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Pree Tone: Brekka (Review)
Artist: | Pree Tone |
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Album: | Brekka |
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Medium: | CD/Download/Kassette | |
Stil: | Psychedelic, Experimental, Noise |
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Label: | Eigenproduktion/noname666 | |
Spieldauer: | 27:00 | |
Erschienen: | 27.11.2020 | |
Website: | [Link] |
Die Ukraine macht ja seit längerem vor allem dank diverser politischer Spannungen von sich reden. Und vielleicht sind genau diese Spannungen der Grund warum PREE TONE auf „Brekka“ so klingen wie sie eben klingen. Der Terminus „Psychedelic“ passt gut, ist stellenweise aber auch sehr nett gemeint.
Titel wie „Fifth 0“ haben sich die Bezeichnung „Trip-Musik“ mehr als verdient. Unter den Kopfhörern wabert ein Mischmasch aus leichtfüßigen Rhythmen, schrägem Gedudel und irgendwie nasalem Gesäusel in die Ohren. Noch passender wird’s mit „Hidden Beauty“, denn die Schönheit der Musik muss man zunächst tatsächlich mit der Lupe suchen. Zwar hat der Song etwas mehr Struktur, die aber von völlig schrägen Gitarren (gerne auch überpenetrant) wieder zerstört wird. Nach mehreren Durchläufen kann das (mittlerweile an den Sound gewöhnte Ohr) aber doch sowas wie einen logischen Fluss in dem Song erkennen, der nach und nach auch kleine Reize setzen kann.
„Cakesniffer“ (phänomenaler Name) klingt vor allem im Mittelteil völlig zerfahren, kann sich aber dank ordentlichem Anfang und sehr druckvollem Schluss als hörbar über die Ziellinie retten. Instrumental reduziert vermittelt „Invention of Living from“ eher den Eindruck einer Jam-Session als eines gewöhnlichen Songs. Und als solche betrachtet, entwickelt die Nummer auch immer mehr Spannung und interessante Elemente, als Teil eines Gesamtwerks enttäuscht das Stück aber, weil es noch weniger nachvollziehbar ist als alles andere auf dieser Scheibe.
„Flow“ ist am Ende nicht minder anstrengend, schafft es aber besser als alle anderen Songs, den Psychedelic/Drone-Sound schlüssig zu transportieren, ohne in aufdringlich nervender Geräuschkulisse zu versanden. Anstrengend ist es trotzdem, wenn die Orgel ihre space-igen Soundwogen über die Gitarren branden lässt.
Als allgemeines Manko der Musik stellt sich nach einigen Durchläufen allerdings der Gesang heraus. Das nasale Säuseln macht an vielen Stellen mehr kaputt bzw. stört den eh schon schwierigen Fluss der Musik doch erheblich, so dass es am Schluss nur noch anstrengend klingt.
FAZIT: „Brekka“ ist leider nicht der große Wurf für PREE TONE. Das gemeine musikalische Ohr würde sich an vielen Stellen doch mehr „konventionelle“ Struktur wünschen. Insofern zeigen sich die Ukrainer aber als völlige Freigeister, denen es ziemlich egal sein dürfte, ob sie geliebt oder gehasst werden. Dazwischen dürfte es eh nicht viel geben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr