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Creedence Clearwater Revival: Live At Woodstock (Review)
Artist: | Creedence Clearwater Revival |
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Album: | Live At Woodstock |
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Medium: | CD/Download/Do-LP | |
Stil: | Rock, Folk, Kult |
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Label: | Craft Recordings/Universal Music | |
Spieldauer: | 55:19 | |
Erschienen: | 30.08.2019 | |
Website: | [Link] |
Manchmal hat es ja auch etwas Gutes, wenn man immer wieder Dinge oder Ereignisse aufwärmt, die seit Ewigkeiten Geschichte sind, um sie dann vermarktungstechnisch mit ein paar guten Strategien an den Mann, die Frau, zu bringen. Was momentan rund um das Woodstock-Festival und dessen erneute Legendenbildung zum 50. Jahrestag geschieht, spottet langsam jeglicher Beschreibung.
Festival hier bla, Festival dort bla, Festival, Festival, Festival bla, bla, bla!
Dabei bleiben diejenigen, auf die es eigentlich ankommt, sogar oftmals auf der Strecke. Nämlich die Musiker – sie sind nur gut, um die Legende zu untermauern und so aber gleich als Legende mit in den Woodstock-Topf geworfen zu werden. Nicht die Qualität ihres Auftritts zählt, sondern das Dabeigewesensein reicht schon – und einige haben selbst durch ihren Woodstock-Auftritt schon ordentlich verdient.
Mit CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL „Live At Woodstock“ aber wird tatsächlich etwas Legendäres aus dem Woodstock-Topf gehoben. Denn erstmals seit der 50-jährigen Geschichte dürfen wir auf unterschiedlichen Tonträgern das komplette Konzert (!!!) von CCR hören. Ein Auftritt ohne Wenn und Aber, genauso wie er in Woodstock am Sonntag, dem 17. August 1969, in der Zeit von 1:30 bis 2:25 Uhr – nach GRATEFUL DEAD, die einen überlangen Auftritt, der so eigentlich gar nicht geplant war, hingelegt hatten, und vor JANIS JOPLIN über die Bühne lief!
Und um gleich eine weitere Legendenbildung zu begraben, nämlich dass die Musiker für ihre Woodstock-Auftritte keine Gagen bekamen, sei hier nur so viel bemerkt, dass CCR für die knappe Live-Stunde mit zu den Bestverdienern gehörten und dafür 10.000 $ erhielten, deutlich mehr als THE BAND oder GRATEFUL DEAD, THE WHO, CROSBY STILLS NASH & YOUNG und JANIS JOPLIN, aber genauso viel wie die oberste Moralinstanz der Liedermacher JOAN BAEZ (Ja, wer hätte das gedacht?!) und noch weniger als BLOOD SWEAT & TEARS (15.000 $) und JIMI HENDRIX als Bestverdiener mit 18.000 $.
1969 war der Marktwert von CCR wirklich auf dem Höhepunkt, denn sie waren gerade in diesem Jahr absolut produktiv und standen nach jeder Menge Konzerte und drei Alben sowie solchen Riesen-Hits, wie „Proud Mary“, „Bad Moon Rising“ und „Green River“, die allesamt auch in Woodstock zur Aufführung kamen, kurz davor, eine der erfolgreichsten und populärsten internationalen Bands zu werden. „Green River“ war noch dazu kurz vor ihrem Woodstock-Auftritt als ihre erste Nummer-1-Single durchgestartet.
Dass CCR als Band am Ende nur vier Jahre von 1968 bis 1972 durchhielten, machte ihnen allerdings dann doch einen Strich durch die Popularitäten-Rechnung.
CCR hatten durch ihre Erfolge bei vielen Festivals bereits als Headliner fungiert, wie beim Atlantic City Pop Festival, dem Newport Pop Festival in Northridge oder auf den Hauptbühnen in Atlanta und Denver. In Woodstock allerdings betraten sie erst lange nach Mitternacht die Bühne und legten einen beachtlichen Auftritt hin, den man nun nicht nur erstmals komplett auf Doppel-LP oder CD miterleben kann, sondern der auch von der Sound-Qualität beachtlich ist, wenn man bedenkt, dass wir es hier mit einer 50 Jahre alten Live-Aufnahme während eines chaotischen Rock-Festivals zu tun haben. Das alles noch dazu in Stereo, auch wenn der linke Kanal ein wenig zu kurz kommt. Der Klang ist trotzdem voluminös und sehr gut – und selbstverständlich sollte man bei seiner Kaufentscheidung unbedingt auf die Vinyl-Variante zurückgreifen, um gleich die gesamte Aura der Zeit, als es noch keine Computer, CD‘s oder digitale Downloads gab, mit einzufangen.
Insgesamt spielen CCR in Woodstock die Songs ihrer ersten drei Alben, „Creedence Clearwater Revival“ (1968), „Bayou Country“ (Januar 1969) und „Green River“ (August 1969).
Mit dem Titeltrack ihres zweiten, zu dem Zeitpunkt erfolgreichsten Album, eröffnen sie dann auch gleich ihr Woodstock-Konzert, sodass sofort der Funke zwischen Band und Publikum überspringt.
Warum auch immer lehnten CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL später ab, dass Aufnahmen von ihrem Konzert auf dem 1970er-Dokumentarfilm „Woodstock“ oder den Woodstock-Alben bzw. Soundtracks verwendet werden durften. Und das, obwohl sie – wie nun endlich zu hören ist – ein wirklich gutes Konzert ablieferten und sie, man vergleiche nur mal die Gagen, als ein Top Act des Festivals gehandelt worden waren.
Besonders beeindrucken neben den allseits bekannten Hits hierbei in erster Linie die ausgiebigen Improvisationen in den beiden Longtracks „Keep On Chooglin‘“ und „Suzie Q“, die allein schon über 20 Minuten des Konzerts einnehmen.
FAZIT: Eine kleine Sensation aus den Veröffentlichungen des Woodstock-Umfelds! CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL mit ihrem kompletten Auftritt (!!!) 1969 bei Woodstock auf Doppel-Vinyl und CD in beeindruckend gemasterter Stereo-Qualität. Das Besondere daran ist, dass CCR bisher alle Ton- und Bildaufzeichnungen dieses Konzerts nicht gestatteten und so für alle CCR- und Woodstock-Freunde erstmals ein ungeheuer wertvolles Tondokument nach 50 Jahren das Licht der Welt erblickt. Nur echt mit dem fetten Peace-Zeichen auf der Bühne und unverzichtbar als vinyle Nostalgieausgabe.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (13:25):
- Born On The Bayou (5:22)
- Green River (3:17)
- Ninety-Nine And A Half (Won‘t Do) (4:46)
- Seite B (12:28):
- Bootleg (3:38)
- Commotion (2:47)
- Bad Moon Rising (2:13)
- Proud Mary (3:50)
- Seite C (18:34):
- I Put A Spell On You (4:27)
- The Night Time Is The Right Time (3:39)
- Keep On Chooglin‘ (10:28)
- Seite D (10:52):
- Suzie Q. (10:52)
- Bass - Stu Cook
- Gesang - John Fogerty, Tom Fogerty
- Gitarre - Tom Fogerty, John Fogerty
- Keys - John Fogerty
- Schlagzeug - Doug Clifford
- Sonstige - John Fogerty (Mundharmonika)
- Live At Woodstock (2019)
- At The Royal Albert Hall (2022)
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