Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Kooks: Inside In / Inside Out - 15th Anniversary Deluxe-Edition (Review)

Artist:

The Kooks

The Kooks: Inside In / Inside Out - 15th Anniversary Deluxe-Edition
Album:

Inside In / Inside Out - 15th Anniversary Deluxe-Edition

Medium: Download/Do-LP/Do-CD
Stil:

Brit Pop, Indie, Grunge, Alternative

Label: Virgin Records/Universal
Spieldauer: 76:58
Erschienen: 27.08.2021
Website: [Link]

Mensch, wie schnell doch die Zeit vergeht.
Das kann doch gar nicht so lange her sein, dass THE KOOKS mit ihrem beeindruckenden Debüt-Album „Inside In / Inside Out“ im Musikgeschäft aufschlugen und mit solchen Hits wie „She Moves In Her Own Way“ oder „Seaside“ und „Naïve“ die Charts eroberten. Ist es aber. Und zwar 15 Jahre. 2006 also. Damals gewann das Album vierfaches Platin und die Band eine Aufmerksamkeit, die sie sich zu diesem Zeitpunkt wohl nur in ihren allerkühnsten Träumen ausgemalt hätte.

Also nachdem so viel Zeit ins Land gegangen ist, wird’s höchste Zeit für die „Inside In / Inside Out - 15th Anniversary Deluxe-Edition“ von THE KOOKS, die nunmehr in gleich zwei unterschiedlichen luxuriösen Varianten veröffentlicht wird – als Doppel-LP und Doppel-CD, denen beiden zueigen ist, dass dem eigentlich einfachen, nunmehr digital remasterten, Album ein zweites hinzugefügt wurde, auf dem man, bis auf eine Ausnahme („In My Opinion“), ausschließlich unveröffentlichte Bonusaufnahmen, wie alternative Titel, originale Studio-Demos, akustische Varianten und sogar ein Kassetten-Demo, aus der Zeit der Entstehung dieses Albums findet.

Doch das ist bei weitem noch nicht alles, was diese Deluxe Edition ausmacht, sondern auch die zusätzlichen Beigaben, die man im Inneren des Gatefoldcovers entdecken kann: als da wären neben den beiden jeweils mit einem ganzseitigen Foto eines der Bandmitglieder bedruckten LP-Innenhüllen ein dickes, 12-seitiges, von außen rot gestaltetes, LP-großes Booklet, in dem von NIALL DOHERTY die Geschichte rund um „Inside In / Inside Out“, basierend auf verschiedenen Interviews mit den Musikern, erzählt und diese mit einer Vielzahl von Filmstreifen-Fotos gestaltet, sowie ein Kärtchen mit dem Download-Code für das Album.

Ein wenig befremdlich wirkt allerdings das Remaster von John Davis – der sich auch für THE KILLERS und GORILLAZ verantwortlich zeichnete – denn er achtet zwar ausgiebig und akribisch auf klare Stereo-Effekte und viele Höhen, doch kommen die Bässe deutlich zu kurz, sodass der typisch brit-poppige THE KOOKS-Gitarren-Rock ein wenig der wummernde Wumms fehlt.

Eine offensichtliche Stärke von „Inside In / Inside Out“ liegt darin, dass THE KOOKS ihr Debüt nicht als Studio-Schnellschuss veröffentlichten, sondern zuvor ausgiebig tourten und dabei jede Menge eigener Songs sammelten und deren Wirkung aufs Publikum erprobten. Hieraus ergab sich dann die abwechslungsreiche Auswahl für ihre Studio-Scheibe, die allerdings live ihre Wirkung besser rüberbringt als auf einem Studio-Album. Auch die mitunter frechen Texte (Oder wer singt heutzutage so ohne weiteres über „Jackies große Titten“ oder „Eddies Knarre“, einen ironischen Song über Impotenz?), die leider nicht auf der LP oder im Booklet zu finden sind, oder die deutliche Punk-Affinität einiger Songs, macht einen zusätzlichen Reiz von THE KOOKS 2006er-Debüt aus.

