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MGLA: Exercises In Futility (Review)
Artist: | MGLA |
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Album: | Exercises In Futility |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | No-Solace / Northern Heritage | |
Spieldauer: | 42:15 | |
Erschienen: | 04.09.2015 | |
Website: | [Link] |
Der magere Mann auf dem Cover von „Exercises In Futility“ („EIF“), der blind seine Arme in die Dunkelheit ausstreckt und nichts zu fassen bekommt, bringt optisch gut auf den Punkt, was den Hörer auf den mit „EIF I-VI“ betitelten Songs des dritten Albums von MGLA (polnisch für Nebel) erwartet. Sechs misanthropische Hymnen, die sowohl musikalisch als auch textlich auf ganzer Länge überzeugen.
Das, was Mikolaj „M.“ Zentara da kraftvoll ins Mikrophon raunzt, ist, auch laut eigener Aussage, ebenso wichtig und Bestandteil des Gesamtkonzepts wie die Musik. Die Lyrics repräsentierten seine Sicht auf die Welt, sagt er in einem seiner seltenen Interviews. Generell scheut die Band, die im Kern aus M. und dem Drummer Maciej "Darkside" Kowalski besteht, die Öffentlichkeit. Auch „EIF“ haben M. und Darkside völlig isoliert und ohne auch nur eine einzige dritte Meinung einzuholen, aufgenommen.
Auf Konzerten komplettieren Gastmusiker an Bass und Gitarre das Line-up. Alle tragen uniforme Kleidung und schwarzen Stoff vor den Gesichtern.
Man kann sowohl die Musik als auch die Texte auf „EIF“ gesondert voneinander betrachten, denn beides wäre für sich genommen schon überzeugend. Oft sind Metal-Texte zerhackte Satzfetzen, die sich dem Rhythmus unterzuordnen haben, oft bleibt dabei auf der Strecke, dass sie eigentlich eine weitere, tiefere Dimension des Ganzen offenlegen sollten. M. beweist, dass beides möglich ist: Texte mit Tiefgang, die bildgewaltig und philosophisch sind und sich in die Musik einfügen, ohne vorher bis zu Unkenntlichkeit hin verbogen werden zu müssen: „The cracks in soma, psyche and pneuma / Are as one way mirrors / It's one well lit desert / And the pyres extend beyond the horizon / And cold flames flicker upon ashes of hope”, oder: „Every empire / Every nation / Every tribe / Thought it would end / In a bit more decent way”.
So ausgefeilt die Texte sind, ohne aber kitschig zu werden oder in bloße Phrasen abzurutschen, so ist auch die Musik komponiert und gespielt, fern von Lo-Fi-Attitüde, aber doch verwurzelt im traditionellen Black Metal. M.s kalte, harsche, aber dabei oft monumental anmutende Riffs gehen Hand in Hand mit seinem durchgehend druckvollen Gesang und dem herausragenden Drumming von Darkside. Dieser setzt weniger auf Geschwindigkeit und Druck als vielmehr darauf, die Atmosphäre der Songs zu verstärken. Manchem mögen die kalt klirrenden Becken bisweilen zu laut abgemischt sein, sie überziehend die Songs wie mit einer Eisschicht. Und wenn MGLA manchmal das Tempo herausnehmen, wie in „EIF V“ und kurz Luft holen, bevor das schwarze Ross seinen kraftvollen, eleganten Galopp wieder aufnimmt, wird einmal mehr die finstere Ästhetik dieser Lieder deutlich.
Das Album kulminiert schließlich in „EIF VI“, hier wird nihilistische Düsternis noch einmal in Ton und Text zelebriert. Beinahe episch mutet das an und es braucht nicht einmal die Trompeten von BEHEMOTHS „The Satanist“.
Einen letzten Gänsehaut-Moment beschert das Album, wenn M. Am Ende von „EIF VI“ seine Stimme hebt, ihr beinahe etwas Predigerhaftes verleiht und mit seinen Worten wohl sowohl die Welt im Allgemeinen als auch das eigene Album meint: „As if all this was something more / Than another footnote on a postcard from nowhere / Another chapter in the handbook for Exercises In Futility“.
FAZIT: Mit „Exercises In Futility“ liefern MGLA ein stimmiges und kraftvolles Black-Metal-Album ab, das keine Wünsche offen lässt. Dem Duo gelingt ein Meisterwerk der goldenen Mitte, ohne Schnörkel und ohne übersteigerte Ambitionen in welche Richtung auch immer, dreckig und aggressiv, aber gleichzeitig erhebend und eingängig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Exercises In Futility I
- Exercises In Futility II
- Exercises In Futility III
- Exercises In Futility IV
- Exercises In Futility V
- Exercises In Futility VI
- Bass - Mikolaj "M." ?entara
- Gesang - Mikolaj "M." ?entara
- Gitarre - Mikolaj "M." ?entara
- Schlagzeug - Maciej "Darkside" Kowalski
- Exercises In Futility (2015) - 13/15 Punkten
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keine Interviews