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Saga: Heads Or Tales: Live (Review)
Artist: | Saga |
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Album: | Heads Or Tales: Live |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Progressive Rock |
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Label: | ear Music/Edel | |
Spieldauer: | 41:52 | |
Erschienen: | 27.05.2011 | |
Website: | [Link] |
Dieses Album ist ein Vermächtnis. Ein kleines zwar, aber immerhin.
Wie ja landläufig bekannt ist, hat Michael Sadler – aka THE Voice of SAGA – die Band 2007 verlassen. Ein Nachfolger wurde mit Rob Moratti in einem Contest recht zügig gefunden. Und man machte nicht den Fehler, einen Sadler-Klon zu engagieren. Das mit Moratti eingespielte Studio-Album „The Human Condition“ gehört ins obere Mittelfeld der SAGA-Discographie. Der neue Sänger machte seine Sache nicht schlecht, anders halt als Sadler, jungenhafter, zurückhaltender; nicht aufsehenerregend, aber weniger störend als ausbaufähig. Die kommenden Live-Auftritte ließen zwar Sadlers Bühnenpräsenz vermissen – kritische Stimmen unkten etwas von einem „Fremdkörper“ im Bandgefüge -, aber auch da hätte Rob Moratti vielleicht wachsen können. Wovon „Heads Or Tales: Live“ zeugt. Doch das ist Geschichte. Denn bei den bereits seit längerem angekündigten Konzerten für 2011 steht ein anderer Sänger am Mikrofon: Michael Sadler.
Das macht „Heads Or Tales: Live“ zu einem merkwürdigen Appetithappen für die kommende Tour (wobei ein neues Studiowerk bereits für diesen Herbst angekündigt ist). Das Programm wird sich mit Sicherheit von dieser konzeptionellen Performance unterscheiden, denn auch wenn mit „The Flyer“ einer der größten Hits SAGAs dabei ist, gehören die meisten Stücke keineswegs zum Standard-Live-Repertoire der Band aus Kanada (Ausnahme die Ballade „Scratching The Surface“, traditionell gesungen von Jim Gilmour). Insofern kann man tatsächlich von einem Abschiedsgeschenk sprechen.
Musikalisch ist das alles typisch SAGA: Exzellent klingend, haut Jim Gilmour die Keyboardfanfaren mit Schmackes raus, Ian Crichton konterkariert und unterstützt das Tastenwerk mit schneidenden, beißenden, selten auch fragilen Gitarrenparts. Die Rhythmussektion, Brian Doerner und Jim Crichton, liefert den passenden, treibenden Unterbau. Modernisiert wird kaum etwas. Der Sound ist etwas druckvoller und satter als auf der, von RUPERT HINE produzierten, ursprünglichen Studioversion.
Rob Moratti zeigt durch seinen engagierten Gesangsbeitrag, dass er mehr als ein Ersatzmann sein könnte, dies aber nie werden wird. Dafür unterscheiden sich die Live-Versionen zu wenig von den Originalen. Hier zeigen Könner, dass sie ihre Fähigkeiten auch nach dreißig Jahren nicht verloren haben. Der einzige, größere Unterschied zum Album von 1983 ist die neue Stimme. Nicht schlecht, aber nicht anders, bzw. innovativ genug um Bestand für die Zukunft zu haben. So bleibt der Eindruck, die richtige Band mit dem falschen Sänger vor sich zu haben. Irgendwie schade eigentlich, denn trotz eines allzu vertrauten Gestus und der Vermeidung jedes Risikos, ist die vorliegende Live-Umsetzung von „Heads Or Tales“ ausgesprochen vergnüglich.
FAZIT: Wir sind gespannt wie es mit SAGA-reloaded weitergeht. Ob auf dem in Kürze erscheinenden Album und während der folgenden Konzerte neue “Chapters” geschrieben werden, oder ob man das Altbewährte präsentiert. Mitreißend ist das – vor allem Live – meist, aber auch berechenbar und gemütlich wie der Sonntagsnachmittagskaffee bei Oma, wo sich nur die Frage stellt, ob der wohlschmeckende Streuselkuchen dem einmal gewählten (hohen) Standard genügt, oder ob es tatsächlich einmal etwas ohne Streusel geben wird. Eine Torte vielleicht? Die hat auch Rob Moratti nicht abgeliefert. Allerdings ebenso wenig bekommen. Stattdessen den abwesenden Bäckermeister angemessen, aber wenig nachhaltig vertreten. SAGA-Fans oder solche, die es werden wollen, können bei “Heads Or Tales: Live” beherzt zugreifen. Eine Magenverstimmung bleibt aus. Eine Erweiterung des SAGAschen Klangkosmos allerdings auch.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Flyer
- Cat Walk
- The Sound Of Strangers
- The Writing
- Intermission
- Social Orphan
- The Vendetta (Still Helpless)
- Scratching The Surface
- The Pitchman
- Bass - Jim Crichton
- Gesang - Rob Moratti, Jim Gilmour, Brian Doerner
- Gitarre - Ian Crichton
- Keys - Jim Gilmour, Jim Crichton
- Schlagzeug - Brian Doerner
- Trust (2006) - 9/15 Punkten
- Worlds Apart Revisited (2007)
- 10.000 Days (2007) - 9/15 Punkten
- Contact – Live In Munich (DVD) (2009)
- The Human Condition (2009) - 8/15 Punkten
- Heads Or Tales: Live (2011)
- Spin It Again - Live In Munich (2013)
- The Beginner's Guide To Throwing Shapes (Re-Release) (2015) - 11/15 Punkten
- The Security Of Illusion - Reissue Series (2015) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
JM
gepostet am: 20.07.2011 |
Das ist ja mal ein richtig guter Kommentar, der wirklich alles auf den Punkt bringt!! Ergänzend möchte ich noch anfügen, dass für mich der Eindruck entsandt, dass auch die anderen Bandmitglieder den neuen Sänger nicht in seiner Art gefördert haben… |