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The Committee: Power Through Unity (Review)
Artist: | The Committee |
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Album: | Power Through Unity |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Doom Metal |
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Label: | Folter Records | |
Spieldauer: | 50:38 | |
Erschienen: | 28.02.2014 | |
Website: | [Link] |
THE COMMITTEE spielen eine Mischung aus Doom und Black Metal, entsprechend fies und schleppend klingt ihr erstes Album. "Power Through Unity" ist eine schwarze Dampfwalze mit gelegentlichen Blastbeat-Attacken, bei denen die Gitarrenleads aber nicht mitziehen, sondern wie bei ENDSTILLE erhaben und gemächlich im Hintergrund vorbei schweben. Diese Leads sind es, die dem monotonen Krächzen von Fronter Igor Mortis entgegenwirken und dem Album Tiefe und eine dunkle Schönheit verleihen.
Igor Mortis, gebürtiger Russe, gründete seine Band 2007, blieb einige Jahre das einzige Mitglied und rekrutierte dann Musiker aus ganz Europa, mit denen er 2013 das Demo "Holodomor" aufnahm. Neben ihrem kraftvollen Black Doom ist die thematische Ausrichtung das Besondere an THE COMMITTEE. Die Band bezeichnet sich selbst als "die Stimme der Toten", als ein Gegengewicht zur offiziellen Geschichte, die von den Siegern geschrieben werde. Die Rede ist von der russischen Geschichte, den Verbrechen des Totalitarismus und den Gräueln des Zweiten Weltkrieges, allerdings, so betonen THE COMMITTEE es selbst, ohne politische Ausrichtung.
Der thematische Schwerpunkt spiegelt sich natürlich in den Texten wieder. "Holodomor", der Titel des ersten Demos, bezieht sich auf die ukrainische Hungersnot in den 1930er Jahren, die von 23 Staaten – Deutschland und Russland sind nicht dabei – als Völkermord anerkannt wird. Die Schuld am Hungertod von bis zu 14 Millionen Menschen wird Stalin zugeschrieben, nach dem der Song "Man of Steel" vom Debütalbum betitelt ist. "By My Bare Hands" handelt von der Zwangsarbeit im Gulag, das majestätische "The Last Goodbye" von Soldaten an der Front.
Doch der Fokus auf Russland, insbesondere auf die Herrschaft Stalins, wirkt sich auch auf die Musik aus. So wurde ein russisches Volkslied in den Song "Katherine's Chant" eingewoben, "Power Through Unity" zitiert die deutsche und die russische Nationalhymne. Der Song- und Albumtitel steht für den Zusammenhalt beider Nationen, der Vergangenheit zum Trotz. Kein Wunder, dass THE COMMITTEE bemüht sind, jegliche politische Motivation abzustreiten.
Ob man diesen Beteuerungen nun Glauben schenkt oder nicht: Black Metal lebt von der Provokation, von der Kontroverse. Was das angeht, haben THE COMMITTEE alles richtig gemacht. Ihr Album bietet Stoff für Diskussionen, und darüber hinaus einen faszinierenden Sound zwischen Verzweiflung und Triumph. "Power Through Unity" mag einige Längen haben, doch dafür entschädigen erhabene Melodien und reichlich Atmosphäre.
FAZIT: Black Metal mit Doom-Elementen und ohne Satanismus, dafür mit Texten über die Herrschaft Stalins. Anders, interessant und streckenweise sehr gelungen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Not Our Revolution
- The Man of Steel
- By My Bare Hands
- The Last Goodbye
- Katherine's Chant
- Power Through Unity
- Bass - Marc Abre
- Gesang - Igor Mortis, Aristo Crassade, Marc Abre
- Gitarre - Igor Mortis, Aristo Crassade
- Keys - Urok The Inquisitor
- Schlagzeug - William Auruman
- Power Through Unity (2014) - 11/15 Punkten
- Memorandum Occultus (2017) - 8/15 Punkten
- Utopian Deception (2020) - 10/15 Punkten
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