Und dann wäre da noch das Sofa-Lied, eine überdeutliche Reminiszenz an MORRISSEY von THE SMITHS, der zu den großen Vorbildern von Sänger LUKE PRITCHARD gehört, weswegen dieser seinen „Sofa Song“ offensichtlich im THE SMITHS-Style kreierte.

Die erfolgreichste (bereits vierte) Single-Auskopplung aus dem Album war „Naïve“, von dem es auch einen sehr ansprechenden Alternative Mix auf der Bonus-LP zu hören gibt. Der Song landete auf Platz 5 der britischen Charts, wurde zur meistverkauften Single von THE KOOKS und gleich dreimal mit Platin ausgezeichnet.
„Ooh La“, von dem es ebenfalls eine alternative Variante auf der Bonus-LP zu hören gibt, war dann die sechste und zugleich letzte Single-Auskopplung aus dem Album. Der Song soll an das 2006 verstorbene (dem gleichen Jahr, in dem „Inside In / Inside Out“ veröffentlich wurde) Modell Audrey Lindvall erinnern, die kurz vor ihrem 24. Geburtstag bei einer Fahrradtour tödlich durch die Kollision mit einem Tanklaster verletzt wurde. Das Video zu dem Song lässt dann auch keinen Zweifel daran, dass „Ooh La“ tatsächlich dem verstorbenen Modell gewidmet ist.

Oh ja. Das alles ist tatsächlich bereits 15 Jahre her. Doch es macht immer wieder/noch Freude, in Britpop-Gitarren-Indie-Rock-Erinnerungen schwelgend dieses Debüt von THE KOOKS zu hören und sich dabei über die Bonus-Beigabe voller bis dato unveröffentlichter Songs(-Alternativen) zu freuen. Allerdings weist das vinyle Master speziell im Bass-Bereich ein paar Reserven auf.

FAZIT: Es gibt mal wieder einen Grund zum Feiern – und zwar den 15. Geburtstag des platinverwöhnten und preisüberschütteten Debüt-Albums „Inside In / Inside Out“ von THE KOOKS. Natürlich wird dafür der musikalische Geburtstagstisch mit den unterschiedlichsten Formaten (Doppel-LP – schwarz oder rot – sowie Doppel-CD und digitale Veröffentlichungen – alles natürlich einem neuen Remaster unterzogen –, wobei den haptischen Versionen umfangreiche, hochinformative Booklets beigefügt wurden) reich bestückt. Alles Deluxe-Versionen, die sowohl auf Vinyl wie auf CD jeweils ein Bonus-Album mit unveröffentlichten Stücken, die bei beiden Formaten identisch sind, enthalten.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3220x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A = 15th Anniversary Remaster = (17:35):
  • Seaside (1:39)
  • See The World (2:38)
  • Sofa Song (2:13)
  • Eddie's Gun (2:13)
  • Ooh La (3:28)
  • You Don't Love Me (2:35)
  • She Moves In Her Own Way (2:49)
  • Seite B = 15th Anniversary Remaster = (23:16):
  • Matchbox (3:09)
  • Naïve (3:23)
  • I Want You (3:26)
  • If Only (2:01)
  • Jackie Big Tits (2:32)
  • Time Awaits (5:08)
  • Got No Love (3:37)
  • Seite C = Bonustracks = (17:10):
  • Seaside – Alternative Take (1:52)
  • Ooh La – Alternative Take (3:35)
  • Tell Them From Me (1:56)
  • Sofa Song – Original Studio Demo (1:57)
  • 1984 – Studio Demo (2:59)
  • You Don't Love Me – Acoustic Demo (2:13)
  • Constantine's Love – Early Studio Demo (2:38)
  • Seite D = Bonustracks = (18:57):
  • Matchbox – Original Studio Demo (2:13)
  • She Moves In Her Own Way – Alternative Take (3:11)
  • In My Opinion (2:32)
  • Theory Of A Pop Star – First Cassette Demo (1:56)
  • Naïve – Alternative Take (3:48)
  • Inaudible Melodies (1:20)
  • Something To Say – Original Studio Demo (3:57)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!