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Drew Holcomb & The Neighbors: Dragons (Review)

Artist:

Drew Holcomb & The Neighbors

Drew Holcomb & The Neighbors: Dragons
Album:

Dragons

Medium: CD/Download
Stil:

Americana

Label: Magnolia / Thirty Tigers
Spieldauer: 34:52
Erschienen: 16.08.2019
Website: [Link]

In den zweieinhalb Jahren, die DREW HOLCOMB & THE NEIGHBORS zum Komponieren ihres neuen Albums aufwendeten, mussten die Musiker durch allerlei private Turbulenzen navigieren, aus denen sie letzten Endes gestärkt hervorgegangen sind, und das - man kann es sich zumindest einbilden - hört man dem dabei entstandenen Material auch an.

Nichtsdestoweniger spinnt die Formation eigentlich nur den konzeptionellen Faden weiter, den sie 2017 auf "Souvenir" aufgegriffen hat. Auch "Dragons" ist nämlich eine kollaborative Geschichte, geschrieben mit Freunden und Verwandten des Namengebers, allen voran seiner Frau Ellie und der renommierten Singer-Songwriterin Lori McKenna. Demnach meint man auch, die im gedrungenen Format von im Schnitt drei bis vier Minuten daherkommenden Lieder hätten etwas Feminines an sich, das sich bereits im Frühling 2019 auf der EP „Electricity“ und Johnnyswims Kurzformat "Goodbye Road" andeutete, auf denen Drews bessere Hälfte ebenfalls mitwirkte.

Wie dem auch sei, ungeachtet seines ausgeprägt familiären und ländlichen Charakters hätte "Dragons" ein weitaus klischeehafteres Werk werden können, als es letztlich der Fall ist. Klar spielt das Ensemble nach gängigen Verfahrensweisen auf der breiten Klaviatur des nordamerikanischen Folk und bindet vorhersehbare Rock- bzw. Indie-Pop-Versatzstücke ein, bloß propagiert kein Text Setzkasten-Gefühle, und abgedroschene Songwendungen braucht man ebenso wenig zu befürchten.

Harte Zeiten scheinen eine Trotzreaktion bei den Betroffenen hervorgerufen zu haben, denn die zehn Stücke zeichnen sich durch eine euphorische Gesamtstimmung aus, die unweigerlich ansteckt. 'End Of The World' avanciert vom Fleck weg zur neuen Bandhymne, 'See The World' bietet feinsten Liedermacher-Mainstream, wie er zwischen Liverpool (George Harrison) und San Francisco (Graham Nash) nicht besser gemacht werden kann, und das Crooner-Klavierstück 'You Never Leave My Heart' weist mit großen (Streicher-)Gesten zumindest ansatzweise urbanes Flair auf, womit DREW HOLCOMB & THE NEIGHBORS dann doch bis zu einem gewissen Grad aus der Art schlagen … aber eben nur ein bisschen.

FAZIT: "Dragons" bietet mehr von jenem Stoff, den Freunde von Jason Isbell, Bon Iver oder den Wood Brothers begierig aufsaugen werden, denn DREW HOLCOMB & THE NEIGHBORS Dragons stellen mit dem Album nichts weniger zur Diskussion als hochklassige, tiefgreifende Americana oberster Güteklasse.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2662x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Family
  • End of the World
  • But I'll Never Forget the Way You Make Me Feel
  • Dragons
  • See the World
  • You Want What You Can't Hav
  • Maybe
  • Make It Look so Easy
  • You Never Leave My Heart
  • Bittersweet

Besetzung:

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