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Fvnerals: Wounds (Review)
Artist: | Fvnerals |
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Album: | Wounds |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Düsterdoom |
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Label: | Golden Antenna Records | |
Spieldauer: | 39:43 | |
Erschienen: | 14.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Under A Funeral Moon – FVNERALS aus Glasgow melden sich mit ihrem zweiten Longplayer zurück.
Es ist schwer, einzelne Songs aus diesem Album herauszugreifen. In sieben Stücken zelebrieren FVNERALS niederschmetternde Düsternis, Trauer, Einsamkeit, Depression. Drone-Flächen und langsam malmende Doom-Riffs, die wie Lavaströme in die Ohren fließen. Darüber sparsame, vernebelte Gitarrenmelodien, Fetzen aus Melancholie, Tiffany Stroms entrückter, verträumter Gesang.
Dieses Album ist sicherlich nichts zum Nebenher-Hören, während man gerade seine Facebook-Neuigkeiten liest. Wenn draußen Herbst-Nebel durch die Straßen zieht und der Geruch nach verbrennendem Laub in der Luft hängt, setze man sich hin, drehe die Lautstärke hoch, schließe die Augen und lasse sich davontragen, lasse sich von der gleichzeitig drückenden und erhebenden Atmosphäre des Albums umfangen, erkunde die vielen kleinen Details, die bei oberflächlichem Hören Gefahr laufen, unterzugehen.
Eins der sieben Highlights von „Wounds“ ist das abschließende „Where“: Wie ein verlorener Gedanke durch eine Kirchenruine schwebt Tiffany Stroms Stimme über einem zurückgenommenen Fundament aus tiefen Akkorden: „We're burning low“. Dann bricht ein mächtiges Doom-Riff herein, eine Flutwelle aus Nacht. Nachdem sie wieder verebbt ist, bleibt man allein mit ein paar letzten Echos zurück, dann ist es vorbei – 40 Minuten können so schnell vergehen!
Der Gesang trägt viel zur Stimmung des Albums bei: Mal nicht mehr als ein entferntes Heulen, manchmal mit Effekten verzerrt, mal zweistimmig, mal nah und intim. Verloren schwebt Tiffanys Stimme durch die schwarzen Riff-Türme, geht manchmal fast ein wenig darin unter. Immer wieder erinnert sie an JARBOE oder Rachel Davies von ESBEN AND THE WITCH, jedoch wartet man hier vergeblich auf plötzliche Ausbrüche.
Bei aller Düsternis kommt das Werk sehr ehrlich rüber, FVNERALS vermeiden jegliches Jammern um des Jammerns willen oder übertriebene Goth-Theatralik.
FAZIT: Wer für Bands wie EARTH und NEUROSIS empfänglich ist, kann hiermit sicher glücklich bzw. unglücklich werden. Wer weder die Geduld für Songs hat, deren Rhythmus und Melodie einen nicht gleich bei der Hand nehmen und sicher bis zum letzten Ton begleiten und die somit möglicherweise einige Zeit brauchen, um ganz erfasst zu werden, noch sich auf derart düstere Inhalte einlassen will, sollte eher die Finger von „Wounds“ lassen. Unbeachtet dessen: „Wounds“ ist ein sehr überzeugendes und intensives Album, das den Hörer wie ein Mantel umfängt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Void
- Wounds
- Shiver
- Teeth
- Crown
- Antlers
- Where
- Bass - Tiffany Strom
- Gesang - Tiffany Strom
- Gitarre - Syd Scarlet
- Wounds (2016) - 12/15 Punkten
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