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Huis: Despite Guardian Angels (Review)

Artist:

Huis

Huis: Despite Guardian Angels
Album:

Despite Guardian Angels

Medium: CD
Stil:

Symphonischer Mix aus Neo- und Retro-Prog

Label: Unicorn/Just For Kicks Music
Spieldauer: 72:23
Erschienen: 14.02.2014
Website: [Link]

Es scheint derzeit bei progressiven Rock-Musikern angesagt zu sein, sich mit gesellschaftskritischen, philosophischen Themen und/oder Dystopien intensiv zu beschäftigen. Die kanadische Band HUIS springt gleich mit dem Debüt „Despite Guardian Angels“ voll in die grüblerische Bresche: Schutzengel, die an ihrer Aufgabe verzagen, Menschen die verzweifelt dem Licht entgegen taumeln, aber am eigenen Schicksal, Unwägbarkeiten zwischen Verlust und Angst scheitern. Nur manchmal ein bisschen Nähe, Innigkeit, Hoffnung. Geht vorüber, keine Bange – oder gerade…

Die Musik dazu: Elegischer Prog mit zerfließenden Gitarren und satten Keyboardflächen - wenn der Mann an den Tasten nicht gerade für filigrane Farbtupfer, gerne in Tony-Banks-Gedächtnis-Manier („Beyond The Amstel“) zuständig ist. Obwohl kein Song die zehn-Minuten-Marke überschreitet, ist die Musik auf „Despite Guardian Angels“ ein stetig an- und abschwellender Fluss aus schwerem Blut. Übers gesamte Album verteilt finden sich drei Instrumentals („Haunted Nigths“, „Oude Kerk I + II“) von insgesamt einer Viertelstunde Länge, welche die kontemplative Stimmung des Wegs vertiefen. Klang-Explosionen, Kakophonien oder herbe Experimente darf man nicht erwarten, (düsterer) Wohlklang herrscht vor, dessen Wirkung und kleine Feinheiten sich erst nach mehreren Hördurchgängen entfalten.

Die Musik gefällt, auch wenn die großen Höhepunkte ausbleiben. Mit einigem Geschick wird das Feld beackert, das IQ, MARILLION und die noch älteren Vorderen in ihren melodiösen Phasen (aber vorm Abdriften in Pop-Regionen) vorbereitet haben. Naheliegend auch MYSTERY, deren Kopf Michel St-Père Gitarre auf „Despite Guardian Angels“ spielt. Ebenso folgerichtig der Gastbeitrag Mark Vermeules, der allerdings mit seinen KNIGHT AREA härtemäßig eine Schippe auf die von HUIS dargebotene Musik drauflegt.

FAZIT: Nichts Neues unter der Sonne, doch irgendwie entwickeln HUIS auf ihrem Debüt betulichen Charme. Manchmal schleppt sich das Album dahin wie ein flügellahmer Engel, der es dann doch packt, sich wieder aufzuschwingen. Zwar nicht bis hinauf in den Himmel, doch zu einem Gleitflug über sepiagetönte, wie gemalt aussehende Landschaften reicht es dicke. Ein Faible für die melodische Spielart des Progressive Rocks und Lust am Leiden der Engelschar vorausgesetzt. Obwohl das Album beim ersten Hören nicht sonderlich beeindruckt, wird es auf Dauer nicht langweilig. Eher im Gegenteil. Oder wie böse Zungen behaupten: Erst einlullen, dann zupacken. Es wirkt.

Jochen König (Info) (Review 36135x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Beyond the Amstel
  • Haunted Nights
  • The Last Journey
  • Oude Kerk I
  • Lights and Bridges
  • Little Anne
  • If by Morning
  • Oude Kerk II
  • Write Your Name
  • Salvation
  • Garden of Dust

Besetzung:

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