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Creedence Clearwater Revival: At The Royal Albert Hall (Review)
Artist: | Creedence Clearwater Revival |
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Album: | At The Royal Albert Hall |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Kult Rock |
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Label: | Craft Recordings/Universal Music | |
Spieldauer: | 42:54 | |
Erschienen: | 16.09.2022 | |
Website: | [Link] |
So also wird Legendäres wiedergeboren?!
Diesmal CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL – oder kurz CCR – die es am 14. April 1970 definitiv geschafft hatten. Denn eine Band, die, nachdem sie bereits Woodstock erobert hatte, in der königlichen Konzerthalle von London auftreten durfte, also genauso wie die BEATLES, die alle Royals in ihren Logen dazu aufforderten, doch mit ihren Diamanten zu klappern, wenn sie gerade die Hände zum Klatschen nicht frei hätten, durften sich nun also, nur wenige Tage nachdem die BEATLES offiziell ihre Auflösung bekanntgegeben hatten, CCR dort präsentieren. Allerdings ist es bis heute im Grunde ein großes Geheimnis, warum dieses Konzert nie auf einen Tonträger gelangte.
Bis heute!
Dann aber ging, nachdem bereits seit Jahrzehnten eine Unmenge Gerüchte unter den Fans im Umlauf waren, die Ankündigung von Craft Recordings um die Welt, dass dieses legendäre Konzert von vor 52 Jahren nunmehr tatsächlich unter dem Titel „At The Royal Albert Hall“ über ein halbes Jahrhundert später erstmals veröffentlicht wird. Außerdem folgt dieser Veröffentlichung, die einem akribischen Mastering unterzogen wurde und tatsächlich richtig gut klingt, noch ein dokumentarischer Konzertfilm unter dem Titel „Travelin' Band“.
Natürlich werden sich jetzt viele fragen, wie diese Veröffentlichung nach so langer Zeit möglich ist und warum sie erst jetzt erfolgt. Jedenfalls waren die Original-Mehrspurtonbänder etwa 50 Jahre lang eingelagert, bis sie gehoben und vom Grammy-Award-prämierten Produzententeam Giles Martin & Sam Okell voller Sorgfalt restauriert und abgemischt wurden. Hierbei wurde zudem kein Song ausgespart oder irgendwas im Rahmen des Konzerts gekürzt, sodass erstmals das komplette CCR-Royal-Albert-Konzert veröffentlicht wird.
Selbstverständlich erscheinen diese Aufnahmen auch auf Vinyl (schwarz und farbig) sowie CD und digital. Nur ist es sicher für jeden CCR-Freund oberste Pflicht, sich die Vinyl-Variante anzuschaffen, denn alle 'echten CCR-Fans' haben garantiert auch einen (niemals abgeschafften) Plattenspieler und die Platten dieser US-amerikanischen Rockband in ihrem Plattenschrank. Da darf jetzt liebevoll das als verschollen geglaubte „At The Royal Albert Hall“ auf 180g-Vinyl dazwischengeschoben werden.
CCR waren zu dem Zeitpunkt des Konzerts weltweit eine der am stärksten angesagten Musikgrößen, die mit ihrem Südstaaten-Swamp-Rock einen Hit nach dem anderen in den Top 10 platzieren konnten. Noch dazu galt John Fogerty als einer der schärfsten politischen Kritiker, der in einem Song wie „Fortunate Son“ die Klassenverhältnisse während des Vietnamkriegs anprangerte. Eine Entwicklung, die CCR zudem deutlich innerhalb der Songwriter-Szene aufwertete.
Auch dieser Song kommt in der Royal Albert Hall zur Aufführung, neben ihren Super-Hits „Bad Moon Rising“, „Green River“ und „Proud Mary“.
Das Konzert schließt dann nach der Rock'n'Roll-Nummer „Good Golly Miss Molly“ mit dem über acht Minuten langen „Keep On Chooglin'“, das sich bereits in Woodstock am Konzertende bewährt hatte, ab.
Was man dann allerdings nicht mehr auf der Platte hört, aber nachweislich verbrieft ist, ist die Tatsache, dass das Publikum nach besagter Nummer CCR 15 Minuten lang mit Standing Ovations abfeierte. Auch die Kritiken in den Gazetten sprudelten vor Begeisterung über und der NME resümierte gar (Übrigens im Original nachzulesen auf der bedruckten Innenhülle der LP!): „CCR hat zweifelsfrei bewiesen, dass sie nach mehr als meiner Meinung die größte Rock'n'Roll-Band der Welt ist. In ihren fähigen Händen ist der wahre Geist der Rockmusik nicht nur lebendig und gut, sondern er tritt auch wie ein Maultier.“ Damit hatten sich CCR genau auf die Ebene begeben, die bis dahin von den BEATLES, LED ZEPPELIN, ROLLING STONES und JIMI HENDRIX bevölkert wurde. Genau dieses Konzert bringt den Beweis dafür, dass solche Behauptung keine Übertreibung ist.
FAZIT: Hier ist es nun: Das Wunder aus der Londoner Royal Albert Hall. Zumindest aus Sicht aller CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL-Freunde. Die längst als verschollen vermutete Konzertaufnahme aus der Londoner Königshalle vom 4. April 1970. Lange wurde gemunkelt, dass es diese Aufnahmen zwar gibt, aber irgendwas die Veröffentlichung unmöglich macht, was viele CCR-Fans schwer enttäuscht akzeptieren mussten. Ab sofort hat diese Enttäuschung ein Ende, denn hier ist es – entgegen aller Gerüchte und Munkeleien – nun, in bester Klangqualität auf Vinyl und Silberling gepresst: „CCR At The Royal Albert Hall“. Schade, dass zwei Jahre nach diesen Aufnahmen das Kapitel CCR abgeschlossen wurde, denn diese amerikanische Rockband galt nach den BEATLES und neben Hendrix, Zeppelin und den Stones als eine der größten Rockhoffnungen der 70er-Jahre.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (22:45):
- Born On The Bayou (5:12)
- Green River (2:58)
- Tombstone Shadow (3:41)
- Travelin' Band (2:11)
- Fortunate Son (2:16)
- Commotion (2:45)
- Midnight Special (3:42)
- Seite B (20:09):
- Bad Moon Rising (2:25)
- Proud Mary (3:01)
- The Night Time Is The Right Time (3:15)
- Good Golly Miss Molly (2:58)
- Keep On Chooglin' (8:30)
- Bass - Stu Cook
- Gesang - John Fogerty
- Gitarre - John Fogerty, Tom Fogerty
- Schlagzeug - Doug Clifford
- Sonstige - John Fogerty (Harmonika), Stu Cook, Tom Fogerty (Hintergrundgesang)
- Live At Woodstock (2019)
- At The Royal Albert Hall (2022)
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