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Allman Brown: 1000 Years (Review)

Artist:

Allman Brown

Allman Brown: 1000 Years
Album:

1000 Years

Medium: CD
Stil:

Singer/Songwriter, Indie-Pop

Label: Eigenvertrieb/The Orchard/Membran
Spieldauer: 42:24
Erschienen: 10.02.2017
Website: [Link]

Manchmal sagt ein Cover mehr als tausend Worte.
Ein traurig zu Boden blickender, nachdenklich-melancholischer Musiker, umrahmt von fragilen schwarz-weißen Strich-Zeichnungen, die anfangs an kindliche Krakeleien erinnern, wenn man genauer hinschaut aber wunderschöne Blumen und andere Naturmotive entstehen lassen.
Erinnert uns das nicht zugleich an grandiose Songwriter zwischen DAMIEN RICE bis RYAN ADAMS oder BON IVER und SUFJAN STEVENS?
Nun also ALLMAN BROWN – er gehört mit seinem Debüt-Album „1000 Years mit in diese Reihe. Und mit „Sons And Daughters“, gemeinsam eingesungen mit LIZ LAWRENCE, ist ihm bereits eins der schönsten Indie-Pop-Duette der letzten Jahre gelungen! Brown stellt dazu selber fest: „Das ist der erste Song, auf den ich wirklich richtig stolz bin – zärtlich, zu Herzen gehend, aber nicht peinlich.“ Genau das bringt es auf den Punkt. Ein Song, den man bereits nach dem ersten Hören nicht vergisst. Er dringt sofort vor und krallt sich am zerbrechlichen Herzchen fest – man hört ihn nicht nur, man fühlt ihn.
Kein Wunder, dass genau dieser Song des Londoner Singer/Songwriters über Spotify und YouTube bereits millionenfach die Menschen begeisterte und er sogar Platz 2 der „Hype Machine Charts“ eroberte.

Doch das gilt nicht nur für „Sons And Daughters“, welcher frappierend an den Kinoerfolg „Once“ mit GLEN HANSARD & MARKÉTA IRGLOVÁ alias THE SWELL SEASON erinnert, sondern für fast das gesamt „1000 Years“-Album. Schon der Album-Opener „Ancient Light“ zieht einen in seinen gefühlvollen Bann. Der kristallklaren und zugleich etwas brüchigen Stimme von ALLMAN BROWN kann man einfach nicht widerstehen. Während andere mit solcher Stimme vielleicht als Balladen-Barden durch Pop- und Schlagersendungen hüpfen und alle Casting-Shows aufmischen würden, setzt ALLMAN BROWN auf absolut anspruchsvolle Kompositionen und gute Texte, welche allesamt in dem Booklet des schön gestalteten Digipaks nachzulesen sind. Und mit „Rivers“ schiebt er gleich noch ein weiteres Duett mit ähnlicher Ausstrahlung wie „Sons And Daughters“ nach – diesmal aber mit ROBYN SHERWELL gesungen.
Brown scheint Duette zu lieben, denn mit „Palms“ gibt es noch ein zweites Duett mit Frau Lawrence zu hören und bei „Shape Of You“ tönt Sängerin LOWELL allerdings doch eher hintergründig bei dem extrem bedrückenden Song mit, in dem Brown auch mehrfach zu pfeifen versucht. Allerdings türmt sich „Palms“ am Ende fast postrockend zu einer bombastischen Nummer auf – ein fast progressives Stückchen Musik am Ende: „I lost in the shape of you!“

Die Grundstimmung auf „1000 Years“ setzt sich jedoch in einer Dauer-Melancholie fest, ohne sich einmal ernsthaft aus ihr zu befreien. Das ist Stärke und Schwäche des Albums zugleich. Wer es liebt, seine kleinen Depressionen leidenschaftlich auszuleben und dabei nach der passenden Musik sucht, der hat sie gefunden. Wer auch mal eine gehörige Portion musikalischen Positivismus „ohral“ atmen will, der wird trotz allen brownschen Ausflügen in akustischen Folk oder elektronische Spielereien glattweg ersticken.

FAZIT: Welcher Sinn sich hinter dem Titel „1000 Years“ verbirgt, bleibt das Geheimnis des Londoner Singer/Songwriters und zugleich Indie-Poppers ALLMAN BROWN, der mit diesem Debüt-Album ein melancholisches, sehr gefühlvolles, manchmal melodramatisches Album vorlegt, bei dem die größten Stärken in den vier Duetten und dem Eröffnungssong „Ancient Light“ sowie dem fast progressiven „Shape Of You“ liegen, während sich die Schwächen in dem etwas zu eintönig gehaltenen, fast dauerhaften Mid- oder Slowtempo-Bereich bewegen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5335x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Ancient Light
  • Fires
  • Foolish Love
  • Palms (feat. Liz Lawrence)
  • Sons And Daughters (feat. Liz Lawrence)
  • Shape Of You (feat. Lowell)
  • Rivers (feat. Robyn Sherwell)
  • Sweetest Thing
  • Don‘t Let Me Go
  • Last Dance
  • Goodbyes

Besetzung:

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