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Mastodon: Emperor Of Sand (Review)
Artist: | Mastodon |
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Album: | Emperor Of Sand |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Reprise Records (Warner) | |
Spieldauer: | 51:19 | |
Erschienen: | 31.03.2017 | |
Website: | [Link] |
Die Vorfreude war groß, als bekannt wurde, dass MASTODON nicht nur an einem neuen Album arbeiten, sondern zudem mit Brendan O’Brien auch ein alter Bekannter wieder bei der Produktion mitmischen würde, der zuletzt bei „Crack The Skye“ – dem, Stand heute, über dem Rest der ohnehin starken Diskografie thronenden Opus Magnum des amerikanischen Quartetts – seine Finger im Spiel hatte. Und um es gleich vorwegzunehmen: daran ändert sich auch 2017 nichts.
Mit „Emperor Of Sand“ schicken MASTODON ihr nunmehr siebtes Studioalbum ins Rennen und verdeutlichen, dass man bereit ist, den 2014 mit „Once More Round The Sun“ eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Das bedeutet vor allem eines: die Suche nach dem großen Refrain geht weiter. Dass sich Bassist Troy Sanders, Gitarrist Brent Hinds und Drummer Brann Dailor die Rolle am Mikrofon nicht unbedingt gleichberechtigt aber dennoch zumindest formal teilen, ist nichts Neues. Mit „Emperor Of Sand“ avanciert Dailor jedoch neben seiner hauptberuflichen Rolle als Rhythmus-Kraken auch zum Zentrum der Gesangsaktivitäten und verdeutlicht, dass in ihm der bei weitem begabteste Sänger der Truppe schlummert. Die Verteilung ist dabei prinzipiell unverändert: Mister Hinds mimt weiter über schräge Melodien den Waldschrat, Kollege Hinds hingegen zieht sich etwas zurück und tritt nun noch punktuiert in den Vordergrund und Taktgeber Dailor fährt zwangsweise immer wieder seine stilprägenden Fill-Orgien zu Gunsten fast schon poppiger Refrains zurück. Im Grunde also die konsequente Weiterentwicklung zu „Once More Round The Sun“? Nicht ganz.
O'Brien hat natürlich seine Spuren hinterlassen und so versprüht Album Nummer sieben zwar nicht durchweg, aber doch immer wieder „Crack The Skye“-Flair. Sei es direkt zu Beginn mit dem starken Opener „Sultan's Curse“, dem eher lässigen „Ancient Kingdom“ oder dem großen Finale „Jaguar God“ – die Mannen aus Atlanta zeigen immer wieder, dass sie es noch können. Nur eben nicht in der Konsequenz, wie damals vor inzwischen gut acht Jahren. Mit jedem Durchgang wächst zudem das Gefühl, dass man diesmal schlicht zu viel wollte. Zu bemüht versucht man, dem widerspenstigen Beast und einstigen Leviathan eine schicke Ausgehuniform maßzuschneidern, die an einigen Stellen zu eng und an anderen wieder viel zu weit ausfällt, um die zweifelsohne vorhandenen Qualitäten optimal in Szene zu setzen. Dabei sind doch alle Bestandteile da, die es bräuchte: haufenweise abgefahrene Riffs, große Melodien, virtuose Soli, progressive Strukturen und unzählige zu entdeckende Details. Doch insbesondere letzteres entpuppt sich im Laufe der Spielzeit immer mehr zu einem der, wenn nicht gar dem größten Manko der Platte: an allen Ecken und Enden scheppert, klirrt und raschelt es, sodass es – einmal darauf geachtet – zur nervenaufreibenden Zerreißprobe gedeiht. Wohingegen sich Synthesizer, Vocoder, Piano und Co. tatsächlich als das verstehen, was diese sein sollten, nämlich unaufdringliche Details, hätte man besser daran getan, dem wilden Treiben von dem ansonsten glänzenden Brann Dailor Einhalt zu gebieten.
FAZIT: Auch wenn „Emperor Of Sand“ letztlich doch nicht das ist, was man sich im Vorfeld sicher erhofft hatte, so bleibt bei aller Kritik unterm Strich dennoch ein in gewisser Hinsicht typisches MASTODON-Album von guter, wenngleich nicht herausragender, Qualität. Man darf gespannt sein, wohin die Reise letztlich führen wird, denn eines ist sicher: „Emperor Of Sand“ ist nur ein weiterer Zwischenschritt, die nächste Entwicklungsstufe des Puppenstadiums, dessen Ziel die ganz großen Stadien und vielleicht gar Radiostationen dieser Welt scheinen. Ausgang ungewiss.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sultan's Curse
- Show Yourself
- Precious Stones
- Steambreather
- Roots Remain
- Words To The Wise
- Ancient Kingdom
- Clandestiny
- Andromeda
- Scorpion Breath
- Jaguar God
- Bass - Troy Sanders
- Gesang - Troy Sanders, Brann Dailor, Brent Hinds
- Gitarre - Brent Hinds, Bill Kelliher
- Schlagzeug - Brann Dailor
- Leviathan (2004) - 12/15 Punkten
- Blood Mountain (2006) - 11/15 Punkten
- Crack The Skye (2009) - 13/15 Punkten
- The Hunter (2011) - 12/15 Punkten
- Once More 'Round The Sun (2014) - 10/15 Punkten
- Emperor Of Sand (2017) - 9/15 Punkten
- Cold Dark Place (2017) - 13/15 Punkten
- Medium Rarities (2020)
- Hushed and Grim (2021) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Tobi
gepostet am: 03.04.2017 User-Wertung: 14 Punkte |
Fantastisches Album. Für mich das beste seit Crack The Skye. Die 3 Gesänge sind mittlerweile perfekt aufeinander abgestimmt, die Gitarrensoli sind die besten, die Mastodon je aufgenommen haben, die Riffs sind catchy UND mitreissend und das einmal mehr brillante Drumming wird durch die oft und laut eingesetzten Perkussionsinstrumente noch besser. Ich bin auf ganzer Linie begeistert. |
Tobias
gepostet am: 06.04.2017 User-Wertung: 15 Punkte |
Genau so ist es. |
Michael
gepostet am: 27.09.2017 User-Wertung: 14 Punkte |
Nur 9/15...??? Das Album ist mega! Wenn 'The Hunter' schon 12 hat verdient Emperor mindestens 14!! |