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Huis: Abandoned (Review)
Artist: | Huis |
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Album: | Abandoned |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Unicorn/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 72:34 | |
Erschienen: | 10.05.2019 | |
Website: | [Link] |
Mag kommen, was wolle, HUIS jedenfalls bleiben sich und ihrer neoprogressiven Musik-Linie auch auf ihrem dritten Album „Abandoned“ grundsätzlich treu, selbst wenn so einige Haudraufs und Neo-Prog-Hasser ihnen genau das immer wieder zum Vorwurf machen.
Dieses Mal aber ist „Abandoned“ ein Konzept-Album, das, wie‘s der Titel „Aufgeben“ schon verrät, sich um Verluste, Verlassenwerden und Entfremdung dreht, aber neben Trauer auch Optimistisches zulässt, wie Wiedergeburt oder Hoffnung und den Mut, sich gegen seine Verzweiflung zu stellen.
Auf dem recht melancholischen „Abandoned“ fühlt man sich nicht nur durch die Mitwirkung von Gitarristen MICHEL ST-PÈRE an MYSTERY erinnert, sondern auch durch die atmosphärisch dichten, sehr symphonischen Stücke, die mitunter – ganz ähnlich wie auch die holländischen Neo-Progger KNIGHT AREA – sogar etwas Pop-Appeal mitbringen und gleich mit dem Album-Opener verbreiten. Trauer nimmt einen gefangen, doch konzertanter Bombast öffnet dann die Türen zu den Neo-Prog-Welten, die HUIS ausgiebig durchwandern, mal Flöten und Satzgesänge, wie in dem großartigen Longtrack „Stolen“, dann wieder elektronisch Verspieltes und stadiontauglich Hymnisches erklingen lassen.
Die Kanadier um den singenden Keyboarder SYLVAIN DESCOTEAUX lieben wechselnde Stimmungen, auch wenn der Grundtenor ihres Albums recht traurig, sehr harmonisch und oft getragen wirkt.
HUIS leben genau das aus, was einem der komplex orientierte Prog-Freund oftmals übel nimmt: den Wohlklang und damit den Neo Prog samt manchmal etwas schmalzig triefendem Pathos und das alles ohne wilde Wechsel hin zu anderen stilistischen Experimenten oder Spielarten. Natürlich scheiden sich hier die Geister, aber der Neo-Prog-Geist, den HUIS auf „Abandoned“ heraufbeschwören, ist ein wirklich guter.
HUIS sind eben nicht die Wölfe, die den Mond anheulen, sondern die zarten Geister, welche die Türen schließen, wenn die Wölfe zu heulen beginnen.
FAZIT: Mit „Abandoned“ legen die kanadischen Neo-Prog-Rocker HUIS ihr drittes, sehr melodramatisches, symphonisches Konzept-Album um die Schwierigkeiten des Umgangs mit Verlusten vor. Wie gibt man am besten auf, wie lässt man richtig los? Verbunden sind diese Fragen immer mit Trauer – und die hört man nur zu gut auf „Abandoned“.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Abandones
- The Giant Awakens
- Caducée
- Stolen
- Solilude
- Chasing Morning Glory
- Haunting Days
- We Are Not Alone
- Oude Kerk III
- Bass - Michel Joncas
- Gesang - Sylvain Descoteaux, Gabby Vessoni, Éloise Joncas
- Gitarre - Michel St-Père
- Keys - Sylvain Descoteaux, Johnny Maz, Serge Locat
- Schlagzeug - William Régnier
- Sonstige - Jean Pageau (Flöte)
- Despite Guardian Angels (2014) - 10/15 Punkten
- Neither In Heaven (2016) - 11/15 Punkten
- Abandoned (2019) - 11/15 Punkten
- In The Face Of The Unknown (2024) - 11/15 Punkten
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