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The Vintage Caravan: Arrival (Review)
Artist: | The Vintage Caravan |
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Album: | Arrival |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Retro-Rock / Hardrock |
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Label: | Nuclear Blast | |
Spieldauer: | 54:35 | |
Erschienen: | 15.05.2015 | |
Website: | [Link] |
Die Retro-Rock-Welle bricht und bricht nicht ab. Zwar kann man festhalten, dass man von einigen Formationen, die es zu Albumehren gebracht haben, inzwischen nichts mehr hört, aber nichtsdestotrotz kommen in schöner Regelmäßigkeit weiterhin Veröffentlichungen junger Bands heraus, die hörbar ihren Helden aus den 70ern huldigen. So verhält es sich auch mit THE VINTAGE CARAVAN aus Island, die mit "Arrival" allerdings immerhin schon ihre dritte Full-length-Scheibe vorlegen.
Gleich zu Beginn kann man festhalten, dass es sich hier fraglos um ein gutklassiges Werk handelt. Aber wie bei beinahe allen ihrer Genre-Kollegen fehlt es hier und da einfach am Wiedererkennungswert und an eigenen Ideen, bei denen das Hörerhirn nicht sofort die 70er-Vorreiter durchrattert, um rauszufinden, wo man dieses Riff und jenen Part schon einmal gehört hat. Im Falle von THE VINTAGE CARAVAN kommt noch hinzu, dass sie eine formidable Live-Band sind, was sie unter anderem bei der letztjährigen Tour im Vorprogramm von GRAND MAGUS unter Beweis stellen konnten, wo sie als Opener eine beachtliche Energie zur Schau stellten. Und ebendiese Energie lässt "Arrival" an einigen Stellen leider missen, wobei es sich hierbei natürlich um ein Problem handelt, mit dem schon viele Bands zuvor zu kämpfen hatten.
Allerdings hat es sich dann auch beinahe schon mit den Kritikpunkten. Denn das Album macht einfach Spaß. Das Trio spielt sich bei manchen Songs regelrecht in einen Rausch, was man unter anderem beim beinahe sieben Minuten langen "Eclipsed" nachhören kann. Und auch wenn die Riffs nicht immer besonders eigenständig sind, so treffen sie doch meist genau ins Schwarze. Dazu kommt, dass THE VINTAGE CARAVAN mit einem für das Genre überdurchschnittlichen Abwechslungreichtum zu Werke gehen, was sich in zahlreichen Tempowechseln und einigen überraschenden Wendungen niederschlägt. Und trotz der Trio-Besetzung und obwohl man, wie erwähnt, das Furiose der Live-Auftritte nicht ganz im Studio abbilden konnte, klingen die Isländer immer noch energetischer, einfach wacher, als viele ihrer Retro-Kollegen, bei denen man manchmal den Eindruck hat, dass die Musiker kurz vor dem Wachkoma stehen. Das liegt wohl zu großen Teilen am abwechslungsreichen und treibenden Drumming von Guðjón Reynisson und der rauhen, aber doch sehr klaren Produktion.
Wer nach diesen beiden etwas gegensätzlichen Absätzen nicht so recht weiß, was nun von der Scheibe zu halten ist, sollte sich einfach mal ein paar der Highlights zu Gemüte führen. Da wäre zum einen der abwechslungsreiche und mit einem fantastischen Schlusspart glänzende Opener "Last Day of Light", das mit einem Hit-Refrain gesegnete "Crazy Horses" und der vielschichtige Album-Höhepunkt "Innerverse". Dem gegenüber stehen allerdings leider, grade in der zweiten Albumhälfte, ein paar Songs, bei denen die Band nicht genau zu wissen scheint, wo es hingehen soll (nachzuhören beispielsweise in "Sandwalker"), weshalb man hier und da die Spielzeit vielleicht etwas hätte kürzen können.
FAZIT: Sind THE VINTAGE CARAVAN angekommen, so wie es der Albumtitel suggeriert? Was das Herausarbeiten ihrer Stärken angeht mit Sicherheit. Was die Originalität und Kompaktheit des Songmaterials angeht möglicherweise noch nicht. Genre-Fans kommen allerdings definitiv auf ihre Kosten und es ist keinesfalls unwahrscheinlich, dass das Trio zu den Bands zählen wird, die das unvermeidliche Gesundschrumpfen der Szene überstehen und vielleicht sogar gestärkt daraus hervorgehen werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Last Day of Light
- Monolith
- Babylon
- Eclipsed
- Shaken Beliefs
- Crazy Horses
- Sandwalker
- Innerverse
- Carousel
- Winter Queen
- Bass - Alex Örn
- Gesang - Óskar Logi
- Gitarre - Óskar Logi
- Schlagzeug - Guðjón Reynisson
- Voyage (2014) - 13/15 Punkten
- Arrival (2015) - 10/15 Punkten
- Monuments (2021) - 12/15 Punkten
- The Monuments Tour (2023)
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