathtaker“ ebenfalls nicht. Schweißtreibenden Spaß bietet das Album dagegen auf jeden Fall und dank der Dynamik der Musik gibt es auch immer wieder ein paar neue Momente zu entdecken.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Breathtaker
- Deep Blue Fever
- Icicles
- Extinction
- Outta Sight
- Dead End Stairs
- Atomic Tide
- Crushing Gravity
- Bass - Lucas Klepa
- Gesang - Lucas Klepa
- Gitarre - Thiago Franzim
- Schlagzeug - Douglas Labigalini
- Breathtaker (2022) - 10/15 Punkten
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