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Gazpacho: Night Of the Demon (Review)
Artist: | Gazpacho |
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Album: | Night Of the Demon |
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Medium: | CD+DVD | |
Stil: | New Art Rock |
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Label: | Kscope/Edel | |
Spieldauer: | CD: 79:29/DVD: 111:48 | |
Erschienen: | 30.04.2015 | |
Website: | [Link] |
„Night Of the Demon“ ist die dritte Live-Veröffentlichung GAZPACHOs in fünf Jahren. Lohnt der Kauf, gerade angesichts der titelmäßigen Überschneidungen mit „A Night At The Loreley“ und vor allem „London“ (u.a. Winter Is Never“, „Splendid Isolation“,auf jedem der drei Alben, ebenso wie „Upside Down“), überhaupt?
Die Antwort ist simpel: Auf jeden Fall. Denn erstens klingt jede Performance ein wenig anders, zweitens ist das Cultuurpodium Boerderij in Zoetermeer ein kultiger und gut besuchter Auftrittsort, der zudem eine hervorragende Klangaussteuerung zulässt, drittens schlägt eine gute halbe Stunde vom grandiosen letzten Studioalbum „Demon“ zu Buche (leider fehlt der Longtrack „Death Room“, der erst auf der kommenden Tour – zum neuen Werk „Molok“? - ins Programm kommt), viertens setzt die live alternierende Instrumentierung – u.a. mit Violine statt Akkordeon – eigene Akzente, fünftens wird die CD/DVD-Ausgabe mit kleinem, feinem Booklet voller bündiger Erläuterungen, für ziemlich kleines Geld verkauft.
Die „Night Of the Demon“-DVD präsentiert GAZPACHO als sympathische, konzentrierte Band, nicht unbedingt als Ausbund von Charisma. Doch das macht nichts, denn für (dämonische) Stimmung sorgen die düstere Ausleuchtung, die zahlreichen Projektionen im Hintergrund der Bühne und die ruhige, dem tiefgründigen Wesen der Musik entsprechende, Kameraführung, samt entsprechender Schnittbearbeitung. Die technische Umsetzung ist von ausgesuchter Perfektion, was sich besonders am Zusammenspiel in den Passagen mit langen Samples zeigt, zerstört aber nie das seelenvolle Eigenleben der Songs. Die von Jan Henrik Ohme emotional vorgetragen werden, obwohl er äußerlich eher wie ein scheuer Bankmitarbeiter während einer Kontoeröffnung wirkt. Dieses Kontrastprogramm hat seinen eigenen Reiz, der Auftritt funktioniert aber ebenfalls auf der prall gefüllten, trotzdem um fünf Stücke gekürzten CD.
Dramaturgie und musikalische Umsetzung gelingen GAZPACHO ausgezeichnet, sie spielen ihren ganz eigenen Art Rock, der Folk-Einflüssen unterschiedlicher Herkunft gegenüber offen ist, und sich mit sinfonischem Post-Rock, wie etwa SIGUR ROS ihn noch ausladender zelebrieren, ausgesprochen wohl fühlt. So ist „Night Of the Demon ein famoses Live-Dokument, geeignet für Einsteiger wie Kenner der Gruppe. Fans brauchen das Package sowieso.
FAZIT: Rundum stimmiger Auftritt einer immer besser werdenden Band, adäquat umgesetzt auf CD und DVD. Einziger Wermutstropfen sind gegenüber dem Event in der Boerderij drei fehlende Songs. Man hätte vielleicht wie in „London“ oder auf der „Lorelei“ verfahren können und das ganze Konzert zumindest auf zwei CDs packen können. Aber angesichts der vorliegenden homogenen Umsetzung und des moderaten Verkaufspreises ist dies Jammern auf verdammt hohem Niveau.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD
- Tick Tock Part I
- Tick Tock Part II
- Vulture
- I've Been Walking Part 1
- The Wizard Of Altai Mountains
- I've Been Walking Part 2
- Splendid Isolation
- Upside Down
- Massive Illusion
- DVD
- Tick Tock Part I
- Tick Tock Part II
- Vulture
- Golem
- I've Been Walking
- The Wizard Of Altai Mountains
- I've Been Walking Part 2
- Winter Is Never
- Dingler`s Horses
- Splendid Isolation
- Black Lily
- Vera
- Upside Down
- Massive Illusion
- Bass - Kristian Torp
- Gesang - Jan Henrik Ohme
- Gitarre - Jon-Arne Vilbo, Mikael Krømer
- Keys - Thomas Andersen
- Schlagzeug - Lars Erik Asp
- Sonstige - Mikael Krømer (violin, mandolin)
- Night (2007) - 9/15 Punkten
- Tick Tock (2009) - 12/15 Punkten
- Missa Atropos (2010) - 11/15 Punkten
- Demon (2014) - 13/15 Punkten
- Night Of the Demon (2015)
- Soyuz (2018) - 11/15 Punkten
- Fireworker (2020) - 9/15 Punkten