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The Burden Remains: fluid (Review)

Artist:

The Burden Remains

The Burden Remains: fluid
Album:

fluid

Medium: CD/Download
Stil:

Post Metal

Label: Tertium Non Datur
Spieldauer: 44:14
Erschienen: 25.09.2020
Website: [Link]

Neun Jahre Sendepause bedeuten für ein unbeschriebenes Blatt im Musikbetrieb eigentlich das Todesurteil, doch THE BURDEN REMAINS, die zuletzt 2014 mit dem Album "Fragments" und Post-Hardcore-Anwandlungen inmitten leicht technischer Midtempo-Thrash-Mucke von sich reden machten, haben sich offensichtlich zusammengerauft und starten nun naheliegenderweise fast von Grund auf neu.

Das gilt wie zu erwarten auch für die Musik an sich, die sie spielen - dazu eine Erinnerung daran, wie wir seinerzeit über ihr 2011er Debüt "Downfall Of Man" urteilten: "Mit Hinblick auf die Zukunft des klischeefreien Metal (das Präfix nach Belieben aussuchen) sollte man THE BURDEN REMAINS im Auge behalten; wer sich an einem jugendlichen Umriss von Forbiddens "Distortion" (ähnliche Stimmung) aufreiben will, der noch etwas orientierungslos, aber dafür angenehm unbedarft klingt, darf diese Band nicht übergehen. Wirtschaftsdenken ist schließlich überall in: Jetzt investieren und später nicht bereuen.

In den Jahren danach folgte das noch in seiner Originalbesetzung musizierende Quartett weiter dieser Linie, aber auf "fluid" ist sein Stil nur noch in Grundzügen erkennbar, was nicht nur daran liegt, dass es heute konsequent auf Schwyzerdütsch als Textsprache setzt; die Musiker aus dem Kanton Fribourg haben sich praktisch von jeglichen stilistischen Zwängen befreit und drehen ohne Vorbehalte an mehreren Rädern.

Post-Metal-Lärmwände werden noch im Intro-artigen Opener 'Aus isch teilt' hochgezogen und eingerissen, bevor THE BURDEN REMAINS ihren von Beginn an latenten Hang zu Dissonanzen weiter forciert. Im Sinne des "Panta rhei"-Gedankens, den der Titel dieses Konzeptwerks zu verfolgen scheint, fließen die Tracks wie eine düstere Erzählung ineinander, und zwar abseits gängiger Songstrukturen.

Percussion-Parts und Quasi-Industrial ('Sauz z Gröu') unterstreichen den experimentellen Charakter von 'fluid', wobei sich das monoton stampfende und mit dröhnendem Synthesizer verzierte 'Am Ufer vo mim Wäse' als eingängigste Nummer herauskristallisiert.

Im letzten Drittel macht der Vierer seinen progressiven Anspruch in Form ausladender, rhythmisch vertrackter Instrumental-Arrangements endgültig geltend; als konservatives Gemüt kann man die Scheibe zerfahren finden; wer jedoch Wagnisse schätzt, wird begeistert davon sein. Flankiert wird die Veröffentlichung übrigens von einem aufwändigen Konzertfilm, den ihr euch als Freunde des Unkonventionellem im zeitgenössischen (Prog) Metal nicht entgehen lassen solltet.

FAZIT: Mit "fluid" disqualifizieren sich THE BURDEN REMAINS für größere Erfolge und punkten als künstlerische Überzeugungstäter, denn sollte es in diesem Herbst ein Ton gewordenes Versuchslabor im weiteren Metal-Kontext geben, das nicht nur "artsy" sondern wirklich substanziell ist, dann dieses Album.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2897x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Aus isch teilt
  • I de Fluet verhaut
  • Uuf- oder undergaa
  • Sauz u Gröu
  • Am Ufer vo mim Wäse
  • Flussabwärts
  • Fremdi Gstaade
  • Gfrores Meer

Besetzung:

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