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Pree Tone: Kiddy (Review)
Artist: | Pree Tone |
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Album: | Kiddy |
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Medium: | CD/Download/Kassette | |
Stil: | Psychedelic, Experimental, Noise |
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Label: | addicted Label/noname666 | |
Spieldauer: | 44:45 | |
Erschienen: | 19.08.2018 | |
Website: | [Link] |
„Kiddy“ vertont sechs Geschichten aus der Perspektive von Kindergartenkindern, zumindest behauptet das die Band auf ihrer Bandcamp-Seite.
Aha, okay… zur Kenntnis genommen.
Immerhin: Die kunterbunte Cover-Collage unterstreicht diese Aussage doch passend. Mit dieser Stilbeschreibung im Kopf lässt sich „Kiddy“ aber auf einer anderen Ebene erleben. Das, was vordergründig in oftmals schrägen Klangwelten und komischem Klangwirrwarr versumpft, könnte durchaus als Soundtrack für eine kindliche Fantasie durchgehen. So mit Robotern, die durch farbenfrohe Welten voller Formwandler und sprechenden Tieren wandern.
Vor diesem Hintergrund funktioniert dieser Sound doch ganz gut, eben weil er völlig unkonventionell, mitunter schräg vor sich hin dudelt. Auch die Stimme ist ein einziges Säuseln, das wie aus einer Vogelperspektive wirkend über der Musik zu schweben scheint.
Im Grunde vereinen die, durchaus komischen, Klänge dieses Albums den thematischen Ansatz zu einer Art akustischem Film, der aber, um verstanden werden zu können, bewusst 'genossen' werden sollte. Denn im Hintergrund laufend ist „Kiddy“ nicht viel mehr als von gelegentlichen Melodien durchbrochener Krach. Allerdings nicht in dem Sinn, dass der Hörer komplett genervt abschaltet, vielmehr schrammt die Musik immer haarscharf an dieser Grenze zwischen „nervig“ und „gerade noch irgendwie interessant“.
Um mal ein Beispiel zu nennen: „Bricks“ ist mit seinen hintergründigen Glockenspielen und der sehr diffus wirkenden Struktur eigentlich pure Anstrengung für die Ohren. Gibt man dem Material aber eine (eher mehrere) Chance(n) und lässt sich auf das gebotene Experiment ein, dann entwickelt der Song nach und nach durchaus ein paar Reize. Irgendwo zwischen Psychedelic-Rock und anderen Trip-Genres verorten sich PREE TONE in einer eigenen Nische. Diese Nische ist jedoch sehr speziell und nur schwer zugänglich, was den Kreis der Hörer deutlich eingrenzen dürfte.
FAZIT: „Kiddy“ ist in gewisser Weise die Vorstufe zu dem, was PREE TONE auf dem Nachfolger „Brekka“ fabrizieren. Auch hier geben sich die Ukrainer bereits als unkonventionell zu erkennen, bewegen sich aber noch etwas mehr in gängigen Strukturen. Das macht die Musik einerseits ein wenig zugänglicher, hilft aber angesichts der grundlegenden Eigenheiten dieser Band eher wenig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr