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The Vintage Caravan: Voyage (Review)
Artist: | The Vintage Caravan |
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Album: | Voyage |
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Medium: | LP/Download/CD | |
Stil: | Hard Rock |
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Label: | Nuclear Blast | |
Spieldauer: | 50:40 | |
Erschienen: | 10.01.2014 | |
Website: | [Link] |
2014 wird ein gutes Jahr für THE VINTAGE CARAVAN. Die Band gibt es bereits seit 2006, das Debüt wurde 2011 veröffentlicht, allerdings nur in Island. Jetzt könnte der große Durchbruch kommen. THE VINTAGE CARAVAN touren im Frühling durch Europa, im August sind sie in Wacken zu sehen und Nuclear Blast legt das erste Album nochmal auf, diesmal weltweit. Der nächste große Hype? Hoffentlich!
Für die Neuauflage wurde "Voyage" neu aufgenommen und die Songauswahl leicht verändert. Einige dieser Titel sind bereits 2009 geschrieben worden. Das Erstaunliche daran: Als THE VINTAGE CARAVAN 2006 in Island entstand, waren die beiden Gründungsmitglieder Óskar Logi (Gitarre, Gesang) und Guðjón Reynisson (Schlagzeug) gerade mal 12 Jahre alt. Offensichtlich gibt es kein Mindestalter, um sich in die alten Platten der Eltern zu verlieben und zu versuchen, ihren Sound perfekt nachzuahmen. Die Band selbst wird es sicher bald nerven, ständig auf ihr Alter angesprochen werden, aber es ist nun mal unglaublich, wie jung die Band aussieht und wie reif sie im Gegensatz dazu auf ihrem Debüt klingt.
"Voyage" steht den Glanztaten der Vorbilder in nichts nach – abgesehen davon, dass DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH, CREAM und wie sie alle heißen den Sound damals erfanden und THE VINTAGE CARAVAN ihn nachspielen. Trotzdem ist "Voyage" weit mehr als eine bloße Kopie. Die Isländer haben ihren eigenen Sound, der vor allem von Logis Riffs und seiner markanten Stimme geprägt wird. Der bluesige Hard Rock der 70er wird durch den VINTAGE CARAVAN-Wolf gedreht und mit der Band-eigenen Gewürzmischung verfeinert. Das Ergebnis ist ein Album, das altbekannt und frisch zugleich klingt.
THE VINTAGE CARAVAN gehen ähnlich vor wie WOLFMOTHER auf ihrem Debüt, mit dem Unterschied, dass die Songs der Isländer weitaus simpler strukturiert und somit eingängiger sind. Trotz des ein oder anderen ausschweifenden Solos braucht "Voyage" keine lange Eingewöhnungszeit. Diese Band hat ein Händchen für einprägsame Refrains und unwiderstehliche Rhythmen, die besten Beispiele hierfür sind die beiden Oberknaller "Craving" und "Midnight Meditation". Letzterem gelingt es meisterhaft, das Riff von BLACK SABBATHs "Paranoid" zu übernehmen und daraus einen völlig neuen Song zu basteln.
Trotz eines offensichtlichen Interesses an Drogenerfahrungen ("Expand Your Mind", "Cocaine Sally", "The King’s Voyage") hält sich das psychedelische Gedudel im Rahmen. Die drei Jungspunde sind hungrig und wollen rocken, anstatt verballert um's Lagerfeuer zu hocken. Die Halb-Balladen ("Do You Remember", "Winterland") und sonstigen Abschweifungen in ruhigere Gefilde werden immer wieder von kraftvollen Gitarren-Explosionen unterbrochen. Diese höchst effektive Balance zwischen Härte und Gefühl verhindert, dass "Voyage" auch nur eine Sekunde lang anstrengend oder langweilig wird. Einzig die ausschweifenden Bums-Epen, in denen LED ZEPPELIN brillierten, fehlen noch, um die 70er-Hommage perfekt zu machen. Aber vielleicht mangelt es hier an Erfahrung. Wir dürfen also gespannt auf das nächste Werk sein.
FAZIT: Mit Sicherheit eines der Highlights des kommenden Jahres. Ein Album voller Hits von einer vielversprechenden jungen Band, die nichts selbst erfindet und trotzdem völlig eigenständig klingt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Craving
- Let Me Be
- Do You Remember
- Expand Your Mind
- M.A.R.S.W.A.T.T.
- Cocaine Sally
- Winterland
- Midnight Meditation
- The Kings Voyage
- Bass - Alexander Örn Númason
- Gesang - Óskar Logi Ágústsson
- Gitarre - Óskar Logi Ágústsson
- Schlagzeug - Guðjón Reynisson
- Voyage (2014) - 13/15 Punkten
- Arrival (2015) - 10/15 Punkten
- Monuments (2021) - 12/15 Punkten
- The Monuments Tour (2023)
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