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Saga: The Security Of Illusion - Reissue Series (Review)
Artist: | Saga |
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Album: | The Security Of Illusion - Reissue Series |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Prog-Rock |
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Label: | EarMusic/Edel | |
Spieldauer: | 65:14 | |
Erschienen: | 18.09.2015 | |
Website: | [Link] |
“The Security Of Illusion” ist die zweite Veröffentlichung im Rahmen des großen Gesamtpakets von aufgepeppten Wiederverwertungen, das die SAGA-Jahre 1989 bis 2007 abdeckt. Weitere Doppelpacks werden in den nächsten Monaten folgen, im November sind es das mediokre "Steel Umbrellas" und das exzellente Konzeptalbum "Generation 13", das vorläufige Ende ist im Juli mit „Trust“ und „10,000 Days“ erreicht. Warum und ob die letzten Alben eine Klangpolitur brauchen lassen wir mal dahingestellt. Wird sich zeigen.
Ergänzt wird jedes Album um ein grafisch modifiziertes Digipak sowie Bonustracks eines Auftritts in der Hamburger Fabrik Ende April diesen Jahres. Was am Ende ein komplettes Live-Album ergibt. Eigenwillige Stückelung, mal was anderes, aber wirklich sinnhaft? Immerhin dürfen sich die Käufer der neuen „Security Of Illusion“-Ausgabe über die vorzüglichen Klassiker „Scratching The Surface“ und „Ice Nice“, in gut aufgelegten und sauber, wenn auch etwas verwaschen, klingenden Versionen freuen.
Auf dem Originalalbum fehlt ebenfalls die akustische Interpretation des Titellieds. Wir nehmen den auf sein Knochengerüst reduzierten und vorzüglich funktionierenden Song wohlwollend als dritte Zugabe zur Kenntnis.
"The Beginner's Guide To Throwing Shapes" stellte zwar eine Steigerung zum glattgebügelten Plaste-Pop der „Wildest Dreams“ dar, war eine solide End-Achtziger-Scheibe, die ein fernes Echo von SAGA-Trademarks, mit einer etwas aseptischen Mischung aus Hard- und Melodic-Rock verband. Ein typisches, unentschlossenes Kind seiner Zeit, das allerdings im Gegensatz zu vielen ähnlich gearteten Kollegen, respektabel gealtert ist. Nach vier Jahren Veröffentlichungspause – vom "The Works"-Best-Of-Album 1991 abgesehen, erschien 1993 “The Security Of Illusion” in der SAGA-Traumbesetzung, die neben den Crichton-Brüdern und Michael Sadler, auch Keyboarder Jim Gilmour und Drummer Steve Negus an Bord präsentierte.
Die Songs sind wieder kantiger geworden, verspielter, weg vom schnöden Gesülze und soliden aber profanen Hardrock. Die Chemie untereinander scheint zu stimmen, und auch wenn „The Security Of Illusion” nicht ganz an vergangene, größere Taten und Hymnen anschließen kann, ist es eine respektable Besinnung auf das eigene Können und Sein. Der Grenzgang zwischen geschliffenem Prog und schickem Melodic-Rock gelingt, besonders, wenn die erste Komponente überwiegt oder hemmungslos geschluchzt wird (im originalen Titeltrack). Das Album fällt etwas ab, wenn Belangloses aufgeblasen wird, wie im von Jim Gilmour gesungenen Ausreißer „Days Like These“ (Das BON JOVIesque „I'll Leave It In Your Hands“ ist ebenfalls grenzwertig, besitzt aber feine Instrumentalparts). Melodic-Rock, der an alptraumhafte PUR erinnert, die versuchen wie SAGA zu klingen. Beim „Scratching The Surface“-Bonus macht Gilmour seine Sache als Sänger ungleich besser.
Die einprägsamen und leicht verschnörkelten Songs überwiegen glücklicherweise auf “The Security Of Illusion”. In der vorliegenden Ausgabe klingt das komplette Album, was sowohl Präzision wie räumliche Auflösung betrifft, um einiges brillanter und zupackender als die Erstauflage.
FAZIT: So leid es mir tut, SAGA-Fans, die das Original besitzen, brauchen auch die Neuausgabe. Der Sound ist umso vieles runder, klarer und prägnanter, dass „The Security Of Illusion“ bereits als Anlagen- und Boxentest einen Höllenspaß bereitet. Die etwas sterile, metallische Atmosphäre gehört einfach zu SAGA und auch, wenn die früheren Highlights nicht ganz erreicht werden, zeigt sich die reformierte Band 1993 revitalisiert. Und der ursprüngliche Abschluss „Without You“ ist mit seinem fulminanten Trommelgewitter sowie Ian Crichtons punktgenauen Gitarrenspiel (nicht nur) in der vorliegenden Version ein verkannter Klassiker.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Entracte
- Mind Over Matter
- Once Is Never Enough
- Alone Again Tonight
- I'll Leave It In Your Hands
- The Security Of Illusion
- Stand Up
- Days Like These
- Voila!
- No Man's Land
- Without You
- The Security Of Illusion (Acoustic)
- Bonus Tracks:
- Scratching The Surface (Live in Hamburg 2015)
- Ice Nice (Live in Hamburg 2015)
- Bass - Jim Crichton
- Gesang - Michael Sadler
- Gitarre - Ian Crichton
- Keys - Jim Gilmour
- Schlagzeug - Steve Negus
- Trust (2006) - 9/15 Punkten
- Worlds Apart Revisited (2007)
- 10.000 Days (2007) - 9/15 Punkten
- Contact – Live In Munich (DVD) (2009)
- The Human Condition (2009) - 8/15 Punkten
- Heads Or Tales: Live (2011)
- Spin It Again - Live In Munich (2013)
- The Beginner's Guide To Throwing Shapes (Re-Release) (2015) - 11/15 Punkten
- The Security Of Illusion - Reissue Series (2015) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Sebastian
gepostet am: 17.09.2015 |
Danke für die Rezi und die Soundeinschätzung. Hast Du den Sound mit der originalen 1993er-CD oder mit der von SPV um die 2000er rum veröffentlichten, ebenfalls remasterten Reiussue verglichen? |
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 17.09.2015 User-Wertung: 11 Punkte |
Gerne Sebastian! Verglichen habe ich mit der '93er Original-Ausgabe. Die SPV-Version von 2003 habe ich leider nicht hier, deshalb kann ich dir auch nicht sagen, wie groß der Klanggewinn gegenüber dem Original ist. Die SPV-CD enthielt aber tatsächlich schon die unplugged-Version des Titelsongs als Bonustrack. Insofern gehe ich davon aus, dass diese Variante als Grundlage für das neue Digipak diente. |
Julio
gepostet am: 26.04.2016 |
Anmerkung: Alle neuen Saga-Remasters sind deutlich stärker komprimiert, also aufdringlicher als die Originale oder die SPVs. Bei Security nicht ganz so extrem wie beim Rest (Steel Umbrellas hat keine Dynamik mehr!), aber dafür finde ich den Sound recht höhenlastig (zischen beim Gesang). |